(Stenographischer Dienst des Staatsrates)
José L. Ponde (Moderator): Guten Tag, Kollegen. Willkommen zu
diesem Spezialvortrag des Außenministers Felipe Pérez Roque.
Anwesend sind hier 82 Journalisten der
akkreditierten ausländischen Presse. Sie vertreten 59 Medien aus 22
Ländern. Ebenfalls vertreten sind alle kubanischen Medien.
Ohne längere Vorrede übergebe ich das Wort Herrn
Minister Felipe Pérez Roque für seinen Spezialvortrag; und danach
dann eine Presserunde von Fragen und Antworten.
Felipe Pérez: Ich begrüße alle Korrespondenten
der in unserem Land akkreditierten ausländischen sowie der
kubanischen Presse.
Wir haben Sie hierher eingeladen, um Sie über die
in den letzten Tagen gelaufenen Gerichtsverfahren und ihre
Vorgeschichte zu informieren. Auch werden wir einige andere wichtige
Themen ansprechen.
An erster Stelle will ich feststellen, daß sich die
Regierung und das Volk Kubas absolut klar darüber sind, daß für
unser Recht auf Selbstbestimmung, für unser Recht auf
Unabhängigkeit noch heute eine harte Schlacht ausgetragen wird.
Nicht für einen Augenblick verlieren das Volk und
die Regierung Kubas die Ansicht aus den Augen, daß in Kuba die
Unabhängigkeit auf dem Spiel steht, die Zukunft unseres Landes als
Nation und die Ausübung aller Rechte durch alle Bürger unseres
Landes.
Nach mehr als 40 Jahren einer eisernen Wirtschafts-,
Finanzierungs- und Handelsblockade, Aggressionen, terroristischen
Akten, mehr als 600 geplanten Attentaten auf den kubanischen
Staatschef; nach Jahrzehnten der Anregung zu subversiver Tätigkeit,
zu illegaler Emigration, Sabotageakten, Aktionen bewaffneter
Gruppen, die geduldet worden sind in ihrem terroristischen Vorgehen
gegen unser Land; nach all dieser Geschichte, unserem Volk recht
wohl bekannt, das den Verlust seiner Söhne und einen umfassenden
materiellen Schaden hinnehmen mußte —allein die Blockade hat Kuba
bereits mehr als 70 Milliarden Dollar gekostet—; nach alledem hat
unser Volk gegen die Obsession der US-Regierungen kämpfen müssen,
in Kuba eine fünfte Kolonne zu bilden, in Kuba die Bildung und
Stärkung von ihren Interessen entsprechenden Gruppen zu fördern,
deren klare Vision die der Annexion ist und die beauftragt sind,
eines Tages die Eingliederung Kubas in die Vereinigten Staaten zu
ermöglichen auf dem Szenarium einer vermeintlichen Niederlage der
Kubanischen Revolution. Das ist ihre Obsession gewesen: Gesetze,
Finanzierung, Anreiz, Eingreifen der Spezialagenturen.
Ein Plan nach dem anderen ist am Zusammenhalt
unseres Volkes, an der moralischen Autorität der Kubanischen
Revolution vor dem Volk, an dem unbestreitbaren Fakt der
Unterstützung und Verteidigung der Revolution durch die immense
Mehrheit des kubanischen Volkes, an der unbestreitbaren moralischen
Führerschaft der historischen Führung der Kubanischen Revolution
zerschellt. Sie sind auf dieses Hindernis gestoßen, konnten diese
Hürde nicht nehmen, die die Bewunderung der Welt hervorgerufen hat.
Diese Fakten müssen dargelegt werden, denn die
jüngsten Ereignisse in Kuba können nicht geprüft werden, wenn
dabei vergessen wird, daß in Kuba noch heute ein historischer
Konflikt ansteht, und zwar das Recht und der Kampf der Kubaner für
ein unabhängiges Land, das gegen das historische Verlangen und die
konkreten Plänen der Annexion Kubas an die Vereinigten Staaten
angehen mußte. In Kuba steht dieses noch heute auf der
Tagesordnung, und um die kubanische Realität und die Geschehnisse
in Kuba analysieren zu können, ist dieser Faktor zu
berücksichtigen.
