Politische Gefangene des Imperiums MIAMI 5       

     

   

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Havanna, 1. Oktober 2014

 

ÖKOSYSTEME  IN KUBA
Zwischen Meer und Bergen

Joaquín Rivery Tur

Die Korallenriffe sind vom Meer aus die erste ökologische  Barriere
Die Korallenriffe sind vom Meer aus die erste ökologische  Barriere

IM heiligen Buch der Maya heißt es, die Götter hätten den Menschen aus Mais erschaffen. Im Wesentlichen wird wohl mit der Legende die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass die Umwelt den Menschen formt.

Eine wichtige Erkenntnis, denn Umwelt und Leben sind unzertrennlich verbunden. Zur Beschreibung dieser Wechselwirkung wurde das Konzept der Ökosysteme entwickelt, die Einheit von Lebewesen und Lebensraum, wo sich alles abspielt und entwickelt.

Kuba beherbergt als herrlicher tropischer Archipel verschiedene umfangreiche Ökosysteme. Sie erstrecken sich vom Meeresboden bis hin zu den Berggipfeln, welche die äußersten Enden einer Naturlandschaft darstellen, die eine Nation mitgeformt und geprägt hat.

Die große Vielfalt ist schon bei der Annäherung vom Meer her zu beobachten, beim Tauchen oder wenn man sich mit einem Schiff dem Ufer nähert, von Bord geht und dieses Land betritt, wenn man die modernen und die alten Städte besucht, die Savannen und Gebirge aufsucht, sich unter die Erde begibt oder die Wälder durchstreift. Die Inseln und Riffe sind eine unerschöpfliche Quelle für den Wissensdurst von Neugierigen, Touristen, Geographen, Höhlenforscher, Geologen, Biologen ...

Die Kuba umgebenden Gewässer zeigen verschwenderische Pracht: die Meere, verewigt von Ernest Hemingway in seinen Geschichten und Berichten über Marlins und den Großen Golfstrom und die fabelhaften feinsandigen Strände unter der glühenden Sonne.

UNTER WASSER

Diejenigen, die es wagen, die Wunder zu erforschen, die in Ufernähe unter der Wasseroberfläche verborgen sind, entdecken eine von Korallen bestickte Welt und eine endlose Bewegung von Formen, die das Leben in diesen tiefen und flacheren Gewässern des Festlandsockels angenommen hat.

Hier eröffnet sich einem eine Welt von Schätzen. Es gibt gigantische Gebilde von Steinkorallen in verschiedenen Riffformen, immer in perfekter Symbiose mit Fischen, Algen, Schwämmen, Gorgonien, Seescheiden, Weich- und Krebstieren. Ein in allen Farben schillerndes Reich, das sich fast über den gesamten Rand der 3.200 km langen Plattform erstreckt . 

Wer würde nicht staunen beim Anblick der Schönheit einer Korallenlandschaft, in der die Natur ihre riesige Farbpalette geleert zu haben scheint? Die Nesseltiere haben hier überaus phantastische und sehr nützliche Formationen gebildet, denn sie schützen die Küste vor Orkanen, sind der Lebensraum einer Vielzahl von Arten und gleichzeitig eine einwandfreie Fabrik von Sand bester Qualität für die Strände.

Die kubanische Hauptinsel ist von mehr als 4.000 kleinen und kleinsten Inseln umgeben, die eigene Ökosysteme bilden. Die meisten verzeichnen kaum menschliche Präsenz, aber einige sind über den Tourismus in das Wirtschaftsleben des Landes einbezogen worden. Dies sind die Inselgruppen Los Canarreos, Jardines de la Reina, Los Colorados und Jardines del Rey.

Die Grenze zwischen Meer und Land bilden die Strände, Mangroven-Wälder und Feuchtgebiete. Letztere sind beeindruckende Ökosysteme, geprägt von lautem Vogelgeschrei, einer Fülle von Mangroven, Lagunen, Flussmündungen, Auen und Süßwassersumpfwäldern.

