Anwesende Freunde!
Bewohner von Camagüey, guten Morgen!
Mitbürger!
Als wir genau vor einem Jahr die von unserem
Comandante en Jefe in Bayamo und Holguín gehaltenen Reden hörten,
konnten wir den harten Schlag, der uns erwartete, nicht einmal ahnen.
Am kommenden 31. Juli wird genau ein Jahr seit
Fidels Bekanntmachung vergangen sein. Er entfaltet zur Freude unseres
Volkes eine immer intensivere und äußerst wertvolle Tätigkeit, wie
seine in der Presse veröffentlichten Reflexionen beweisen, obwohl er
selbst in den kritischsten Augenblicken seiner Krankheit nicht
aufgehört hat, sein Wissen und seine Erfahrung bei jedem wesentlichen
Problem oder jeder bedeutenden Entscheidung beizutragen.
Es waren wirklich sehr schwierige Monate, obwohl
mit einer genau entgegengesetzten Auswirkung als der, welche unsere
Feinde erwarteten, die davon träumten, dass das Chaos Einzug halten
und der kubanische Sozialismus endgültig zusammenbrechen würde.
Wichtige US-amerikanische Beamte haben sogar die Absicht erklärt, die
genannte Situation dazu zu nutzen, um die Revolution zu zerstören.
Diejenigen kennen unser Volk schlecht, die sich
über seine Fähigkeit wundern, soweit über sich selbst hinauswachsen zu
können, wie es die jeweilige Herausforderung erfordert, egal wie groß
diese auch sei, denn das ist wirklich die einzige konsequente Haltung
gegenüber unserer Geschichte.
Es ist sehr bekannt, dass der von Kubanern vieler
Generationen gelieferte Kampf, angefangen bei La Demajagua, über die
Moncada bis zum heutigen Tag, immer gegen große Hindernisse und
mächtige Feinde geführt wurde. Wie viele Opfer und Schwierigkeiten!
Wie oft musste der Kampf nach jeder Niederlage erneut begonnen werden!
Allein auf die Jahre nach dem 26. Juli 1953 folgten
Gefängnis, Exil, die Granma, der Kampf in den Bergen und im Flachland,
und dann fünf Jahre, fünf Monate und fünf Tage nach dem Angriff auf
die Moncada kam der erste Januars 1959.
Damals, genau wie es in der Gegenwart und sogar in
den Vereinigten Staaten selbst geschieht, war die Lüge nicht in der
Lage, die Wirklichkeit zu verbergen, trotzdem unser Volk eine viel
geringere politische Bildung und ein viel geringeres politisches
Bewusstsein als jetzt hatte.
Die riesige Mehrheit der Kubaner schloss sich der
Sache an, die von einem Leader angeführt wurde, der die Wahrheit als
wichtigste Waffe gegenüber den Feinden seines Volkes hochhielt, der,
anstelle demagogische Versprechungen zu machen, seit der ersten Rede
in Havanna darauf hinwies, dass ab jenem Zeitpunkt vielleicht alles
schwieriger sein würde.
Die Schlussfolgerung der Oberhäupter der damaligen
US-Regierung war ebenfalls konsequent mit ihrer Geschichte: dieses
Volk musste besiegt werden oder wenn dies nicht erreicht würde, sollte
jenes Volk, dass es sich traute, nach Gerechtigkeit, Würde und
Souveränität zu streben, bis zum Unendlichen leiden. Das Beispiel, das
Kuba in einem armen, unterworfenen und ausgebeuteten Kontinent
darstellt, war zu gefährlich.
Aber es gelang ihnen nicht, uns in die Knie zu
zwingen. Unsere Antwort bestand darin, uns massenhaft in Kämpfer zu
verwandeln; unerschütterlich Mängel und Schwierigkeiten auszuhalten;
unseren Schweiß auf dem Feld, in Fabriken und Schützengräben zu
vergießen; unzählige siegreiche Schlachten zu liefern und Meilensteine
bei der internationalistischen Hilfe zu setzen.
Vor den Überresten jedes der 3 478 Todesopfer von
Terrorakten, die von den Behörden der Vereinigten Staaten direkt
organisiert, unterstützt oder erlaubt wurden; vor den in Verteidigung
des Vaterlands oder in Erfüllung der internationalistischen Pflicht
Gefallenen bestätigte unser Volk die Verpflichtung gegenüber seinen
Helden und Märtyrern, mit seinem Freiheitskampferbe der Mambi und dem
Beispiel von José Martí, Céspedes, Maceo, Gómez und Agramonte,
fortgesetzt von solchen Männer wie Mella, Martínez Villena und
Guiteras, die Symbole für die Denkweise und die Handlung von unendlich
vielen anonymen Patrioten sind.
Das war im Wesentlichen das letzte halbe
Jahrhundert unserer Geschichte. Es gab zu keinem Augenblick eine
Ruhepause gegenüber der auf die Zerstörung der Revolution gerichteten
Politik der US-Regierung.
In dieser Schmiede der Anstrengungen und Opfer sind
die Moral und das Bewusstsein dieses Volkes gewachsen. Ihm wurden
Söhne von solchem Format wie Gerardo Hernández, Antonio Guerrero,
Ramón Labañino, Fernando González und René González geboren, die fähig
sind, mit Gelassenheit, Mut und Würde die Härte einer ungerechten Haft
auf sich zu nehmen und dies auf verschiedene Gefängnisse in den
Vereinigten Staaten verstreut.
Sie sind Beispiel, aber nicht die Ausnahmen. Die
Kubaner und Kubanerinnen, die sich weder durch Gefahren noch durch
Schwierigkeiten einschüchtern lassen, zählen Millionen.