Kuba weiß recht gut, daß es das Völkerrecht auf
seiner Seite hat, denn die Charta der Vereinten Nationen anerkennt
Kuba das Recht auf die Wahl seines politischen Systems, anerkennt
die Achtung des Prinzips der Gleichheit zwischen den Staaten und
anerkennt das Recht auf Selbstbestimmung der Völker. Daher erfolgt
mit Blockade, Aggression und Druckausübung gegen Kuba eine
beabsichtigte Verletzung des Rechtes unseres Volkes auf
Selbstbestimmung, auf Schaffung seiner Institutionen, seines
politischen und Wirtschaftssystems nach eigenem Ermessen.
Das ist es, was heute in Kuba auf dem Spiel steht:
ob ein kleines unweit einer großen Supermacht gelegenes Land
unabhängig sein darf; ob es ein Land sein darf, das seinen eigenen
Weg geht.
In den internationalen von den Vereinten Nationen
beschlossenen und dieser Tage so häufig zitierten
Menschenrechtsabkommen heißt es wörtlich: „...alle Völker
besitzen Selbstbestimmungsrecht", und wir Kubaner haben uns
dieses Recht zu eigen gemacht. Wir haben eine Verfassung angenommen,
haben Änderungen vorgenommen, wir haben Gesetze, Institutionen,
mehr als 2000 Organisationen der Zivilgesellschaft, darunter NGO’s,
Verbände; und wir haben unser eigenes System, unsere Institutionen.
Wir haben unseren Weg gewählt, und man hat uns zu respektieren. Das
ist es, worum es hier geht: ob wir unseren eigenen Weg gehen und
dieses Recht ausüben dürfen oder nicht.
Die Charta der Organisation Amerikanischer Staaten,
aus der bekanntlich Kuba auf Druck der Vereinigten Staaten
ausgeschlossen und über die wir unsere Meinung wiederholt zum
Ausdruck gebracht wurde, also die Charta der OAS, zu deren
Mitgliedern die Vereinigten Staaten gehören und hier ihre ganze
Macht spielen lassen, besagt: „Jeder Staat hat das Recht, ohne
Einmischung von außen sein politisches, wirtschaftliches und
gesellschaftliches System zu bestimmen und sich in der für ihn
zweckmäßigsten Form zu organisieren und hat die Pflicht, nicht in
die Angelegenheiten anderer Staaten zu intervenieren."
So besagt die Charta der OAS, die doch die Grundlage
der Organisation der Amerikanischen Staaten sein müßte. Wir in
Kuba kämpfen nun für dieses Recht entgegen den Druckmaßnahmen und
der verstärkten Feindseligkeit einer neuen US-Regierung, die in
Ausübung ihrer einseitigen Macht auf der Welt ihre kubafeindlichen
Reden auf unerwartete Höhen getrieben hat.
Das ist es also, was heute in Kuba auf dem Spiel
steht; und daher erscheint es uns wichtig, daß diese Faktoren als
Vorgeschichte zu unseren nun folgenden Ausführungen
Berücksichtigung finden.
Nun gut, es ist also wahr, daß es mehr als 40 Jahre
lang Blockade, Aggressionen, bewaffnete Invasion gegeben hat; es ist
wahr, daß die gegen Kuba gerichtete illegale Emigration gefördert
wurde; es ist wahr, daß zehn US-Regierungen eine Politik
praktizierten, der Kuba die Stirn bieten und standhalten mußte;
doch mit dem Antritt der Regierung des Präsidenten Bush kam es zu
einem Sprung in der feindseligen Haltung der Vereinigten Staaten
gegen Kuba.
Die Besetzung von Schlüsselpositionen in der
US-Regierung durch etwa 20 Kubaner aus den radikalen Gruppen von
Miami, die getroffene Entscheidung der Überantwortung im State
Department der Angelegenheiten Lateinamerikas —und damit auch
Kubas— an Herrn Otto Reich waren neben dem Engagement und der
Dankesschuld, die Präsident Bush den radikalen Gruppen von Miami
gegenüber hatte —sie hatten ihn in seinem Wahlkampf unterstützt
und in seiner Wahl eine Schlüsselrolle gespielt— ein Nährboden
für eine neue Etappe von gesteigerter Feindseligkeit gegen Kuba.
Ich muß klar und deutlich sagen, daß wir
keinesfalls das Volk der Vereinigten Staaten dieser Situation
beschuldigen. Unsere Gefühle für das US-amerikanische Volk sind
von Freundschaft und Achtung geprägt, wie wir es bewiesen haben.