Das größte Feuchtgebiet Kubas ist die Ciénaga de Zapata, das Sumpfgebiet der Halbinsel Zapata. Es ist auch das größte der Karibik und wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Weitere bedeutende sind das von Lanier, auf der Insel der Jugend, und Birama, im Delta des Flusses Cauto, sowie andere kleinere in verschiedenen Provinzen.

Im Zapata-Sumpf befindet sich die größte Aufzuchtstation des endemischen Kuba- oder Rautenkrokodils (Crocodylus rhombifer). Zwei Vogelarten gibt es nur hier, und nur in einem sehr kleinen Lebensraum: die Kubaralle (Cyanolimnas cerverai) und den Kubazaunkönig (Ferminia cerverai).

Unter der Erde gibt es in den Berggebieten, aber auch im Flachland, viele Höhlen, die Kuba zu einem Paradies für Höhlenforscher machen. In der westlichen Provinz Pinar del Rio befindet sich das längste Höhlensystem der Insel. In einer Höhle der Berge Zentralkubas findet man einen der höchsten Stalagmiten der Welt und in der nördlichen Ebene, im Caguanes-Nationalpark, liegt ein Höhlensystem, das durch seine Horizontalität überrascht.

EBENEN UND BERGE

Auf dem Festland der beiden größten Inseln des Archipels (Kuba und Insel der Jugend) beobachten wir zwei klar definierte Arten von Ökosystemen: die der Ebenen und die der Berge.

Die Ebenen nehmen die größte Fläche ein und sind die Landschaft, die, historisch gesehen, vom Menschen zum Zweck des Pflanzenbaus und der Tierzucht am meisten verwandelt wurde.

Bevor man zu den Bergen kommt, trifft man auf zwei unterschiedliche Arten von Flachland, die Küstenkalksteinlandschaft (nicht die anbaufähige Fläche, die mehr im Inland liegt) und die Meeresterrassen. Beispiele für erstere sind die Halbinsel Guanahacabibes und der südliche Teil der Insel der Jugend.

Die Meeresterrassen sind Landschaftselemente mit markanten Reliefs. Die kubanischen gehören zu den größten und am besten erhaltenen der Welt. Hervorzuheben sind die von Maisí (im äußersten Osten Kubas) und Cabo Cruz, am westlichen Rand der Sierra Maestra. Diese Formationen haben bis zu 24 Stufen mit sehr steilen Steigungen von 80 bis 100 Metern.

Bei Maisí sind die Arawak-Stämme, hier Tainos genannt, ins Land gekommen und haben die Siboneyes nach Westen verdrängt. Auf jenen Terrassen, die von starken Winden gepeitscht werden, gibt es genügend archäologische Stätten, die beweisen, dass lange vor der Ankunft der spanischen Eroberer genau dies  der Punkt der Ankunft vieler Ureinwohner war.

Von dort aus erstreckt sich entlang der Nordküste die Bergkette Nipe-Sagua-Baracoa mit den meisten unberührten Wäldern, den saubersten Flüssen und einer Biodiversität, die auf den karibischen Inseln einzigartig ist. Dort befinden sich das Biosphärenreservat Cuchillas de Toa und der Nationalpark Alexander von Humboldt.

Das Sierra-Maestra-Gebirge hingegen erstreckt sich an der Südküste der östlichen Provinzen. Hier befinden sich die Nationalparks Desembarco del Granma und Turquino. Ihre Berge und Wälder waren der Schauplatz des Guerillakampfes unter der Leitung von Comandante en Jefe Fidel Castro, der zum Sturz der Diktatur von Fulgencio Batista führte, trotz der Unterstützung, die dieser aus den Vereinigten Staaten erhalten hatte.

Weiter westlich, in Zentralkuba, finden wir das Guamuhaya- oder Escambray-Gebirge, das vielleicht am meisten durch die menschlichen Aktivitäten verändert ist.

Schließlich, im Westen, befindet sich die Bergkette Guaniguanico mit der kennzeichnenden Silhouette der Kegelfelsen, genannt Mogotes, im Tal von Viñales. Darin liegt das Biosphärenreservat Sierra del Rosario.

Es bliebe nur das Hauptelement aller dieser ökologischen Systeme zu erwähnen: das kubanische Volk, das in ihnen lebt und sein historisches und kulturelles Erbe schützt.
 

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