Ignacio Ramonet
stellt in
Havanna „Hugo Chávez – Mein
erstes Leben" vor
Oscar Figueredo
Reinaldo
Es ist überliefert, dass bei einem der Gespräche,
die der französisch-spanische Journalist und
Schriftsteller Ignacio Ramonet mit Hugo Chávez
führte, ihn dieser fragte, wie lange eine Rede eines
französischen Präsidenten dauere. Ramonet gab zu,
dass bei besonderen Anlässen wie in einer
Wahlkampagne sie bis zu einer Stunde andauern könne.
„Ich brauche mindestens vier Stunden, nur um zu
beginnen", gab der venezolanische Präsident zurück.
Aus der Vorliebe für den Monolog entstanden viele
Stunden Unterhaltung, auf deren Grundlage Ramonet
„Hugo Chávez – Mein erstes Leben" schrieb.
Am 23. April wurde im Hotel Nacional de Cuba, in
Havanna, dieses neue Werk des hervorragenden
europäischen Intellektuellen vor einem zahlreichen
Publikum vorgestellt.
„Die Idee, dieses Buch zu schreiben, ergab sich
aus dem Buch „Einhundert Stunden mit Fidel" (deutsch:
Fidel Castro. Mein Leben, Rotbuch-Verlag), ein Buch,
das der bolivarische Kommandant gründlich
durchgearbeitet und mit zahlreichen Randnotizen
versehen hatte; er betrachtete es als Handbuch. Wir
haben so viel über das Buch gesprochen, dass ich ihm
eines Tages vorschlug, ein Buch über ihn zu
schreiben. Die Idee gefiel ihm nicht besonders, da
er sagte, er habe noch ein ganzes Leben vor sich und
das sei nur etwas für allgemein anerkannte Menschen
wie Fidel", erinnerte sich Ramonet.
Der in Havanna vorgestellte über 700 Seiten lange
Text gibt den Werdegang von Chávez von seiner Geburt
bis zur Übernahme der Präsidentschaft im Jahr 1998
wieder.
Drei Jahre und etwa zweihundert Stunden der
Unterhaltung dienten als Grundlage für ein Buch, das
uns einen „überaus menschlichen" Chávez präsentiert,
eben jenen, der während seiner 14-jährigen
Regierungszeit nicht nur den Verlauf der Geschichte
seines Landes, sondern Lateinamerikas veränderte.
Der Politologe erkannte desweiteren an, dass er
Zeuge der maßlosen Liebe war, die Chávez für die
venezolanischen Ebenen und für die Männer und
Frauen, die in ihnen leben, empfand. Einen
besonderen Platz nehmen der Bundesstaat Barinas und
die Stadt Sabaneta ein, wo er geboren wurde, da dort
die Kindheitserinnerungen angesiedelt sind.
Sich auf den Text beziehend, versicherte Abel
Prieto, Berater des Kubanischen Präsidenten, dass es
Ramonet gelungen sei, vermittels verschiedener
Gedichte und Lieder, die der ewige Präsident
Venezuelas interpretierte, die Besonderheit der
Ausdrucksweise von Chávez zu vermitteln.
Auf der feierlichen Veranstaltung, die von der
Journalistin Arleen Rodríguez Derivet geleitet wurde,
interpretierten die ecuadorianische Sängerin Marisol
Baue und der kubanische Liedermacher Raúl Torres
mehrere Lieder zu Ehren des historischen Führers der
bolivarischen Revolution.
Am kommenden 28. Juli, an dem Chávez 60 Jahre alt
geworden wäre, wird das Buch in Kuba herausgegeben.
Bei der Präsentation zugegen waren Miguel Barnet,
Präsident der UNEAC; Edgardo González, Leiter der
diplomatischen Vertretung von Venezuela in Kuba;
Fernando González, Held der Republik Kuba;
Familienangehörige der Fünf Helden, sowie Vertreter
des diplomatischen Korps in diesem Land, Künstler
und weitere Persönlichkeiten. (Cubadebate)