Wir beschuldigen nicht die Mehrheit der in den
Vereinigten Staaten lebenden Kubaner, die für uns nicht „die
Mafia" sind. Wir nennen sie die Gemeinschaft der dort
ansässigen Kubaner, deren Recht, mit ihren Angehörigen in
Verbindung zu treten, Kuba zu besuchen, wir respektieren und auch
verfechten. Sie sind es nicht, die wir beschuldigen. Wir
beschuldigen nicht die breiten Schichten der US-amerikanischen
Gesellschaft, die Kreise der Intellektuellen, der Unternehmer, denen
die Notwendigkeit eines Wandels in der Kubapolitik bewußt ist und
die die Normalisierung der Beziehungen unterstützen. Wir
beschuldigen die radikalen eine Minderheit bildenden Gruppen in
Miami und jene Kreise der US-Regierung, die in einer Politik der
Anfeindung Kubas engagiert sind.
Wir beschuldigen nicht einmal die meisten Mitglieder
des Abgeordnetenhauses und des Senats, die in den letzten Jahren
Beispiele gegeben haben für ihren Willen, ihre Entschlußkraft und
ihren Wunsch nach einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den
beiden Ländern, nach einer Ermöglichung des Handels, der Verkäufe
von Nahrungsmitteln und Medikamenten, der Reisen von US-Bürgern
nach Kuba und nach einer Abschaffung der anachronistischen Verbote,
die heute ihre Reisen nach Kuba erschweren.
Ist dieser nun der Weg, den Umfragen, Angaben,
Veröffentlichung zufolge die Mehrheit der US-amerikanischen
Gesellschaft vorzieht? Nein. Gegen Kuba wurde ein anderer Weg
eingeschlagen, ein Weg mit Verschärfung der Blockade, Verschärfung
der Blockademaßnahmen —wir werden noch einige dieser jüngsten
Entscheidungen der Zuspitzung ansprechen— ein Weg des stärkeren
Anreizes, stärker denn je, erhöhte Toleranz der illegalen
Emigration gegenüber.
Allein in den letzten sieben Monaten kam es zu
sieben Entführungen kubanischer Luft- und Wasserfahrzeuge, zustande
gekommen aufgrund der Toleranz, der unterschiedslosen
Anwendung des Cuban Adjustment Act, der dort geübten Praxis des
Empfangs von Personen, die terroristische Handlungen und Gewaltakte
begehen, um nach dort zu gelangen; die Waffen benutzen, was
internationale Konventionen verbieten, die auch von den Vereinigten
Staaten unterzeichnet wurden. Von vier dieser Fälle sind die
terroristischen Entführer auf freiem Fuß, und es gibt nicht einmal
Anzeichen der Eröffnung eines Strafverfahrens gegen sie; die ersten
vier dieser sieben Fälle seit August letzten Jahres bis jetzt.
In vier Fällen befinden sich die Entführer, die
die Akte von Terrorismus begingen, auf freiem Fuße; so war es. In
Miami laufen Personen frei herum, die gemordet haben, um Schiffe und
Flugzeuge in die Vereinigten Staaten zu entführen. All das hat sich
nun zugespitzt; ich werde dazu noch einmal kommen.
Nachdrücklicher denn je werden 1200 wöchentliche
gegen Kuba gerichtete Rundfunksendestunden finanziert. Die
Interessenvertretung der Vereinigten Staaten in Havanna erhielt
Anweisung, sich faktisch in das Hauptquartier und den Generalstab
der internen Subversion in Kuba zu verwandeln mit einem
Tätigkeitsprofil des Leiters dieses Amtes, wie es in dem viertel
Jahrhundert des Bestehens der Interessenvertetungen noch nie
dagewesen ist; bei offener Verletzung der Gesetze über das
Verhalten von Diplomaten; bei offener Einmischung in die inneren
Angelegenheiten Kubas, und das in einem Ton und einer Haltung, wie
es sich für einen Diplomaten eigentlich nicht schickt.
Vervielfacht hat sich der Einsatz des Kurierdienstes
der US-Interessenvertretung in Havanna zum Zwecke der Finanzierung
und Ausstattung der von der Regierung der Vereinigten Staaten
geschaffenen und finanzierten Gruppen mit Mitteln für ihre
konterrevolutionäre Tätigkeit in Kuba. Die Situation wurde also
angespannter; es kam zu einer verstärkten subversiven Tätigkeit,
einer verstärkten Verletzung der kubanischen Gesetze, einer offenen
Herausforderung der gesetzlichen Institutionen Kubas, die von jeder
diplomatischen Vertretung bei ihrer Tätigkeit in unserem Lande zu
respektieren sind.