Die Heldentat ist etwas Tägliches in jedem Winkel
dieser Erde, wie es unsere tapferen Sportler bei den Panamerikanischen
Spielen beweisen.
So war es während mehr als 16 Jahren Sonderperiode,
der anhaltenden Anstrengung des gesamten Landes, um die
Schwierigkeiten zu meistern und weiter voran zu gehen – und so wird es
sein müssen, da wir noch nicht aus der Sonderperiode heraus sind.
Deshalb ist es doppelt lobenswert, dass eine
Provinz als Herausragend eingeschätzt wird, Bewertung die, wie bekannt
ist, nach Überprüfung der erreichten Ergebnisse in den hauptsächlichen
Bereichen erteilt wird.
Dieses Mal haben dies Havanna-Stadt, Granma, Villa
Clara und Camagüey erreicht, die wir im Namen des Comandante en Jefe,
der Partei und unseres gesamten Volkes zu diesem wichtigen Sieg
beglückwünschen. Ebenfalls Cienfuegos, Matanzas und Sancti Spíritus
zur erhaltenen Anerkennung und Las Tunas, da in der Provinz bedeutende
Fortschritte zu verzeichnen waren.
Um festzulegen, welche dieser Provinzen dieses Jahr
Austragungsort des zentralen Festakts sein würde, hat das Politbüro
ganz besonders die täglichen, heldenhaften Anstrengungen ohne viel
Aufheben gegenüber den Schwierigkeiten bewertet. So hat es das Volk
von „El Camagüey", wie die Mambi-Freiheitskämpfer sagten, getan, um
diese Ergebnisse zu erreichen.
Die Fortschritte sind Ergebnis der Anstrengungen
Hunderttausender Compañeros; der Arbeiter, der Bauern und der anderen
Werktätigen; des unumgänglichen Beitrags der Intellektuellen, Künstler
und Kulturschaffenden; der heldenhaften Hausfrauen und Rentner; der
Mitglieder des Schülerverbandes FEEM und des Studentenbunds FEU;
unserer Pioniere; des Frauenbundes FMC, der Komitees zur Verteidigung
der Revolution CDR, des Kämpferbundes und der Parteigebietskomitees,
die solch einen unersetzbaren Beitrag zur Gesellschaft leisten.
Ohne sie, ohne die alltägliche Arbeit, das tägliche
Studium und Opfer so vieler Männer, Frauen und Kinder, würde das Horn
der Kavallerie von Agramonte heute nicht erneut in diesen weiten
Ebenen ertönen.
Nun gut, es darf nicht so geschehen wie im
Baseball, wo die Siege nur den Baseballspielern gehören und die
Niederlagen dem Teamchef. Es wäre nicht gerecht, wenn wir nicht
öffentlich die wichtige Rolle anerkennen, die bei diesem Erfolg die
Führungskräfte von Partei, Regierung, des Jugendverbandes UJC der
Massenorganisationen und gesellschaftlichen Organisationen auf allen
Ebenen gespielt haben, ebenso wie zahlreiche Verwaltungskader.
Besonders müssen wir hierbei die gute Arbeit des
Genossen Salvador Valdés Mesa hervorheben, jetziger Generalsekretär
des Gewerkschaftsbundes CTC, der eine lange Zeitspanne und bis vor 13
Monaten Erster Parteisekretär der Provinzleitung war, und die
ausgezeichnete Ablösung bis heute durch den Genossen Julio César
García Rodríguez.
Es ist gerecht und notwendig, das in den letzten
Jahren in diesen Provinzen und im gesamten Land Erreichte anzuerkennen,
aber indem wir uns unserer Probleme, unserer Unzulänglichkeiten,
Irrtümer und bürokratischen bzw. apathischen Verhaltensweisen klar
bewusst sind, einige von denen unter den Umständen der Sonderperiode
an Boden gewonnen haben.
Die wichtigen, in diesen Provinzen erreichten
Ergebnisse hervorzuheben bedeutet nicht, zu verkennen, dass in allen
anderen Teilen des Landes gearbeitet wird. In den Ostprovinzen musste
das zum Beispiel unter sehr schwierigen Bedingungen geschehen und mit
infolge objektiver und auch subjektiver Faktoren verursachtem Mangel
an Ressourcen.
Jedoch nicht immer werden die Anstrengungen von
gleichen Ergebnissen begleitet. Die Effektivität hängt in großem Maße
von der Konstanz und der Organisation, besonders von der
systematischen Kontrolle und Anforderung und davon, wieweit es
gelungen ist, die Massen in den Kampf um die Effektivitätserhöhung
einzubegreifen.
Es ist notwendig, alle für den täglichen Kampf
gegen die eigenen Fehler zu gewinnen, welche die von äußeren Faktoren
abgeleiteten objektiven Schwierigkeiten verschlimmern, besonders die
durch die Wirtschaftsblockade der Vereinigten Staaten verursachten,
die einen echten unversöhnlichen Krieg gegen unser Volk darstellen und
die jetzige Regierung jenes Landes hat besonderen Groll darein gesetzt,
die geringste Möglichkeit zu finden, um uns zu schaden.
Man könnte unzählige Beispiele aufzeigen. Ich werde
mich darauf beschränken, die Hindernisse für kommerzielle und
finanzielle Transaktionen des Landes im Ausland zu nennen, die in
vielen Fällen dem Kauf von Nahrungsmitteln, Arzneimitteln und anderen
Grundbedürfnissen der Bevölkerung gewidmet sind, und die Verweigerung
des Zugangs zu Bankdienstleistungen durch Erpressung und die
extraterritoriale Anwendung ihrer Gesetze.
