Expäsident Brasiliens
moniert Haltung von Neves bei
Fernsehdebatte
Brasilia, 17 Oktober (PL).—
Der ehemalige brasilianische Präsident Luis Inacio
Lula da Silva hielt heute dem Kandidaten der
Sozialdemokratie Aecio Neves vor, in der jüngsten
Fernsehdebatte verbal agressiv mit einer Frau, der
Präsidentin Dilma Rousseff, umgegangen zu sein.
(Radio PL)
„Wenn
ich einen Mann im Fernsehen sehe, der ignorant mit
einer Frau umspringt, so wie Neves sich in der
Debatte verhalten hat, dann frage ich mich: Wenn
jemand dazu imstande ist, die Staatschefin
anzuschreien, was mag er erst tun, wenn er einem
Armen gegenübersteht? Auf ihm herumtrampeln?",
äußerte sich Lula da Silva.
Von der amazonischen Stadt
Manaus aus hob er die Notwendigkeit hervor, Menschen
mit Herz und Respekt zu wählen. Schließlich wollten
doch alle ein friedliches Land, wo man in Ruhe einen
Kaffee trinken, zu Mittag essen oder studieren könne.
Er warnte, dass bei den
Wahlen am 26. für den sozialdemokratischen Anwärter
zu stimmen, bedeute, die Elite und den Abschied von
den sozialen Errungenschaften der letzten 12 Jahre
zu wählen.
Der Expräsident kritisierte
den Gegner von Rousseff außerdem für seine Weigerung,
sich wie jeder normale Bürger einem Alkoholtest zu
unterziehen, als er vor drei Jahren auf einer Straße
in Rio de Janeiro von einer Polizeikontrolle
gestoppt wurde.
„ Wie kann einer, der eine
solche Untersuchung ablehnt, sagen, dass er dieses
Land mit Anstand und Kompetenz regieren wird. So
etwas sagt sich leicht", gab Lula da Silva zu
bedenken.
Indem er das Verhalten von
Neves ablehnte, erinnerte er daran, dass in der
Regierung seines Amtsvorgängers Fernando Enrique
Cardoso (1995-2003), auch von der PSDB, derjenige,
der nur ein Minimalgehalt bezog, nicht einmal von
einem eigenen Haus träumen konnte, und dass nur für
ein Drittel der Bevölkerung regiert wurde.
Nachdem im Jahre 2003 die
Arbeiterpartei (PT) an die Macht gekommen sei, habe
sich alles verändert. Der Mindestlohn sei erhöht
worden und es würden Gelegenheiten zur
Weiterentwicklung und der Verbesserung der
Lebensqualität der Brasilianer geboten, sagte er.
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