Lateinamerika gibt dem Druck
nicht nach und wird den russischen Markt versorgen
SANTIAGO DE CHILE – Agroindustrielle
Unternehmer Lateinamerikas beschleunigen die
Verhandlungen zur Erhöhung ihrer Exporte nach
Russland, ungeachtet des von der Europäischen Union
und den Vereinigten Staaten ausgeübten Drucks, um
sie daran zu hindern.
Chilenische Produzenten beeilen
sich, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um
Äpfel, Lachse, Trockenpflaumen und andere Produkte
auf diesem Markt mit 145 Millionen Verbrauchern zu
verkaufen. Damit sollen die nordamerikanischen und
europäischen Exporteure ersetzt werden, die von den
restriktiven Maßnahmen, die Moskau angesichts des
westlichen Drucks ergriffen hat, betroffen sind.
So bestätigte der Vorsitzende des
Verbandes der Lachszüchter „Salmónchile“, dass man
mit wachsendem Erfolg daran arbeite, den russischen
Bedarf zu decken und man in diesem Sinne entschieden
habe, die Anfragen an die Unternehmen abzutreten,
damit diese direkt verhandeln können.
Chile gehört zu der Gruppe
lateinamerikanischer Länder, die das größte
Potenzial haben, um den Handel mit Russland
signifikant zu erweitern. Aus diesem Grund versucht
die europäische Union Druck auszuüben, um den
Anstieg der Exporte von Chile nach Russland zu
verhindern.
Angesichts der Ankündigung solcher
Pressionen sagte kürzlich der Präsident Ecuadors,
Rafael Correa, „Lateinamerika ist nicht Teil der
Europäischen Union, zumindest bis jetzt noch nicht“
und wird „absolut niemanden um Erlaubnis bitten,
Nahrungsmittel an befreundete Länder zu liefern“.
Der ecuadorianische
Außenhandelsminister Francisco Rivadeneira deutete
an, dass sein Land eine große Chance sehe, seinen
Handel mit Russland zu verbessern und fügte hinzu,
dass Quito Gemüse, Früchte und Meeresprodukte
anzubieten habe.
Der brasilianische
Landwirtschaftsminister Seneri Paludo, bestätigte,
dass russische Nachfrage seinem Land eine große
Möglichkeit eröffne, die er als eine „Revolution bei
den Exporten“ bewertete. Mindestens 90 Unternehmen
dieses Landes würden Rindfleisch, Hühner- und
Schweinefleisch nach Russland schicken, fügte er
hinzu.
Mario Ravettino vom Konsortium der
Fleischexporteure Argentiniens versicherte, dass der
russische Markt für diese Sparte offen sei.
Als Antwort auf die Russland
auferlegten Sanktionen, wegen seiner Haltung im
Ukraine-Konflikt, sprach Russland ein ab dem 7.
August zunächst auf ein Jahr befristetes Verbot aus,
Rind- und Schweinefleisch, Geflügel, Fisch,
Milchprodukte, Gemüse und Früchte aus den
Vereinigten Staaten, der EU, Australien, Kanada und
Norwegen einzuführen. (PL)
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