Venezolanische
Oligarchie hinter Mord- und Putschplänen
WAS haben ein ehemaliger PDVSA-Manager, ein
flüchtiger Bankier, ein ehemaliger COPEI-Abgeordneter,
ein ehemaliger ADECO-Gouverneur und die Tochter
einer alten Oligarchenfamilie in Venezuela gemeinsam?
Mindestens zwei Dinge: Sie waren Teil der
Wirtschaftseliten unter den Regierungen der Vierten
Republik und sind an den Mord- und Putschplänen
beteiligt, die von der höchsten politischen Führung
der Bolivarischen Revolution angeprangert wurden.
Nachdem Gewaltausbrüche wirkungslos geblieben
waren und sich durch die aufeinanderfolgenden
Wahlniederlagen Frustration breitgemacht hatte, weil
das Volk weiterhin hinter der Bolivarischen
Revolution stand, nahm María Corina Machado Kontakt
mit Pedro Burelli, Eligio Cedeño, Gustavo Tarre,
Diego Arria und anderen auf, um Präsident Nicolás
Maduro zu „vernichten". Das geht aus diversen E-Mails
hervor, die öffentlich gemacht wurden.
Machado war Unterzeichnerin des Dekrets von Pedro
Carmona Estanga während des kurzlebigen Putsches im
April 2002. Sie war im Miraflores-Palast anwesend
und applaudierte Carmona, als er alle demokratischen
Institutionen auflöste.
Ihre Familie, die Machado Zuloagas, gehören zur
alten Bourgeosie, zu den größten Anteilseignern von
La Electricidad de Caracas, des
Verhüttungsunternehmens Sivensa, der Banco
Mercantil, Viasa, Tacoa Holdings und seinen
Tochtergesellschaften.
Nach dem Sieg der Bolivarischen Revolution im
Jahr 1999 verlor diese Familie wirtschaftliche
Privilegien und den Zugang zu Öleinnahmen, die sie
sich auch durch ihren Einfluss auf die herrschende
politische Klasse verschafft hatte.
Ein anderer, der im Plan erwähnt wird ist Pedro
Burelli, ein ehemaliger Manager von PDVSA, der im
Jahr 1996 vom damaligen Präsidenten Rafael Caldera
zum externen Direktor ernannt wurde. Er befürwortet
die Privatisierung der staatlichen Ölgesellschaft,
wie aus einem Interview mit El Nacional hervorgeht.
Der derzeit in den USA ansässige Burelli ist mit
Cristina Vollmer verheiratet, deren Familie in
Banken und Industrieunternehmen investiert hat.
Eligio Cedeño ist ein weiterer Akteur der Mord-
und Putschpläne. Er ist ein in den Vereinigten
Staaten wohnender Banker, Flüchtling der
venezolanischen Justiz, die ihm Fondsverschiebung
und Immobilien-Betrug vorwirft. Er finanziert und
finanzierte die Pläne, mit denen die Bolivarische
Revolution gestoppt werden soll.
Im Mai enthüllte der Minister für Inneres,
Gerechtigkeit und Frieden, Miguel Rodríguez Torres,
dass Cedeño einer der wichtigsten Geldgeber für die
Ausbrüche von Vandalismus und Gewalt war, die von
Februar bis März registriert wurden.
In den E-Mails von Corina Machado tauchte der
Name von Henrique Salas Römer auf, einem
Geschäftsmann, der sich in der Politik für die
wirtschaftlichen Machtgruppen mit Interessen an den
Öleinnahmen eingesetzt hat. Er war Abgeordneter des
ehemaligen Kongresses und Gouverneur des
Bundesstaates Carabobo. Am 2. Mai 2014 deckte
Minister Rodríguez Torres auf, dass Salas Römer der
wirtschaftliche Arm der rechtsgerichteten
Organisation Juventud Activa Venezuela Unida (Javu),
mit Sitz in Valencia, Carabobo, ist.
Zwei alte Figuren der Parteien AD (Acción
Democrática) und COPEI (Partido Social Cristiano)
tauchen ebenfalls in den E-mails auf: der Anwalt
Gustavo Tarre, ehemaliger Abgeordneter der Grünen,
und Diego Arria, der im Jahr 1974 Gouverneur des
Bundesdistrikts (heute Hauptstadtdistrikt) der
Weißen Partei war.
Tarre war stellvertretender Leiter der
Parlamentsfraktion der Christlich-Sozialen Partei
COPEI. Am 23. April 2010 befürwortete er die
Kandidatur von Corina Machado für die
Nationalversammlung.
Arria, der nach Vorlage von Beweisen vorgab, sein
Telefon sei gestohlen worden, wurde als Gouverneur
des Kaufs von überteuertem Land in Vargas angeklagt.
Dann, als Präsident des Simón-Bolívar-Zentrums
(CSB), wurde er mit einem unsauberen Geschäft in
Verbindung gebracht, bei dem das CSB Grundstücke in
Maiquetia erwarb. Dort wurde ein teures Wohnprojekt
für die Mittelklasse errichtet, unter Missachtung
der Rechte der dort seit über 50 Jahren ansässigen
Bewohner.
Im Jahr 1978 nahm Arria an den
Präsidentschaftswahlen teil, die von Luis Herrera
Campins gewonnen wurden. Er erhielt damals knapp
90.000 Stimmen.
Alle Beteiligten haben Verbindungen mit den
Vereinigten Staaten und ihrer Regierung. Sie sind
sehr daran interessiert, in Venezuela ihre alten
Privilegien zurückzuerlangen. Allen ist gemeinsam,
dass sie viel Geld haben, aber nur wenige Stimmen,
um zum Präsidenten gewählt zu werden, und dass sie
keinen Respekt vor Demokratie haben. Sie teilen auch
die Vorliebe für Gewalt als Mittel, um die Regierung
von Nicolás Maduro zu stürzen, der demokratisch von
der Mehrheit der Bevölkerung gewählt wurde. (Übernommen
von AVN)