Argentinische Präsidentin nimmt härtere Haltung
gegenüber USA ein
NACH der
Missachtung des Urteils, das Richter Griesa gegen
Argentinien ausgesprochen hatte, verschärfte die
Präsidentin Cristina Fernández den Tonfall gegenüber
den Vereinigten Staaten und sprach sogar von einer
Verschwörung zwischen Gruppen im Innern des Landes
und Kräften von außen, um die Regierung zu stürzen.
„Ich kann mir
nicht vorstellen, dass es sich hier um die isolierte
Handlung eines senilen New Yorker Richters handelt”,
sagte die Regierungschefin.
Auf Antrag der
Geierfonds erklärte Griesa das ganze Land der
Urteilsmissachtung für schuldig, weil es nicht die
von ihm in einem vorherigen Urteilsspruch
geforderten 300 Millionen Dollar an diese
Spekulantengruppen gezahlt hat.
Sie fragte
sich, wer noch einmal auf Argentinien setzen würde,
wenn wir die Mehrheit von 92,4% unserer Gläubiger
„zum Narren halten”, um das eine Prozent
zufriedenzustellen, sagte sie in Anspielung auf die
Geierfonds, die den Prozess mit Unterstützung der
US-Judikative angestrengt hatten.
„Nie zuvor hat
man den Unsinn so weit getrieben und noch immer
neuen Unsinn hinzugefügt. Zufälligerweise wurde der
Gerichtsentscheid zur Urteilsmissachtung einen Tag
vor dem Fälligkeitstag der zweiten diesjährigen
Zahlung an die Gläubiger ausgesprochen“, sagte sie.
Was sie
wirklich wollten, sei, die gesamte Umstrukturierung
der argentininischen Staatsschulden über den Haufen
zu werfen, damit Argentinien wieder Schulden von
mehreren Milliarden Dollar hätte, machte sie
deutlich.
„Und wenn dabei die Souveränität und die
internationale Rücksichtnahme vor die Hunde gehen,
so ist das, nachdem sie sich als die großen
Verteidiger des Rechts aufgespielt haben, nicht mehr
ihr Problem”, kritisierte sie und versicherte: „Die
Souveränität ist nicht verhandelbar.“
„Es würde mich nicht überraschen, wenn sie uns in 20
Tagen Sanktionen auferlegten”, sagte sie auf eine
mögliche Strafe anspielend, die Griesa angedroht
hatte.
Auf die Verschwörung gegen das nationale Projekt des
Volkes eingehend, das sie vorantreibt, stellte sie
fest, dass „man Druck auf die Wechselkurse ausübe,
um eine Entwertung zu erreichen und um die
gemeinsamen Übereinkünfte aufzuweichen”.
Sie warnte, dass wirtschaftlich und politisch
mächtige Gruppen innerhalb des Landes eine Krise
auslösen wollten. „Das Problem ist nicht
wirtschaftlicher Natur, es sind Sektoren, die sich
zusammengeschlossen haben, weil sie die Regierung
stürzen wollen“, sagte sie.
Sie warnte
ebenfalls vor den Einmischungen des kommissarischen
Leiters der US-Botschaft Kevin Sullivan und
bezeichnete die angebliche Bedrohung seines Lebens
durch die terroristische Gruppe „Islamischer Staat”,
die von der oppositonellen Zeitung Clarín
veröffentlicht wurde, als Histörchen und Lüge.
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