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I N T E R N A T I O N A L E S |
Havanna, 11. November 2014 |
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Editorial
der New
York Times gibt
interventionistische US-Politik
gegen Kuba zu

WASHINGTON
(PL) -
Bereits zum fünften Mal
innerhalb eines Monat
veröffentlicht die
New York Times
einen langen
Leitartikel über
Kuba. Diesmal werden die
unzähligen Destabilisierungsversuche
der USA eingestanden, die
dazu entwickelt wurden, den
Zusammenbruch der Regierung
in Havanna herbeizuführen.
Unter dem Titel
In Cuba, Misadventures in Regime Change
(In
Kuba, Missgeschicke
beim Versuch, ein
Regime zu stürzen) geht das
Redaktionsteam
der einflussreichen
New Yorker
Zeitung
am Sonntag die unzähligen
Pläne durch, die
von der Verabschiedung des
Helms-Burton-Gesetzes im
Jahr 1996 bis heute in Washington
gegen die nationale
Stabilität der Insel
ausgeheckt wurden.
Die Times hebt hervor,
dass diese subversiven
Projekte
nur als Grundlage dafür dienten, dass die
US-Regierung
in den vergangenen 18
Jahren
264 Millionen Dollar in
dem Versuch ausgab,
angebliche
demokratische Reformen
in Kuba
anzuregen.
Sie gibt zu, dass die
Initiativen, weit davon entfernt,
ihr Ziel erreicht zu haben,
nach hinten losgingen, denn
diese Mittel „wurden
zu einem Magneten für
Scharlatane und
Diebe“.
„Die Geheimprogramme haben die
Feindseligkeit zwischen den
beiden Nationen vergrößert
– betont die New York Times -
und
Möglichkeiten der Zusammenarbeit
in
Bereichen von gemeinsamem Interesse blockiert.“
Sie
verweist auch auf die
US-Agentur für Internationale
Entwicklung (USAID), die mit ihren
Geheimmissionen auf der Insel
versuchte, illegale
Projekte in Kuba zu
implementieren.
Der Leitartikel
beschreibt, wie sich die
Investitionen in
die Initiativen
zum Sturz
der kubanischen Regierung
von ein
paar Millionen jährlich
auf mehr als 20 Millionen
Dollar im Jahr 2004 erhöhten,
in den ersten Jahren
der Regierung von
George W. Bush
(2001-2009), als die
meisten Verträge
ohne weitere
Kontrollen an
kubanoamerikanische
Gruppen
vergeben wurden.
Es wird geschildert, wie
eine dieser Gruppen das
erhaltene
Geld für eine internationale
Lobbystrategie
von fragwürdiger
Legalität nutzte,
um
ausländische Regierungen
davon zu überzeugen, das
unpopuläre Embargo
(die Blockade) zu
unterstützten, das die
Vereinigten Staaten der Insel seit
1962 auferlegen.
Eine andere Gruppe, sagt
die Times, schickte Mengen
von Comics an die
Interessenvertretung der USA
in Kuba und
verblüffte damit die
Beamten.
Das Geld
aus Staatsmitteln wurde von
den
Gruppen in Miami
auch verwendet, um Kleidung
und
Lebensmittel zu kaufen,
aber es war nie möglich,
zu überprüfen, wie viel
davon der
inneren Konterrevolution zukam,
wie es beabsichtigt war.
Laut einem
im November
2006 von der
Government Accountability Office
(GAO)
veröffentlichten Bericht
verwendete ein
Auftragnehmer
Programmmittel für den Kauf einer Gas-Kettensäge,
von elektronischen Geräten,
einschließlich Nintendo und
Spielstationen,
eines Mountainbikes, von
Ledermänteln, Krabbenfleisch-Konserven
und
Godiva-Pralinen. Bei der
Prüfung konnten die
Ausgaben nicht
gerechtfertigt werden.
Der
Leitartikel der New York
Times fügt hinzu, dass der
US-Kongress, trotz der
Ergebnisse der
GAO-Untersuchung von 2006,
im Jahr 2008 ca. 45
Millionen Dollar für
Projekte gegen Kuba
bewilligte, ein Rekord.
Im Dezember 2009
verhafteten die
kubanischen Behörden
Alan
Gross, einen
US-amerikanischen Beauftragten, der,
vorgebend, ein
Tourist zu sein, im Rahmen
einer Initiative
der USAID
fünf Mal nach Kuba gereist war,
um
Kommunikationsgeräte zu
schmuggeln, was auf der
Insel nicht erlaubt ist,
schreibt
die Times.
Danach – heißt es weiter –
argumentierten Beamte der
USAID und des
Außenministeriums, dass es
an der Zeit sei, die
verdeckten Programme
gegen Kuba
auszusetzen, während
kubanoamerikanische
Gesetzgeber sich energisch
dagegen stellten, um
sicherzustellen, dass sie weiterlaufen würden.
Nach der
Festnahme von Gross
hat die
USAID keine US-amerikanischen
Auftragnehmer mehr nach Kuba gesandt, hat
aber erlaubt, dass
Lateinamerikaner die
Missionen übernehmen,
von denen viele vom kubanischen
Geheimdienst
identifiziert wurden.
Die Times erinnert daran, dass
eine jüngste
Untersuchung
von der Associated Press
(AP) ein
umstrittenes
Programm
der Firma Creative
Associates International
aufdeckte, die ein
rudimentäres Twitter-ähnliches
Textnachrichten-System
entwickelt hatte, bekannt
als ZunZuneo, das zur Erzeugung
sozialer Unruhen in Kuba
dienen sollte.
AP deckte
im August auf – führt die Times fort –, dass
die USAID
junge Lateinamerikaner
auf die Insel
schickte,
um Personen herauszufinden, die „Agenten
des sozialen Wandels“ werden
könnten, dies unter dem
Vorwand der Organisation
von Veranstaltungen, darunter eines
Workshops zum Thema
HIV-Virus.
Der Leitartikel betont, dass die
Führungspersönlichkeiten der USA, anstatt
verdeckte
Projekte zum Sturz der kubanischen
Regierung zu genehmigen,
Mechanismen zur
Abstimmung mit
der kubanischen Regierung
finden sollten.
„Washington
muss einsehen, dass
alles, was sie erhoffen
können, ist, positiven Einfluss auf die
Entwicklung Kubas
zu einer offeneren
Gesellschaft auszuüben.
Dafür ist
es produktiver, eine
diplomatische Annäherung
zu erreichen, als auf
künstlichen Methoden zu
bestehen“, schließt der
Leitartikel der
New York Times.
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