Ebenfalls gibt es unüberwindbare Hemmnisse, die bis
ins Lächerliche reichen, die von jener Regierung gegen die Reisen
seiner Bürger nach Kuba auferlegt wurden und auch gegen die der dort
ansässigen Kubaner zu Familienbesuchen und die Visa-Verweigerung nicht
nur für unsere offiziellen Beamten, sondern für Künstler, Sportler,
Wissenschaftler und überhaupt für jeden, der nicht bereit ist, die
Revolution zu verleumden.
Zu all dem vorab Genannten kommen noch, wie
kürzlich von unserem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten an die
Öffentlichkeit gebracht wurde, die Hemmnisse, um die in den
Migrationsvereinbarungen festgelegte jährliche Minimalquote für Visa
zu erfüllen.
Mit dieser Politik werden jene stimuliert, die zur
illegalen Emigration greifen und dort wie Helden empfangen werden,
oftmals nachdem sie das Leben von Kindern riskiert haben und trotzdem
solch eine unverantwortliche Haltung nicht nur die Sicherheit der
Kubaner gefährdet, sondern die der US-Amerikaner selbst, welche ihre
Regierung ständig zu verteidigen behauptet, denn wer das Risiko
eingeht, mit Menschenwesen zu handeln, der zweifelt möglicherweise
nicht, dies auch mit Drogen, Waffen oder Ähnlichem zu tun.
Kuba wird seinerseits, wie das Land es bis jetzt
getan hat, weiterhin seinen Verpflichtungen aus den
Migrationsvereinbarungen nachkommen.
Die letzten zwölf Monate haben ein Beispiel der
bemerkenswerten Reife unseres Volkes, seiner Prinzipienstärke, Einheit
und des Vertrauens in Fidel, in die Partei und vor allem in sich
selbst bedeutet.
Trotz des tiefgehenden Schmerzes, der uns ergriffen
hatte, wurde keine Aufgabe vernachlässigt. Im Land herrscht Ordnung
und es gibt viel Arbeit; die Leitungsorgane von Partei und Regierung
funktionieren wie immer auf der kollektiven Suche nach der effektiv
bestmöglichen Antwort auf jedes Problem.
Es gibt keine Angelegenheit bezüglich der
Entwicklung des Landes und der Lebensbedingungen des Volkes, die nicht
verantwortungsbewusst behandelt worden wäre und an deren Lösung nicht
gearbeitet wird. Keine der Aufgaben der Ideenschlacht, der
Energierevolution oder anderer vom Comandante en Jefe veranlasster ist
paralysiert. Wie es bei Dingen solcher Größenordnung immer geschieht,
waren Anpassungen und Verlängerungen notwendig. Wir schließen nicht
aus, dass aufgrund materieller Notwendigkeiten und uns allen bekannter
Bedrohungen zukünftig weitere vorgenommen werden müssen.
Gleichzeitig hat sich unser Volk seitdem weiter mit
Ernsthaftigkeit, Disziplin und ohne Prahlerei vorbereitet, um
jegliches militärisches Abenteuer des Feindes abzuwehren.
Hunderttausende Milizangehörige und Reservisten der
Revolutionären Streitkräfte haben gemeinsam mit den Offizieren,
Unteroffizieren und Soldaten der ständigen Streitkräfte die Operation
Caguairán durchgeführt, die eine wesentliche Erhöhung der
Verteidigungsfähigkeit des Landes durch die Erreichung höherer Niveaus
der Kampfbereitschaft als zu jeglichem anderen Zeitpunkt ermöglicht
hat.
Das ist eine große Anstrengung zu einem Augenblick,
wo die Mittel nicht reichlich vorhanden sind, aber es einfach
unbedingt erforderlich ist. Es wird weiter wie bis jetzt mit der
größten Rationalität getan werden, sowohl vom materiellen Standpunkt
aus gesehen, als auch vom Standpunkt des Zeitaufwandes der Bürger.
Die Verteidigung kann nicht vernachlässigt werden!
So orientierte uns der Comandante en Jefe und unterstrich dies ein
weiteres Mal vor wenigen Tagen. Für uns ist es so, wie ich es so oft
gesagt habe: den Krieg zu vermeiden bedeutet, ihn zu gewinnen, aber um
ihn durch seine Verhinderung zu gewinnen, muss viel Schweiß vergossen
und müssen nicht wenige Ressourcen investiert werden.
Die überzeugende Antwort des Volkes auf die
Bekanntmachung des Comandante en Jefe führte alle Pläne des Feindes in
eine Krise, aber jener, weit davon entfernt, die Realität
einzuschätzen und seine Irrtümer zu berichtigen, verharrte dickköpfig
darauf, weiterhin über den selben Stein zu stolpern. Sie spekulieren
bezüglich einer angeblichen Lähmung des Landes und sogar bezüglich
eines in Gang befindlichen „Übergangs". Aber so sehr sie auch die
Augen zumachen, übernimmt es die Realität doch, jene überholten Träume
zu zerstören.
Wie aus Pressemeldungen hervorgeht, wird die
Operation Caguairán in den folgenden langen Monaten fortgesetzt werden.
Das wird die Vorbereitung von ungefähr einer Million Mitbürger
ermöglichen und als Abschluss die Strategische Übung Bastion 2008
haben, die wir Ende dieses Jahres durchführen werden.
Zu jenem Zeitpunkt werden wir also besser
vorbereitet sein, um an allen Fronten standhalten und siegen zu können,
einschließlich bei der Verteidigung.