Wir wollen nun ein Beispiel dafür nennen, auf
welche Weise Herr James Cason seinem Amt als Leiter der
US-amerikanischen Interessenvertretung in Havanna hinsichtlich der
Kubaarbeit vorgriff. Hier nun ein kurzer Ausschnitt aus den
Erklärungen, die er in Miami im Dezember im Fernsehen abgab, um aus
seinen eigenen Worten zu vernehmen, worüber wir gerade sprechen.
(Videovorführung)
Journalist: ....neues Amt, als Leiter der Interessenvertretung der
Vereinigten Staaten in Havanna; Sie sind ja bereits dort gewesen,
haben sich mit dem einfachen Kubaner, mit Dissidenten in Kuba
getroffen. Haben Sie sich auch mit Führern der
Anti-Castro-Organisationen des Exils getroffen?
James Cason: Ja, zwei- oder dreimal. Wenn ich nach
Miami reise, bin ich stets bestrebt, mich mit allen Gruppen zu
treffen (der Kubanisch-Amerikanischen Nationalstiftung, dem
Ausschuß Freies Kuba, den selbständigen und allen anderen Gruppen
hier, denn ich will, was ich in Kuba gesehen habe und was dort
geschieht, darlegen und ihren Standpunkt zu unserer Tätigkeit
hören, um zu sehen, ob es etwas gibt, was wir tun wollen und noch
nicht tun. Es handelt sich dabei um eine sehr nette Unterhaltung,
und eine meiner Botschaften ist: das Wichtige in Kuba ist, daß es
wohl eine Opposition gibt; sie sind isoliert, werden angefeindet,
doch sie sind beharrlich und haben viel Zivilcourage; und das
Wichtige daran ist, daß sie sich treffen, sich vereinen und auf das
Wesentliche konzentrieren, auf die Rechte, die ihnen verwehrt sind
und auf die Freiheiten, die ihnen zustehen.
Also kein Nachdruck auf Personalismus, auf
unterschiedliche Ideologien. Das Wesentliche ist, die Opposition
muß Raum gewinnen, denn der Tag wird kommen, an dem es einen
Übergang geben wird. Es gibt jetzt einen Übergang, doch eines
Tages wird es ein neues Kuba geben, und sie müssen ihren Teil dazu
tun, die Zukunft Kubas zu formen und zu entscheiden. Dazu müssen
sie an Raum gewinnen, zu diskutieren beginnen, was anders zu machen
ist, um Kuba zu verändern; also ist es wichtig, daß sie das
Wichtige, nicht das Unwesentliche fokussieren.
Journalist: Aus Ihren Treffen mit den Dissidenten
—ich weiß nicht, ob Sie über diese Details sprechen wollen—
aber worin sehen Sie, daß die Dissidenz vielleicht nicht auf dem
rechten Weg ist? Welche Botschaft hätten Sie für die Dissidenz?,
bevor ich Sie um eine Botschaft für die Anti-Castro-Gruppen in
Miami bitte, wenn Sie mir gestatten. Welche Botschaft übermitteln
Sie der Dissidenz in Kuba, was würden Sie ihnen gern sagen nach
dem, was Sie gesehen haben?
James Cason: Nun, zuerst, daß die Zukunft Kubas...
Wir US-Amerikaner werden nicht bestimmen, welches die Zukunft Kubas
sein wird; das werden die Kubaner tun, die sowohl außerhalb Kubas
als auch im Land leben. Sie sollten, von meinem Standpunkt aus, mein
Rat ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, welche die
wichtigen Faktoren sind. Nicht sich spalten; sondern sich
zusammenfinden und beispielsweise versuchen, ein 10-Punkte-Programm
abzuschließen oder diesbezüglich zu einer Übereinkunft zu
gelangen, bei der alle einverstanden sind, und nicht über Aspekte
zu sprechen, bei denen es keine Übereinkunft gibt; denn in einer
Demokratie treten überall Differenzen auf; doch das Wichtige ist,
daß diese eine Militärdiktatur ist, in der die Leute, beteiligen
sie sich nicht an den Treffen, keine großen Chancen haben werden,
voranzukommen. Also, sie sollten sich auf das Wesentliche
konzentrieren und nicht die Aspekte der Differenzen, sondern die der
Übereinstimmung suchen.
Journalist: Nun komme ich zum Thema der Dissidenz.
Eine Ihrer vorrangigen Aufgaben ist auch die Unterstützung der
Dissidenz in Kuba. Wie, haben Sie gedacht, wird Ihre
Unterstützung der Opposition Castros ablaufen?
