NEW YORK - Über 600.000 Menschen demonstrierten
am Sonntag in mehreren Städten der Welt gegen den
Klimawandel. In New York kam es zu einem
historischen Marsch, der nach Angaben der
Veranstalter 310.000 Demonstranten vereinte, wenige
Stunden bevor der UN-Gipfel zu diesem Thema begann.
Mit Bands und gigantischen Blumen nahmen
Hollywood-Stars, Politiker, Aktivisten und Studenten
in Manhattan am großen „Marsch der Menschen für das
Klima" teil, der zum größten der Geschichte wurde,
wie die Veranstalter mitteilten.
Auf dem Weg durch die Innenstadt von Manhattan
reihten sich der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon,
der ehemalige Vizepräsident Al Gore und der
Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, in die
Demonstration ein.
„Dieser Marsch markiert eine historische
Richtschnur. Für uns bedeutet er, dass die
Führungskräfte verstehen müssen, dass es weltweit
eine betroffene, organisierte und mobilisierte
Bevölkerung gibt. Sie müssen uns anhören!", sagte
gegenüber AFP Juan Pedro Chang, ein Peruaner von 57
Jahren, der aus Paramonga, 220 km nördlich von Lima,
zum Big Apple kam.
Etwa 310.000 Menschen zogen auf die Straßen von
New York, wie die Website www.peoplesclimate.org
mitteilte, die von den 1.572 Organisationen, die zum
Protest aufgerufen hatten, eingerichtet worden war.
Insgesamt gab es über 2.808 Veranstaltungen in
166 Ländern, darunter simultane Demonstrationen in
London, Paris, Berlin, Rio de Janeiro, Istanbul und
Bogotá, mit einer Zahl von 580.000 Demonstranten,
einschließlich der in New York, teilten die
Veranstalter mit.
Die Proteste fanden als Auftakt zum Klimagipfel
in New York statt, der von der UNO einberufen wurde
und zu dem mehr als 120 Regierungsvertreter erwartet
werden. Ziel der Tagung ist es, den politischen
Willen zu mobilisieren, um bis Ende 2015 einen neuen
Weltklimavertrag abzuschließen, informiert AP.
Währenddessen marschierten Zehntausende durch die
Straßen von London, in das die Flutopfer vom letzten
Winter in England kamen, sowie die britische
Schauspielerin Emma Thompson, die von einer
Expedition in die Arktis mit Greenpeace
zurückgekommen war, um das Schmelzen der Gletscher
anzuzeigen.
In einer besonders familienbetonten Atmosphäre
manifestierten sich nach Polizeiangaben annähernd
5.000 Menschen in Paris. „Früher konnten wir sagen,
dass wir nichts wussten. Nun wissen wir, dass der
Klimawandel begonnen hat", sagte Nicolas Hulot,
Sonderberichterstatter des französischen Präsidenten
für den Schutz des Planeten.
In Madrid versammelten sich Hunderte von
Demonstranten vor dem Umweltministerium mit Bannern
mit der Aufschrift„Es gibt keinen Planeten B", „Ändere
dein Leben, nicht dein Klima" oder „Unser Klima ist
deine Entscheidung".
In Cairns, Australien, wo die Finanzminister der
G-20 versammelt waren, demonstrierten mehr als
einhundert Menschen mit Papierherzen um den Hals. In
Rio de Janeiro und Bogotá waren es jeweils etwa
5.000 Menschen.
Hunderte versammelten sich auch in Sydney und Neu-Delhi,
wo etwa 300 Demonstranten Schilder mit Aufschriften
trugen wie „Ich will die Wälder retten" und „Die
Kohle tötet", während sie Parolen riefen und im Takt
der Trommeln tanzten.