Zu jenem Zeitpunkt wird es dann in den Vereinigten
Staaten gegeben haben und das Mandat des jetzigen Präsidenten jenes
Landes und seine umherirrende und gefährliche Regierungsweise, die von
solch einer reaktionären und fundamentalistischen Denkweise bestimmt
ist, dass kein Raum für eine rationelle Analyse auch nur irgendeiner
Angelegenheit bleibt, wird zu Ende gegangen sein.
Die neue Regierung wird entscheiden müssen, ob sie
die absurde, illegale und gescheiterte Politik gegen Kuba beibehält,
oder den Olivenzweig annimmt, den wir anlässlich des 50. Jahrestages
der Landung der Granma hingehalten haben. Das heißt, als wir unsere
Bereitschaft bekräftigten, den langen Konflikt mit der Regierung der
Vereinigten Staaten unter gleichberechtigten Voraussetzungen zu
diskutieren, da wir überzeugt sind, dass die Probleme dieser Welt, die
immer vielschichtiger und gefährlicher sind, nur auf diesem Weg gelöst
werden können.
Wenn die neue US-Staatsmacht endlich die Arroganz
beiseite lässt und sich entschließt, auf zivilisierte Art und Weise
Unterredungen zu führen, dann sei sie willkommen. Wenn das nicht so
sein sollte, sind wir bereit, weiter ihrer Politik der Feindseligkeit
zu begegnen, selbst weitere 50 Jahre, wenn es notwendig wäre.
Fünfzig Jahre scheinen eine lange Zeit zu sein,
aber wir feiern bald den 50. Jahrestag des Sieges der Revolution und
den 55. der Moncada, und bei so vielen Aufgaben und Herausforderungen
sind jene Jahre, fast ohne dass wir es bemerkten, vergangen. Außerdem
sind fast 70 Prozent unserer Bevölkerung nach der Errichtung der
Blockade geboren, sodass wir gut darauf trainiert sind, um dieser
weiter standzuhalten und sie dann endlich zu besiegen.
Einige, die unter dem Einfluss der feindlichen
Propaganda stehen oder einfach nur verwirrt sind, spüren weder die
reale Existenz der Gefahr, noch die unbestreitbare Tatsache, dass die
Blockade sowohl direkte Auswirkungen auf die größten wirtschaftlichen
Entscheidungen, als auch auf die elementarsten Bedürfnisse jedes
Kubaners hat.
Sie bedrückt uns auf direkte Art und Weise und
alltäglich bei der Ernährung, im Verkehr, bezüglich der Wohnung und
selbst deshalb, weil wir nicht die notwendigen Rohstoffe und Geräte
für unsere Arbeit haben.
Hierfür hat der Feind sie, wie wir schon sagten,
vor fast einem halben Jahrhundert festgelegt und träumt heute weiter
davon, uns mit Gewalt seinen Willen aufzuzwingen. Präsident Bush
selbst besteht darauf zu wiederholen, dass er den Fortbestand der
kubanischen Revolution nicht zulassen wird. Es wäre interessant, ihn
zu befragen, wie er dies zu verhindern gedenkt.
Wie wenig sie aus der Geschichte gelernt haben!
In seinem am 18. Juni veröffentlichten Manifest hat
Fidel ihnen ein weiteres Mal das gesagt, was Überzeugung jedes
Revolutionärs dieser Insel ist: „Sie werden Kuba niemals bekommen!"
Unser Volk wird niemals auch nur einen Zollbreit
den Versuchen irgendeines Landes oder einer Gruppe von Ländern, Druck
bzw. Erpressung auszuüben, nachgeben, oder auch nur ein minimales
einseitiges Zugeständnis machen, das darauf gerichtet wäre, jemandem
Zeichen irgend einer Art zu entsenden.
Wir wissen, welchen Spannungen die Kader bezüglich
unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgaben ausgesetzt
sind, besonders an der Basis, wo die Rechnung zwischen den angehäuften
Bedürfnissen und den zur Verfügung stehenden Ressourcen fast nie
aufgeht.
Wir sind uns ebenfalls dessen bewusst, dass
inmitten der extremen objektiven Schwierigkeiten, denen wir begegnen
müssen, das Arbeitsentgelt ganz offensichtlich noch unzureichend, um
alle Bedürfnisse zu befriedigen, weshalb es praktisch aufgehört hat,
seine Rolle zur Erfüllung des sozialistischen Prinzips zu erfüllen,
nach dem jeder nach seinen Fähigkeiten beiträgt und gemäß seiner
Arbeitsleistung bezahlt wird. Dies hat Bekundungen sozialer
Disziplinlosigkeit und Toleranz begünstigt, die sehr schwer zu
beseitigen sind, wenn sie sich erst einmal festgesetzt haben, selbst
wenn die objektiven Gründe verschwinden, die sie hervorgebracht haben.
Ich kann in aller Verantwortung behaupten, dass
Partei und Regierung daran arbeiten, diese und weitere komplizierte
und schwierige Angelegenheiten genauestens zu untersuchen, die eine
integrale und gleichzeitig differenzierte Sichtweise an jedem
konkreten Ort benötigen.
Alle, angefangen beim Leiter bis zum einfachen
Arbeiter, haben wir die Pflicht, jedes Problem in unserem
Tätigkeitsfeld mit Genauigkeit zu bestimmen und tiefgehend zu
beurteilen, um es mit den angemessenen Methoden anzugehen.
