KOLUMBIEN
Verhandlungsparteien erkennen Rechte der Opfer des
bewaffneten Konflikts an
Die FARC-EP und die
Regierung von Präsident Juan Manuel Santos
ratifizierten am Sonntag, dem 17. August, bei den
Friedensgesprächen in Havanna ihre Verpflichtung,
auf der Grundlage der Anerkennung der Rechte der
Opfer des kolumbianischen bewaffneten Konflikts
zusammen zu arbeiten.

Foto: PL
In einer gemeinsamen
Erklärung bestätigten die Parteien, dass sie „auf
der Grundlage der 10 vereinbarten Leitsätze arbeiten
werden, insbesondere auf der Grundlage der
Anerkennung der Rechte der Opfer, um deren
bestmögliche Entschädigung zu gewährleisten und
Garantien der Nichtwiederholung zu erbringen".
Dies geschah, nachdem die
Friedensdelegationen der Revolutionären Streitkräfte
Kolumbiens -Volksarmee (FARC-EP) und der Regierung
die Zeugenberichte der ersten Gruppe von Opfern
anhörten, die am Freitag, dem 15. August, nach Kuba
zur Teilnahme an den Gesprächen kam, mit denen man
seit 2012 bestrebt ist, den bewaffneten Konflikt zu
beenden.
Wie im Text der
Friedensdelegationen der Regierung und der Rebellen
ausgedrückt wird, fand das Treffen „in einer
Atmosphäre der Feierlichkeit und des Respekts statt,
wobei den Aussagen und Vorschlägen jedes der Opfer
große Aufmerksamkeit zuteil wurde".
In diesem Sinne bedankten
sich beide Seiten bei der ersten Gruppe der vom
Konflikt Betroffenen für deren Teilnahme an den
Gesprächen und „insbesondere dafür, ihre Geschichten,
Meinungen und Vorschläge mitgeteilt zu haben, die
mit viel Mut und Offenheit zum Ausdruck gebracht
wurden."
„Diese", fügten sie hinzu, „werden
nicht nur eine wichtige Grundlage sein, zusammen mit
den Tausenden von Zeugenaussagen und Vorschlägen,
die in den Foren über Opfer und während der
Formulierung von Punkt 5 des Abkommens erfasst
worden sind, sondern sie machen uns bewusst, warum
wir an der Beendigung des Konflikts, am Aufbau eines
dauerhaften Friedens und der Versöhnung arbeiten.
Wir glauben, dass dies ein
transzendentaler Moment für die Gespräche war. Von
Anfang an haben wir gesagt, dass die Opfer im
Zentrum des Abkommens stünden." Mit diesem ersten
Treffen in Havanna werde dieses Ziel auf direktere
Weise erreicht, stellten beide Friedensdelegationen
fest.
Die Parteien dankten
außerdem den Ländern, die Garanten des
Friedensprozesses sind - Kuba und Norwegen – und den
Begleitern - Venezuela und Chile - für ihren
wertvollen Beitrag zur Verwirklichung dieses
historischen Ereignisses.
„In diesem Zusammenhang
heben wir mit Dankbarkeit die effektive Arbeit Kubas
hervor, das als Gastgeber mit allen notwendigen
Mitteln die Organisation, die Aufnahme und die
Betreuung der Opfer und ihrer Begleiter bei diesem
ersten Besuch bis hin zu seinem erfolgreichen
Abschluss übernommen hat", heißt es im Text weiter.
Diese Gruppe der vom
Konflikt betroffenen Menschen ist die erste von fünf,
die während des aktuellen Zyklus nach Havanna reisen,
um am Verhandlungstisch zu sprechen, der die Frage
der Rechte der Opfer analysiert und wo insgesamt 60
Menschen ihre Zeugnisse darstellen werden. (PL)
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