James Cason: Nun, wie ich bereits sagte, durch
Information, moralische, spirituelle Unterstützung, daß sie nicht
allein sind, daß die Welt weiß, was in Kuba vor sich geht. Ein
Beweis dafür ist die Tatsache, daß viele der führenden
Persönlichkeiten wie Osvaldo Payá, Vladimiro Roca, Marta Beatriz
Roque von europäischen und Menschenrechtsgruppen anderer Teile der
Welt prämiert wurden; also die Welt weiß, was in Kuba geschieht,
und wir sind vor Ort, um ihnen diese Realität zu übermitteln und
sie mit allen möglichen Mitteln zu unterstützen.
Wir geben nichts; es stimmt nicht, wenn Castro sagt,
wir finanzierten die Opposition. Die Opposition ist da aufgrund der
Tatsache, daß das System gescheitert ist; und wir sind dort, um
ihnen die Unterstützung des amerikanischen Volkes und der übrigen
demokratischen Welt für das zu bringen, was sie tun, ihr Auftreten
für das Erlangen der Grundrechte des Menschen, die Kuba in der
Deklaration der Menschenrechte, in den universalen Erklärungen
unterzeichnet und in all diesen Jahren nicht eingehalten hat.
Felipe Pérez: Das ist also Herr Cason im Dezember;
seine Aufgabe ist die des Zusammenführens der Gruppen, ihrer
Unterstützung und der Schaffung eines 10-Punkte-Programmes.
Herr Cason kommt, wie man sieht, nach Kuba mit der
Aufgabe der Schaffung einer Einheitspartei der „Dissidenz" in
Kuba. Daher verstehe ich nicht, weshalb es ihn so stört, daß wir
kubanischen Revolutionäre zur Verteidigung der Revolution eine
Einheitspartei haben, denn das ist es doch, was er mit der
sogenannten „Dissidenz" vorhatte.
Seine Lenkung dieser Gruppen geht in Richtung eines
Abbaus der internen Differenzen, der internen Streitigkeiten aus
Gründen der Selbstsucht oder des Geldes und auf die mit Geld zu
erreichende Schaffung einer vereinten Gruppe.
Es wundert mich, daß er nicht über die in den
Vereinigten Staaten verliehenen Preise spricht, denn ausgerechnet
das Internationale Republikanische Institut —eine der Gruppen, die
von der US-Regierung Geld erhielten— erhielt im Jahr 2002 nicht
mehr und nicht weniger als 1 674 462 Dollar. Wofür? Für den
Beitrag zur Schaffung der Grundlagen der internationalen
Unterstützung, um den Aktivisten in Kuba materielle, moralische und
ideologische Hilfe zu leisten, einschließlich Preisverleihungen und
internationale Anerkennungen. Uns ist bekannt, wie diese und andere
Institutionen in den Vereinigten Staaten mitgewirkt haben an der
Festlegung der Preisverleihung; und dafür erhielten sie eine
jährlich höhere Geldmenge für Reisen, Preise, usw. Uns liegt
Information über all dies vor.
Also ich unterstreiche hier die Meinung, wonach Herr
Cason einen Markstein setzt für einen Zeitpunkt der Zuspitzung der
kubafeindlichen Politik, einer Politik der offenen, unverhüllten
Subversion.
Dort sagt er: „Immer, wenn es mir möglich ist,
treffe ich mich mit der Kubanisch-Amerikanischen
Nationalstiftung", die die Serie terroristischer
Attentate auf die Hotels in Kuba finanzierte, auf deren Konto der
Tod eines italienischen Touristen und die Verletzungen von mehreren
Dutzend Touristen sowie von kubanischen Arbeitern gehen.
„Ich treffe mich mit ihnen, wann immer es mir
möglich ist"; mit dem Ausschuß Freies Kuba. Es ist dieser der
paramilitärische Flügel der früheren Kubanisch-Amerikanischen
Nationalstiftung; Martín Pérez, Chef des paramilitärischen
Apparates der Stiftung und Organisator vielfacher Pläne der
Ermordung des kubanischen Staatschefs, Präsident Fidel Castro, auf
internationalen Treffen, beteiligt an der Organisation und
Finanzierung des Vorhabens, auf dem Iberoamerikanischen
Gipfeltreffen in Panama 40 Kilogramm C-4 Sprengstoff zur Ermordung
des Präsidenten Kubas zu legen.