Das ist etwas ganz anderes als die Haltung
derjenigen, die die Schwierigkeiten wie einen Schild gegenüber der
Kritik erheben, weil sie nicht mit der notwendigen Schnelligkeit und
Effektivität gehandelt haben, oder weil ihnen die erforderliche
politische Sensibilität und der politischer Mut fehlen, um zu erklären,
warum etwas nicht unmittelbar gelöst werden kann.
Ich beschränke mich darauf, die Aufmerksamkeit auf
diese entscheidenden Themen zu lenken. Das sind Dinge, die nicht mit
einer einfachen Kritik bzw. Ermahnung zu lösen sind, selbst wenn das
zu einem Festakt wie diesem geschieht. Dafür ist vor allem
organisiertes Arbeiten, Kontrolle und Anforderung Tag für Tag
erforderlich; Genauigkeit, systematische Ordnung und Disziplin von der
Landesinstanz bis zu jedem einzelnen der tausend Orte, wo etwas
erzeugt oder eine Dienstleistung erbracht wird.
Das Land arbeitet in dieser Richtung, wie in
anderen ebenso wichtigen und strategischen. Das wird mit Dringlichkeit
getan, aber ohne Verzweiflung bzw. viele öffentliche Erklärungen, um
keine falschen Erwartungen zu erzeugen. Denn mit der Aufrichtigkeit,
welche die Revolution immer ausgezeichnet hat, weise ich erneut darauf
hin, dass nicht alles unmittelbar gelöst werden kann.
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir
inmitten einer sehr schwierigen internationalen Wirtschaftssituation
leben, bei der zu den Kriegen, der politischen Instabilität, dem
Umweltschaden und dem Anstieg der Erdölpreise als scheinbar ständiger
Tendenz vor kurzem die Entscheidung vor allem der Vereinigten Staaten
hinzukam, wie Genosse Fidel öffentlich verurteilt hat, den Mais, die
Sojabohnen und andere Nahrungsmittel in Kraftstoff zu verwandeln,
wodurch deren Preise in die Höhe schießen und ebenso die der direkt
von ihnen abhängenden Produkte, wie zum Beispiel Fleisch- und
Milcherzeugnisse, die in den letzten Monaten in übertriebenem Maße
gestiegen sind.
Ich werde nur einige Angaben machen. Das Barrel
Erdöl liegt in diesen Tagen bei 80 Dollar, fast dreimal der Preis, den
es vor knapp 4 Jahren hatte, als es bei circa 28 Dollar stand. Und das
beeinflusst praktisch alles, denn etwas zu erzeugen bzw. eine
Dienstleistung zu erbringen, erfordert eine bestimmte Menge Kraftstoff,
ob es nun direkt oder indirekt geschieht.
Ein weiteres Beispiel: Der Preis für Pulvermilch
betrug 2 100 Dollar pro Tonne im Jahr 2004, was eine große Anstrengung
bedeutete, um das genannte Lebensmittel abzusichern, da für seinen
Import 105 Millionen Dollar benötigt wurden. Um die für 2007 benötigte
Menge zu erwerben, mussten 160 Millionen ausgegeben werden, da der
Preis bis auf 2 450 Dollar pro Tonne in die Höhe getrieben wurde. In
diesen vier Jahren fast 500 Millionen Dollar.
Im Augenblick übersteigt die Tonne 5 200 Dollar.
Sodass für den Fall, dass der Zuwachs bei der Landesproduktion nicht
beibehalten wird, für den Verbrauch des Jahres 2008 allein für
Milchpulver 340 Millionen Dollar bestimmt werden müssen, mehr als drei
Mal die im Jahr 2004 ausgegebene Menge, und das, wenn der Preis nicht
weiter steigt.
Im Fall des geschälten Reises wurde dieser 2006 zu
390 Dollar pro Tonne notiert und wird heute zu 435 verkauft.
Gefrierhähnchen haben wir vor wenigen Jahren zu 500 Dollar die Tonne
gekauft, wir haben auf der Grundlage geplant, dass sie bis auf 800
steigt und in Wirklichkeit ist ihr jetziger Preis 1 186 Dollar.
Das ist der Fall bei faktisch sämtlichen Waren, die
das Land zur Absicherung der Deckung der Grundbedürfnisse vor allem
der Bevölkerung importiert und von denen man weiß, dass sie die
Bevölkerung zu Preisen bezieht, die sich trotz dieser Realitäten
faktisch unveränderlich gehalten haben.
Ich nenne hier Produkte, von denen mir scheint,
dass sie hier angebaut werden können; außerdem scheint mir, dass wir
Boden übrig haben; dazu scheint mir, dass die Niederschläge im
vergangenen und in diesem Jahr recht ergiebig waren. Ich habe meine
Fahrt nach hier per Auto realisiert und konnte sehen, dass alles grün
und schön ist. Was jedoch am schönsten gediehen war und mir am meisten
ins Auge stach war der schöne Wuchs des Marabus beiderseits der
gesamten Strecke der Langstraße.
Daher kann jegliche Lohnerhöhung oder Preissenkung,
wenn sie real sein soll, nur aus einer gesteigerten und effizienteren
Produktion oder Leistungserbringung hervorgehen, die zu höheren
Einnahmen führt.
Niemand, weder der Einzelne noch ein Land kann es
sich leisten, mehr auszugeben als vorhanden ist. Das ist etwas
Selbstverständliches, doch nicht immer denken und handeln wir
konsequent in Bezug auf diese unausweichliche Realität.
Um mehr zu besitzen, muss man damit beginnen, in
zweckmäßiger und effizienter Weise mehr zu produzieren, um Importe
kürzen zu können, an erster Stelle jene Nahrungsmittel, die hier
gedeihen und deren einheimische Produktion noch längst nicht den
Bedarf decken kann.
