Rousseff beschuldigt
Opposition, Vorurteile gegen arme Wähler zu haben
SAO PAULO – Die brasilianische
Präsidentin Dilma Rousseff beschuldigte den
ehemaligen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso,
einen wichtigen Führer der Rechten, „Vorurteile“
gegen die Armen im Nordosten des Landes zu haben,
einer Region, wo sie die meisten Stimmen erhielt und
im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen
gesiegt hatte.
„Sie destillieren einen schlecht
aufgelösten Hass“, sagte Rousseff in einem
Radio-Interview im Staat Bahia als Antwort auf
einige Erklärungen, in denen Cardoso gesagt hatte,
dass die regierende Partei der Arbeiter (PT) eng mit
den wenig informierten – und damit auch ärmsten –
Wählern verbunden sei.
„Das, was Cardoso gesagt hat, zeigt
dessen Vorurteil und Unkenntnis dem Volk gegenüber.
Das Volk ist nicht unwissend. Das Volk ist
informiert und hat eigene Vorstellungen, ohne dafür
erleuchtete Heilsbringer zu benötigen, die ihm
erklären, was es zu tun hat“, sagte die Präsidentin,
die den Wählern für ihren dortigen Wahlerfolg
dankte.
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