Nun also, „ich treffe mich mit ihnen, wann immer
es mir möglich ist, um sie zu informieren, mich mit ihnen
auszutauschen; ich mache ihnen Mut, ich sage ihnen, der Zeitpunkt
ist nahe, an dem sie und die von uns unterstützten Gruppen im Land
endlich von den Menschenrechten Gebrauch machen können"; all
jenen Elementen, mehrheitlich Anhänger Batistas, verbunden mit
Repressalien und Ermordung von 20 000 Kubanern während der
Batistadiktatur.
Wir wissen also recht gut, welche Ziele Herr Cason
hier verfolgt, welche Anweisungen ihm gegeben wurden, welche
Motivationen und welche Verbindungen er hat. Wir haben daher die
Pflicht und das Recht, die Unabhängigkeit unseres Landes zu
verteidigen in Ausübung des in unserem Land geltenden Rechts im
Rahmen der strikten Einhaltung unserer Gesetze, der Achtung unserer
Ethik und unserer Auffassung zum Sinn des Lebens sowie den uns
bewegenden Überzeugungen.
So, das war im Dezember. Was hat sich nun seitdem
ereignet? Der Kubaner Adolfo Franco, einer jener mehr als 20
Amtsträger in der Regierung, Beauftragter für Lateinamerika und
die Karibik in der USAID, US-amerikanische Agentur für
Auslandshilfe, eine Agentur der US-Regierung, erklärt vor dem
Unterausschuß für Auswärtige Beziehungen des
Repräsentantenhauses, die US-amerikanische Agentur für
Auslandshilfe habe seit 1994 mehr als 20 Millionen Dollar —22
Millionen Dollar— zur Umsetzung des Helms-Burton-Gesetzes in Kuba
investiert.
Außerdem erklärt er, neben anderen Aktionen in
Befolgung des Gesetzes sei Material und Propagandamaterial versandt
worden sowie mehr als 7000 zum Abhören des Senders Radio „Martí"
ausgerüstete Rundfunkgeräte.
Die US-amerikanische Agentur für Auslandshilfe
erklärte ihrerseits, diese 22 Millionen sei nur ein minimaler Teil
der nach Kuba kanalisierten Gelder, Ein minimaler Teil!, denn der
größte Teil des für die Subversion bestimmten Geldes wird nicht
über die USAID kanalisiert. Artikel 109 des Helms-Burton-Gesetzes
orientiert die Regierung, die Subversionsgelder nach Kuba über
diesen Weg, die USAID, zu schicken; doch Artikel 115 ermöglicht die
Geldsendungen auf Geheimwegen der Sonderagenturen. Die USAID selbst
sagt, daß es sich bei diesen um minimale Beträge handelt; dabei
waren es seit 1997, wie dieser Beamte zugesteht, 22 Millionen.
Am 28. Februar werden die fünf kubanischen Helden,
in den Vereinigten Staaten ungerechterweise inhaftiert, als sie
halfen, den Terrorismus zu bekämpfen, erneut in Strafzellen
gebracht, die sie erst am 2. April wieder verlassen sollten.
Am 24. März gibt das Amt für Kontrolle
Ausländischer Berufstätiger —Amt der US-Regierung, das über die
Einhaltung der Blockade wacht— neue Richtlinien heraus, durch die
die Blockade nur noch verschärft wird: Die Reisen US-amerikanischer
Bürger nach Kuba unterliegen noch stärkeren Einschränkungen. Die
wenigen Genehmigungen für Kubabesuche von Studenten,
Intellektuellen werden bis faktisch auf Null herunter geführt. Der
Bildungsaustausch wird abgeschafft. Auf willkürliche Art werden die
Besuche eingeschränkt, und zwar nicht nur von dort nach hier,
sondern auch von hier nach dort. Faktisch von Amts wegen wird
kubanischen Jugendlichen, Studenten, Intellektuellen, Sportlern,
Wissenschaftlern das Visum verweigert, die zu Veranstaltungen in den
Vereinigten Staaten eingeladen worden waren. Es gibt verstärkt
Möglichkeiten für Reisen nach Kuba zur Versorgung der mit
Subversion beauftragten Gruppen. US-Bürgern wird verboten, an
Seminaren und Tagungen teilzunehmen, die kubanische Einrichtungen
veranstalten. Das heißt, am 24. März kommt es zu einer neuen
Zuspitzung der Blockade, wobei die hierin konzipierten Maßnahmen
gegen Kuba bereits an Schizophrenie grenzen.
