SCHACH
Philippinischer Großmeister
erobert Titel des Capablanca-Turniers
Eyleen Ríos
López
DER philippinische Großmeister Wesley So ist am
Sonntag, dem 18. Mai, in der Elite-Gruppe des
internationalen Schachturniers im Gedenken an
Capablanca zum Sieger gekürt worden.
Der asiatische Spieler erkämpfte 6,5 Punkte in
seinen zehn Spielen. In den letzten elf Jahren war
er der zweite Gewinner, der vor dem Wettkampf nicht
die Qualifikationsliste angeführt hatte.
"Es war wunderbar, in Kuba zu spielen, wo es ein
diszipliniertes und kompetentes Publikum gibt",
sagte der neue Champion. Für ihn habe dieses
Ergebnis seine Erwartungen übertroffen, schätzte er
ein und erklärte sich bereit, auf die Karibikinsel
zurückzukehren.
Der letzte Tag des Turniers endete mit Remis an
allen Brettern. Der Kubaner Lázaro Bruzón belegte am
Ende mit 5,5 Punkten den zweiten Platz vor seinem
Landsmann Leinier Domínguez, der auf fünf Punkte kam.
Der Ungar Zoltan Almasi und der Spanier Francisco
Vallejo erreichten je 4,5 Punkte.
Almasi hatte in der vorherigen Ausgabe den Titel
erobert, als es ihm auch gelungen war, die Dominanz
der Männer an der Spitze der Rangliste zu
durchbrechen, was ihm So jetzt nachmachte.
Der philippinische Großmeister (2.731 Elo-Punkte)
mit den weißen Figuren paktierte nach nur zwölf
Zügen ein Unentschieden mit Almasi (2.693
Elo-Punkte), während Bruzón (2.682) und Leinier
(2.768) dies nach 33 Zügen eines Damen-Gambits
taten.
Bruzón vervollkommnete mit der Partie eine
hervorragende Leistung bei dem Turnier. Er blieb,
zusammen mit So, ungeschlagen und konnte seine
Elo-Punktzahl um zwölf erhöhen.
Am anderen Remis des letzten Tages waren Vallejo
(2.700) und der Ukrainer Vassily Ivanchuk (2.753)
beteiligt. Für Ivanchuk, der bei sechs vorherigen
Capablanca-Turnieren erfolgreich war, reichte es mit
vier Punkten nur für den letzten Platz unter den
sechs Großmeistern.
Außer der Elite-Gruppe umfasste das Turnier die
Gruppen Premier, Open I und Open II, in denen sich
Kubaner durchsetzten. In der Premier-Gruppe gewann
der Großmeister Yusnel Bacallao (2.522), im Open-I-Turnier
der Internationale Meister Juan Carlos Obregón und
im Open II das zwölfjährige Talent César Alejandro
Pérez.
Bacallao erreichte sechs von neun möglichen
Punkten. Punktgleich hinter ihm blieben der
Schweizer Sebastian Bogner (2.593), der Peruaner
Emilio Córdova (2.616) und der Kubaner Isam Ortiz
(2.588).
Obregón holte 8,5 Punkte aus zehn Spielen und
Pérez 7,5 aus neun Begegnungen.
Im Premier-Turnier applaudierten die heimischen
Fans außerdem der Erfüllung der zweiten GM-Norm
durch den Internationalen Meister Yasser Quesada
(2.493), der fünf Punkte erreichte, und im Open-I-Turnier
erreichte Sulennis Piña die dritte IM-Norm. (Entnommen
aus Jit)