Washington isoliert
in der venezolanischen Frage
• Das Weiße Haus unterstützt
den Putschisten-Sektor der Opposition, deren
Gewaltakte seit dem 12. Februar den Tod von 30
Menschen verursachten
Salim Lamrani
SEIT Anfang Februar 2014 verstärken die Sektoren
der extremen Rechten die verbrecherische Handlungen
mit dem Ziel, die konstitutionelle Ordnung zu
brechen und den demokratisch gewählten Präsidenten
Nicolás Maduro zu stürzen. Die gewaltsamen
Ausschreitungen kosteten mindestens 28 Menschen das
Leben, unter ihnen mehreren Mitgliedern der
Ordnungskräfte. Drei Oppositionsführer erarbeiteten
den Aktionsplan im Januar 2014: Leopoldo López,
Präsident der Partei der extremen Rechten
Voluntad Popular (Volkswille); María Corina
Machado, Abgeordnete der Nationalversammlung, und
Antonio Ledezma, Bürgermeister von Caracas. Diese
drei riefen öffentlich dazu auf, einen gewaltsamen
Staatsstreich gegen die legitime Regierung der
Bolivarischen Republik Venezuela zu verüben.

Die Regierung der USA hat sich
vorgenommen, die verfassungsmäßige
Ordnung in Venezuela zu brechen und den
demokratisch gewählten Präsidenten
Nicolás Maduro zu stürzen
|
Die USA waren von Anfang an gegen Hugo Chávez und
die Bolivarische Revolution, trotz ihres
demokratischen und friedlichen Charakters. Seit 1999
bietet Washington der venezolanischen Opposition
politische, diplomatische, finanzielle und Medien-Unterstützung.
Im Jahre 2002 hatte George W. Bush einen
Staatsstreich gegen Präsidenten Chávez mit der
Komplizenschaft der venezolanischen Oligarchie,
eines Teils der Armee und der privaten
Informationsmedien des Landes angezettelt. Heute
unterstützt die Regierung Obama offen die
Destabilisierungsversuche der venezolanischen
Demokratie, indem sie die Aktivitäten der extremen
Rechten unterstützt.
Das State Department verteidigte die gewaltsamen
Manifestationen im Namen der „Meinungsfreiheit". Es
forderte von den venezolanischen Behörden, dass die
Verantwortlichen dieser Handlungen, „die
ungerechtfertigt festgehalten werden", frei gelassen
werden sollten, obwohl viele von ihnen mit Waffen in
den Händen festgenommen worden waren. Staatssekretär
John Kerry drohte Venezuela sogar mit Sanktionen.
Trotzdem ist Washington auf dem amerikanischen
Kontinent isoliert. Die übergroße Mehrheit der
Länder der Region verurteilte die von der Opposition
angezettelten Gewaltakte und entbot der legitimen
Regierung von Nicolás Maduro ihre Unterstützung. Am
7. März 2014 bereitete die Organisation
Amerikanischer Staaten, die traditionell konservativ
ist und auf gleicher Linie mit Washington steht und
der alle Länder des Kontinents außer Kuba angehören,
der Obama-Regierung eine Niederlage. Eine von allen
Ländern außer den USA, Kanada und Panama
unterzeichnete Resolution drückte die „Solidarität"
und „Unterstützung" [der OAS] gegenüber den
demokratischen Einrichtungen, dem Friedensdialog in
der Bolivarischen Republik Venezuela" aus. In
Anspielung an die Position Washingtons rief die OAS
zum „Respekt des Prinzips der Nichteinmischung in
die inneren Angelegenheiten der Staaten" auf und
drückte ihre „Verpflichtung gegenüber der
Verteidigung der demokratischen Institutionalität
und der Rechtsstaatlichkeit" aus. Auch verurteilte
sie das Vorgehen der Opposition, indem sie „ihre
energischste Ablehnung gegenüber jeder Form von
Gewalt und Intoleranz" ausdrückte. Letztlich
erklärte die Organisation ihre „volle Unterstützung
und Bestärkung der Initiativen und Anstrengungen der
demokratisch gewählten Regierung Venezuelas und
aller politischer, wirtschaftlicher und sozialer
Sektoren, damit sie im Prozess des nationalen
Dialogs weiter voranschreiten".