Am 26. März erklärt Außenminister Colin Powell im
Senatsunterausschuß für Zuweisungen, das vorgetragene Budget
enthalte 26 900 000 Dollar für Sendungen von Radio „Martí"
und Fernsehen „Martí" gegen Kuba, die zu den bereits
genannten reichlich 20 Millionen hinzukommen. Es ist dies eine
Verletzung des Völkerrechts und der Regelungen der Internationalen
Fernmeldeunion. Zugegeben wurde die Finanzierung eines Senders, der
mit 1200 Wochenstunden unseren funkelektronischen Raum verletzt, die
Subversion im Land, die Sabotagepläne, das Desertieren, die
illegale Emigration stimuliert, denn das ist der Sinn und Zweck
dieser Sender, die Lügen und Schwindel gegen Kuba verbreiten.
Am 31. März veröffentlicht das State Department
den Bericht über Menschenrechte in der Welt, der, wie man weiß,
über alle und jeden, nur nicht über die Vereinigten Staaten selbst
spricht. Kuba sind in diesem Bericht Seiten voller Schändlichkeiten
und Lügen gewidmet. Sie dienen als Grundlage für die Resolution
gegen Kuba in der Kommission für Menschenrechte in Genf, die unter
Schirmherrschaft und Organisation der Vereinigten Staaten steht.
Dieses Jahr kommt es zur Abstimmung über diese
Resolution am 16. April. Die Vereinigten Staaten, angesichts ihrer
Unfähigkeit und ihrer mangelnden Autorität, besonders nach ihrem
einjährigen Ausschluß aus der Kommission für Menschenrechte, da
sie der internationalen Gemeinschaft zufolge den Anforderungen eines
Kommissionsmitgliedes nicht gerecht werden, sind nun zurückgekehrt,
dank Spanien und Italien, die ihren Antrag zurücknahmen, wonach die
Vereinigten Staaten ohne Abstimmung gewählt werden sollten, denn
sie hatten die Bedingung der Nichtabstimmung gestellt, da sie
befürchteten, bei einer Abstimmung zu verlieren —denn für eine
Wahl ist die Abstimmung geheim, und sie fürchten sich vor geheimen
Abstimmungen, während wir sie bevorzugen— so sind sie also
zurückgekehrt, trauen sich jedoch nicht, die Resolution gegen Kuba
einzubringen.
Andere Länder, die ihnen früher diesen Dienst
erwiesen, wollen es auch nicht tun. So waren die Vereinigten Staaten
dahingehend aktiv, daß nun die Regierung Uruguays, die es letztes
Jahr erledigte, es dieses Jahr in Begleitung der Regierungen von
Peru und Costa Rica tun wird, die einen faktisch harmlosen Text
vorgelegt haben, der fast nichtssagend ist, so doch den
US-amerikanischen Zweck erfüllt, zu gewährleisten, daß das Thema
in der Kommission für Menschenrechte erhalten bleibt, um damit, mit
der Verurteilung Kubas in Genf, die Beibehaltung der Blockade gegen
Kuba zu rechtfertigen.
Am 2. April äußerte Curtis Struble,
stellvertretender Staatssekretär für Angelegenheiten der
Westlichen Hemisphäre, die Agentur der US-amerikanischen
Auslandshilfe werde dieses Jahr aus den Wirtschaftshilfefonds sieben
Millionen Dollar in Kuba investieren. Sehen Sie einmal, wie das Geld
nach Kuba fließt. Von Herrn Cason haben wir hier vernehmen können,
die Vereinigten Staaten finanzierten nicht. Herr Cason liest, so
meine ich, keine Kongreßprotokolle. Man informiert ihn nicht, was
seine Chefs erklären, denn der stellvertretende Staatssekretär
sagt, es seien dieses Jahr sieben Millionen dafür bestimmt. Der
Direktor für Lateinamerika sagt, man habe, allein die USAID, 22
Millionen dafür verwandt. Herr Cason will von der Angelegenheit
nichts wissen. Doch auf jeden Fall werde ich noch erklären, wie das
Geld ins Land kommt und wie die US-Regierung daran beteiligt ist,
und ich werde die uns verfügbaren Schecks und Besoldungslisten
vorlegen.