Wir sind gezwungen, dem Boden mehr abzugewinnen;
der Boden ist vorhanden; sei es nun mit Traktoren oder mit
Ochsengespannen, so wie früher, als es noch keine Traktoren gab, und
schnellstmöglich und ohne zu improvisieren jeden einzelnen
Erfahrungswert der führenden Produzenten sowohl des staatlichen als
auch des privaten Sektors der Bauern zu verallgemeinern und der harten
Arbeit unter der drückenden Hitze unseres Klimas einen entsprechenden
Anreiz entgegen zu setzen.
Zum Erreichen dieses Zieles werden strukturelle und
konzeptuelle Veränderungen erforderlich sein.
In dieser Richtung ist man bereits aktiv und schon
zeigen sich einige bescheidene Ergebnisse. Wie von der
Nationalversammlung des Poder Popular gefordert, wurde Ordnung in die
Bezahlung der Bauern gebracht; außerdem sind bei einigen Produktionen
bescheidene Verbesserungen in der Übergabe von Inputs festzustellen,
und bei mehreren Produkten gab es eine beträchtliche Erhöhung des
Aufkaufpreises, d.h. des Preises, den der Staat dem Produzenten zahlt,
nicht des unveränderlichen Kaufpreises, den der Verbraucher zahlt.
Diese Maßnahme erstreckt sich auf bedeutende Posten wie Fleisch und
Milch.
In Bezug auf die Produktion und den Vertrieb des
zuletzt genannten Produktes sind wir uns bewusst, dass die materiellen
Mittel zur Sicherstellung der Viehzucht noch sehr begrenzt sind.
Jedoch wurde uns in den beiden letzten Jahren, die Gunst der Natur
zuteil und alles weist darauf hin, dass die geplanten 384 Millionen
Liter Milch erreicht werden, wenngleich noch sehr weit von den 900
Millionen Liter entfernt, die wir erzeugten, als wir über das
erforderliche Futter und die übrigen nötigen Inputs verfügten.
Außerdem wird seit März in sechs Munizipien ein
Experiment durchgeführt. Diese sind: Mantua und San Cristóbal in Pinar
del Río, Melena del Sur in La Habana, Calimete in Matanzas, Aguada de
Pasajeros in Cienfuegos und Yaguajay in Sancti Spíritus. Dieser
Versuch besteht im Direktvertrieb von täglich 20 000 Liter Milch vom
Produzenten an 230 Verkaufsläden und an den sozialen Verbrauch dieser
Gemeinden.
So werden absurde Verfahrensweisen vermieden, in
deren Folge dieses wertvolle Nahrungsmittel Hunderte Kilometer
transportiert wurde, bevor es zu einem nicht selten nur einige hundert
Meter vom Rinderstall entfernten Verbraucher gelangte mit dem
entsprechenden Verlust am Produkt und Kosten an Kraftstoff.
Dafür nur ein Beispiel, besser zwei, um Camagüey
besser mit ein zu beziehen: In Mantua, eins der Munizipien im
äußersten Westen von Pinar del Río werden gegenwärtig im
Direktvertrieb 40 Läden des Munizipiums mit insgesamt 2 492 Liter
Milch für die Bevölkerung beliefert, die den normierten Verbrauch
absichern. Das bedeutet eine monatliche Einsparung von 2000 Litern
Kraftstoff.
Wie sah es bis vor vier Monaten aus?
Die am nächsten liegende Pasteurisieranlage
befindet sich im Munizipium Sandino in etwa 40 Kilometer Entfernung
von der Kreisstadt Mantua. Daher musste ein Lkw mindestens 80
Kilometer täglich für Hin- und Rückfahrt zurücklegen. Ich sage
mindestens, denn andere Zonen des Munizipiums liegen noch weiter
entfernt.
Die Milch, die Kindern und anderen Verbrauchern von
Mantua geliefert wird, wurde kurz nach ihrer Pasteurisation Sandino in
einem Fahrzeug zurückgebracht, das nach Übergabe des Produktes
logischerweise zu seinem Fuhrpark zurückkehren musste. Also waren es
insgesamt 160 Kilometer, zu denen eigentlich, wie ich bereits erklärte,
noch mehr hinzukamen.
Ich weiß nicht, ob es derzeit noch so ist. Vor
gewisser Zeit besuchte ich den Südosten der Provinz Camagüey, einen
Ort namens Los Raúles – Namensvetter von mir – und stellte einfache
Fragen. Die in Los Raúles produzierte Milch wurde nach Camagüey zum
Pasteurisieren gebracht und danach wurde die für die Kinder von Los
Raúles bestimmte Milch erneut dorthin zurückgebracht, um verkonsumiert
zu werden. Ob das wohl noch so ist?
Es ist noch nicht lange her, also vor weniger als
einem Jahr, fragte ich bei einer Gelegenheit, ob dieses so genannte
Hin und Her, unvernünftig und absurd, bereits aus der Welt geschafft
sei. Und ich schwüre, man bejagte es, und jetzt entdecken wir nun
diese.
Man bedenke Dinge wie diese und man wird sehen, wie
hoch die Endsumme sein wird.