María Corina Machado (links), Antonio
Ledezma (Mitte) und Leopoldo López (rechts,
gegenwärtig verhaftet) sind die Köpfe
der venezolanischen Opposition, die
Washington in ihrer Strategie des
Regimewechsels in Venezuela als
Handlanger benutzt
|
Ihrerseits verurteilte die Union
Südamerikanischer Nationen, die 12 Länder der Region
vereint, die „kürzlichen Gewaltakte". „Jegliche
Forderung muss auf friedliche Weise vorgebracht
werden, auf demokratischem Weg, indem der
Rechtsstaat und seine Einrichtungen respektiert
werden", wird hervorgehoben. Ebenfalls drückte die
Vereinigung ihre „Solidarität" mit „dem Volk und der
demokratisch gewählten Regierung dieses Landes" aus
und beschloss, „die Anstrengungen der Regierung der
Bolivarischen Republik Venezuela zur Förderung eines
Dialogs" mit allen Sektoren der Gesellschaft „zu
unterstützen". In eindeutigem Bezug auf die USA
drückte die UNASUR ihre „Besorgnis angesichts
jeglicher Bedrohung der Unabhängigkeit und
Souveränität der Bolivarischen Republik Venezuela"
aus.
Michelle Bachelet, Präsidentin Chiles, die die
Beratung der UNASUR in Santiago aufnahm, sicherte
Nicolás Maduro ihre volle Unterstützung zu und
verurteilte die Bestrebungen der Opposition, die
konstitutionelle Ordnung zu brechen. „Wir werden
niemals erlauben, dass jemand, weder eine Person
noch ein Land, mithilfe gewaltsamer Mechanismen dazu
aufhetzt, einen legitim gewählten Präsidenten zu
stürzen", sagte sie in eindeutigem Bezug auf die
USA. Ihrer Meinung nach müssen die Konflikte „auf
dem Weg des Dialogs und des Friedens gelöst werden",
womit sie die gewaltsamen Äußerungen der Opposition
zurückwies.
Cristina Fernández, die Präsidentin Argentiniens,
drückte ebenfalls ihre Ablehnung der Versuche eines
Staatsstreichs aus und bot ihre Unterstützung für
die „venezolanische Demokratie", indem sie daran
erinnerte, dass die gegenwärtige Macht ihre
Legitimität aus den 18 von 19 Wahlprozessen bezog,
die sie in den letzten 15 Jahren gewonnen hat. Sie
rief die Opposition dazu auf, den demokratischen Weg
nicht aufzugeben und wies insbesondere auf die
Möglichkeit hin, nach Beendigung der Hälfte der
Amtszeit im Jahr 2016 ein Aufhebungs-Referendum zu
organisieren, das im Falle eines Erfolgs vorgezogene
Präsidentschaftswahlen veranlasst. „Venezuela ist
das einzige Land der Welt, das eine Aufhebung
vorsieht", unterstrich sie. Im gleichen Sinne
unterließ auch sie es nicht, die Versuche der
Destabilisierung anzuklagen, die die USA anzettelt,
und warnte vor den „fremden und ausländischen
Interventionen, denn es wäre bedauerlich, zuzulassen,
dass fremde Winde ein Bruderland wie Venezuela
niederwerfen". Cristina Fernández prangerte auch den
„Versuch eines sanften Putsches" an, „der gegen die
Bolivarische Republik Venezuela verübt werden soll".
Wie während der Präsidentschaft von Hugo Chávez
von 1999 bis 2013, haben es die Vereinigten Staaten
nicht aufgegeben, die demokratische, friedliche und
soziale Bolivarische Revolution zu stürzen. Sie sind
gegen Präsident Maduro und unterstützen die einen
Staatsstreich unterstützende Opposition. Die
westlichen Massenmedien, die die wichtigsten
Unterstützer dieses Destabilisierungsversuches sind,
haben für die Parteien des Bruches der
verfassungsmäßigen Ordnung und gegen die
venezolanische Demokratie Partei ergriffen. (Entnommen
aus Opera Mundi)