Amerika bringt
Rhythmus in die WM
Aliet Arzola
Lima
ALS bekannt wurde, dass die Fußball-WM 2014 in
Brasilien sein würde, dachten viele an das Fest,
dass dies für Amerika bedeuten würde, nicht nur,
weil es Ausrichter des wichtigsten Sport-Ereignisse
nach den Olympischen Spielen sein würde, sondern
auch wegen der Möglichkeit, die besten Teams des
Kontinents im Kampf um den WM-Titel erleben zu
können.
Die bis dahin auf dem amerikanischen Kontinent
ausgetragenen Weltmeisterschaften waren: Uruguay
1930, Chile 1962, Mexiko 1970 und 1986, Argentinien
1978, USA 1994 und die unvergessliche WM im Jahr
1950 in Brasilien selbst, die vor allem durch den
Maracanazo in Erinnerung ist.
Bei allen teilten Brasilien, Argentinien und
Uruguay die Titel unter sich auf, manchmal dank des
kollektiven Einsatzes ihrer Elfs, andere Male dank
besonderer Einzelleistungen bestimmter Spieler, die
als größte Fußballer aller Zeiten in die Geschichte
eingegangen sind.
Wie es nicht anders sein könnte, versuchen jetzt
die Spieler des Kontinents bei dieser WM in die
Fußstapfen zu treten von Pelé und Maradona, Juan
Alberto Schiaffino oder Alcides Ghiggia, dem Spieler,
der das Spiel 1950 zwischen der „albiceleste" und
der „verdeamarelha" Auswahl entschied.
In der Vorrunde haben einige der Teams des
Kontinents ihr Potenzial gezeigt, andere blieben
unter den Prognosen.
Argentinien stützt sich vor allem auf das Genie
von Leo Messi, von dem bei dieser WM viel erwartet
wird. Ähnliiches gilt für den Gastgeber und den
talentierten Neymar.
Uruguay begann mit einer Niederlage gegen eine
andere Auswahl des Kontinents, Costa Rica, zog dann
aber seine sprichwörtlichen Krallen raus, um England
und Italien zu besiegen.
Für die größte Überraschung sorgte bisher
wahrscheinlich Costa Rica: Es gewann gegen Uruguay
und Italien, erreichte dann ein torloses
Unentschieden gegen England. Seine Stützen sind vor
allem Torwart Keylor Navas (mit den wenigsten Tore
in der spanischen Liga der letzten Saison) und der
junge Stürmer Joel Campbell.
Kolumbien, das nach16 Jahren wieder an einer WM
teilnimmt, gewann gar seine drei Vorrundenspiele
gegen Griechenland, die Elfenbeinküste und Japan,
wobei vor allem auch die Leistung des jungen
Stürmers James Rodríguez ins Auge fällt.
Mexiko hat mit seiner großartigen Verteidigung
gegen Kamerun und Brasilien keine Tore zugelassen
und durch seinen Sieg gegen Kroatien ebenfalls das
Achtelfinale erreicht.
Chile wurde Zweiter in der komplizierten
Vorrundengruppe B mit Holland und Spanien und den
Vereinigten Staaten gelang ebenfalls der Sprung ins
Achtelfinale.
Weitere spannende Auseinandersetzungen erwarten
uns, bis wir erfahren, ob es Amerika gelingt, die
Tradition aufrecht zu halten und den Pokal auf dem
Kontinent zu behalten.