Dieses Hin und Her mit der Milch geschah zum
rühmlichen Zweck ihres Pasteurisierens, eine logische und notwendige
Maßnahme im Zusammenhang mit städtischen Familien mit einer bestimmten
Anzahl Mitglieder – obwohl in Kuba die Milch, pasteurisiert oder nicht,
generell abgekocht wird – weshalb alle für die Städte bestimmte Milch
weiterhin aufgekauft und pasteurisiert wird, wobei es jedoch nicht
machbar ist, dass täglich ein Lkw oder hunderte von ihren diese langen
Entfernungen zum Transport einiger weniger Liter Milch an Orte
zurücklegt, die selbst genügend für den Eigenbedarf produzieren.
Seit dem Sieg der Revolution haben wir Kubaner
gelernt, von Westen des Landes nach dem Osten zu reisen – vor allem
von Osten nach Westen – jedoch haben wir in unserem Reisebestreben
auch die Milch zum Vergnügen auf große Fahrt geschickt.
Neben den am Versuch beteiligten Munizipien
vertreiben auch weitere 3500 Läden anderer Munizipien und Provinzen
die Milch im Direktvertrieb mit bereits mehr als insgesamt sieben
Millionen Litern.
Diese Erfahrung wird allmählich auf andere Gebiete
übergreifen, so schnell wie möglich, doch ohne voreilige
Verallgemeinerungsabsichten. Ihrer Ausdehnung geht in allen Fällen ein
umfassende Machbarkeitsstudie voraus sowie eine Studie zum
Vorhandensein der erforderlichen organisatorischen und materiellen
Voraussetzungen.
So wird verfahren, bis sämtliche Munizipien des
Landes mit genügender Milchproduktion ihren Eigenbedarf decken und in
ihrem Territorium einen geschlossenen Zyklus vom Melken der Kuh bis
zum Verabreichen an das Kind oder – je nach den gegebenen
Möglichkeiten – an eine andere Person aufweisen.
Das heißt, das Hauptziel dieses Versuches ist die
Erzeugung der größtmöglichen Menge Milch. Das ist machbar in der
Mehrzahl der Kreise, nur mit der Ausnahme der städtischen Kreise der
Hauptstadt, jedoch kann man in ihren ländlichen Kreisen auch Milch
produzieren. Es gibt Kreise in den Provinzhauptstädten, die genügend
Milch produzieren. Das beste Beispiel ist die Provinz Santi Spiritus.
Also man muss mehr Milch produzieren!
Das Hauptziel ist mehr Milch zu produzieren, in
erster Linie den Bedarf unserer Kinder abzusichern. Wir reden in
erster Linie über ein Nahrungsmittel für Kinder und Kranke. Damit kann
man nicht spielen, ohne dass wir darauf verzichten, dass auch andere
Menschen Milch bekommen können.
Also der Plan schließt ein, die Einsparung von
Energiequellen, was sehr wichtig ist.
Es ist dieses nur eins der Beispiele der vielen
Reserven, die immer dann auftauchen, wenn wir uns besser organisieren
und eine Angelegenheit mit der nötigen Tiefgründigkeit organisieren
und sämtliche sie beeinflussende Faktoren berücksichtigen.
Ich unterstreiche: Es wird keine spektakulären
Lösungen geben. Vonnöten ist Zeit, und vor allem muss man seriös und
systematisch ans Werk gehen und dabei jedes erzielte Ergebnis, so
klein es auch sein mag, konsolidieren.
Eine weitere und – berücksichtigt man die
Verschwendung – nahezu unerschöpfliche Quelle von Ressourcen liegt in
der Einsparung, vor allem, wie wir bereits sagten, von Kraftstoffen,
deren Preise von Mal zu Mal unerschwinglicher werden, und es ist
schwierig, dass sie sinken.
Diese ist eine Aufgabe von strategischer Bedeutung,
der nicht immer die nötige Aufmerksamkeit zuteil wird, denn noch sind
der Verschwendung keine Schranken gesetzt. Das Beispiel der Milch
genügt.
Ebenso ist es erforderlich, falls zweckmäßig die
einheimische industrielle Produktion wieder aufzunehmen und neue
Posten einzugliedern, um so auf Importe zu verzichten und neue
Exportmöglichkeiten zu schaffen.
In diesem Sinne prüfen wir gegenwärtig eine
Erweiterung in der ausländischen Investition, von der Kapital,
Technologie und Märkte erwartet werden, um auf diese Weise ihren
Beitrag zur Entwicklung des Landes zu nutzen, ohne dabei die durch
Naivität und Unwissenheit in dieser Aktivität in der Vergangenheit
begangenen Fehler zu wiederholen. Auszugehen ist von positiven
Erfahrungen, von der Arbeit mit seriösen Unternehmern und ordentlich
definierten Rechtsgrundlagen, die die Rolle des Staates und die
Vorherrschaft des sozialistischen Eigentums wahren.
Wir werden die Zusammenarbeit mit anderen Völkern
festigen in dem Bewusstsein, dass wir nur vereint und auf der
Grundlage der unumschränkten Achtung des von einem jeden Land
gewählten Weges siegen werden. Ein Beweis dafür ist der Vormarsch in
Gemeinsamkeit mit den Brudervölkern von Venezuela, Bolivien und
Nikaragua sowie unsere soliden Beziehungen zu China und Vietnam, um
nur einige beachtliche Beispiele der wachsenden Anzahl von Ländern
aller Kontinente zu nennen, mit denen Beziehungen aller Art in Gang
gebracht werden und voranschreiten.
Unsere Priorität gilt weiterhin der Bewegung der
Blockfreien und der wachsenden Bewegung der internationalen
Solidarität mit der Revolution. Auch werden wir forthin mit der
Organisation der Vereinten Nationen zusammenarbeiten sowie mit anderen
multilateralen Organen, denen Kuba angehört und die die Normen des
Völkerrechts achten und zur Entwicklung der Völker und zum Frieden
beitragen.
Es sind viele gleichzeitig zu schlagende Gefechte,
die den Zusammenhalt der Kräfte erfordern, um die Einheit des Volkes,
die Hauptwaffe der Revolution, zu wahren und die Möglichkeiten einer
sozialistischen Gesellschaft wie der unseren zu nutzen. Die kommenden
Wahlen zum Poder Popular werden erneut Gelegenheit geben, die
außerordentliche Kraft unserer Demokratie unter Beweis zu stellen, die
eine wahre Demokratie ist.
Unser aller Pflicht, speziell die der politischen
Führungskräfte, ist es, uns von keinerlei Schwierigkeit überwältigen
zu lassen, wie groß und unüberwindlich sie in einer bestimmten
Situation auch scheinen mag.
Uns daran zu erinnern, wie wir es trotz der
anfänglichen Verwirrungen und Demotivationen geschafft haben, uns den
ersten Jahren der Sonderperiode zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts
zu stellen und weiterzugehen. Damals haben wir es gesagt und wir haben
jetzt noch mehr Grund es zu wiederholen: Ja, es kann erreicht werden!
Je größer das Problem oder die Herausforderung ist,
desto mehr Organisation, mehr systematisches und effektives Arbeiten,
mehr Lernen und Voraussicht werden angewendet, und zwar ausgehend von
einer Planung, die sich auf klar festgelegte Prioritäten stützt, ohne
dass irgendjemand versucht, seine Probleme um jeden Preis oder auf
Kosten Anderer zu lösen.
Außerdem ist es notwendig, mit kritischem und
schöpferischem Verstand zu arbeiten, ohne Versteifung bzw. Schemas.
Niemals zu glauben, dass das, was wir machen, perfekt ist, und damit
auf eine Korrektur verzichten. Das Einzige, was ein kubanischer
Revolutionär niemals bezweifeln wird, ist unseren unverzichtbaren
Beschluss, den Sozialismus aufzubauen.
Diese tiefe Überzeugung führte Fidel dazu, am 26.
Juli 1989, vor genau 18 Jahren, an diesem selben Ort jene historische
und prophetische Behauptung zu verkünden, dass wir selbst für den
hypothetischen Fall, dass die Sowjet Union sich desintegrieren würde,
mit unserer Revolution fortfahren würden, bereit, den hohen Preis der
Freiheit zu zahlen und auf der Grundlage der Würde und der Prinzipien
zu handeln.
Die Geschichte hat reichlich bewiesen, dass jener
Entschluss unseres Volkes die Festigkeit eines Felsen besitzt. Ihm
folgend sind wir verpflichtet, alles, was wir tun, auf der Suche nach
einer immer besseren Art und Weise der Durchführung in Frage zu
stellen, Auffassungen und Methoden zu verändern, die zu einem
bestimmten Augenblick angebracht waren, aber bereits vom Leben selbst
überholt wurden.
Wir müssen uns das, was Fidel am 1. Mai 2000 gesagt
hat, immer vor Augen halten, nicht um es auswendig wie ein Dogma
herzusagen, sondern um es alltäglich und schöpferisch bei unserer
Arbeit anzuwenden. Es ist eine Definition, die den Inbegriff der
politisch-ideologischen Arbeit darstellt, als er wie folgt sagte: „Revolution
bedeutet den Sinn des historischen Moments, bedeutet, all das zu
verändern, was verändert werden muss, Gleichheit und volle Freiheit,
den Nächsten wie ein menschliches Wesen zu behandeln und auch selbst
so behandelt zu werden, uns selbst mit unseren eigenen Anstrengungen
zu emanzipieren, die mächtigen herrschenden Kräfte inner- und
außerhalb des sozialen und nationalen Rahmens herauszufordern, Werte
zu verteidigen, an die man zum Preis des eigenen Opfers glaubt; sie
bedeutet Bescheidenheit, Uneigennützigkeit, Altruismus, Solidarität
und Heldentum; und der Kampf mit Mut , Intelligenz und Realismus, es
ist niemals zu lügen oder ethische Prinzipien zu verletzen, und sie
bedeutet die tiefe Überzeugung, dass auf der Welt keine Kraft
existiert, die fähig ist, die Kraft der Wahrheit und der Ideen zu
zerstören. Revolution bedeutet Einheit, Unabhängigkeit, den Kampf für
unsere Träume von Gerechtigkeit für Kuba und die Welt zu führen, was
die Grundlage darstellt für unseren Patriotismus, unseren Sozialismus
und unseren Internationalismus."
Die beste Ehrung für den Comandante en Jefe an
solch einem Tag wie heute, der größte Beitrag zu seiner Genesung, ist
die Bestätigung der Entscheidung, uns immer von jenen Prinzipien
leiten zu lassen und vor allem an dem uns zugewiesenen Platz täglich
konsequent danach zu handeln.
Wir werden, dem Erbe unserer ruhmreichen Toten
getreu, ununterbrochen arbeiten, um die Orientierungen seiner
Bekanntmachung und die vielen, die er uns seitdem gegeben hat oder ab
jetzt noch geben wird, genau zu erfüllen.
Die Angst vor den Schwierigkeiten und Gefahren hat
keinen Platz in unserem Volk, das gegenüber seinen Feinden niemals die
Deckung fallen lassen wird. Das ist die beste Garantie dafür, dass man
auf unseren Plätzen und wenn es notwendig sein sollte auch in den
Schützengräben, für immer in diesem Land hören wird:
Es lebe die Revolution!
Es lebe Fidel!