Am 6. April schildert ein Artikel der Floridaer
Zeitung Sun Sentinel, wie die Mitglieder der
konterrevolutionären Organisation Comandos F-4, eine gewaltsame
terroristische Gruppe für Sabotageakte und bewaffnete Einfälle in
Kuba, an schweren Waffen ausgebildet werden —von Pistolen und
Messern ist darin nichts zu lesen. Im Artikel heißt es: „Ausgebildet
wird mit schweren Waffen für bewaffnete Aktionen gegen Kuba und
für eine mögliche bewaffnete Invasion in dieses Land."
Sun Sentinel bezeichnet diese terroristische als
eine paramilitärische Organisation und veröffentlicht die
Erklärungen ihres Chefs, der ganz offen die Absicht erklärt, mit
militärischer Gewalt und terroristischen Methoden den kubanischen
Präsidenten zu eliminieren. Sie werden ausgebildet in einem
dortigen Camp im südlichen Florida und fühlen sich durch den neuen
Wind in den Beziehungen ermutigt, ihr terroristisches und
gewaltsames Vorgehen gegen Kuba zu verstärken.
Das ist also der Verlauf der Ereignisse, nachdem
sich die US-Regierung, speziell in den letzten Monaten, zu einer
Verstärkung der aggressiven Eskalation gegen unser Land entschied.
Wie hat nun Kuba in diesem Zeitraum reagiert? Was
haben wir getan, die wir uns bewußt sind, daß das US-amerikanische
Volk mehrheitlich Kuba nicht feindlich gesinnt ist; die wir uns
bewußt sind, daß es in den Vereinigten Staaten eine wachsende
Strömung der Freundschaft, der Sympathie Kuba gegenüber gibt; die
wir wissen, daß die übergroße Mehrheit des US-amerikanischen
Volkes die Rückführung des kubanischen Jungen befürwortete,
dessen Entführung in Florida beabsichtigt war, die wir außerdem
für das Volk der Vereinigten Staaten ein echtes Gefühl der Achtung
und der Freundschaft hegen?
Im Umfeld all dieser Geschehnisse haben wir nach dem
Terroristenakt vom 11. September, den Kuba verurteilte und dem
US-amerikanischen Volk kondolierte, indem wir den Terrorismus als
Praxis ablehnten, unseren Luftraum, unsere Flughäfen, ärztliche
Versorgung, kubanische Einrichtungen zur Versorgung der
Attentatsopfer anboten; außerdem boten wir Medikamente zur
Bekämpfung des Milzbranderregers in den Vereinigten Staaten an —unser
Angebot an die US-Regierung beinhaltete die Produktion von 100
Millionen Tabletten an, ohne daraus Gewinn zu schlagen— und
erhielten wir faktisch keinerlei Antwort darauf; Bereitschaft zur
Übergabe von medizinischen Geräten kubanischer Entwicklung; von
wissenschaftlicher Ausrüstung, mit der zu einem Zeitpunkt des
Schreckens in den Vereinigten Staaten zu den Forschungsarbeiten zur
Anthraxbekämpfung beigetragen werden konnte. Am 29. November 2001
überreichten wir dem Leiter der US-amerikanischen
Interessenvertretung in Havanna eine Note mit den offiziellen
Vereinbarungsprojekten zur Zusammenarbeit beider Länder auf den
Gebieten der Bekämpfung des Drogenhandels, des Kampfes gegen den
Terrorismus sowie zur Zusammenarbeit zur Unterbindung des
Menschenschmuggels, der illegalen Emigration, wie wir sie bereits
bei früheren Gelegenheiten und nach abschlägiger Antwort wieder
zurückgenommen hatten.
Warum ist die US-Regierung nicht an einer
Zusammenarbeit mit Kuba in der Bekämpfung des Drogenhandels, der
illegalen Emigration, der Entführung von Flugzeugen und Schiffen,
des Menschenschmuggels und im Kampf gegen den Terrorismus
interessiert? Warum hat sie kein Interesse daran? Es sind dies
Themen, die die US-amerikanische Gesellschaft interessieren.
Am 20. Dezember 2001 erließen wir unser Gesetz
gegen Akte des Terrorismus, das Bestrafung eines jeden vorsieht, der
kubanisches Staatsgebiet dazu benutzt, sei es auch nur, um Akte
gegen andere Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten, zu
organisieren oder zu finanzieren.
Als die Meldungen über das Nilvirus aufkamen, boten
wir der Regierung der Vereinigten Staaten unsere Mitarbeit in der
wissenschaftlichen Forschung an. Was ging dort während all dieser
Ereignisse vor? Kuba stand unter der falschen und ungerechten
Anklage, ein Land zu sein, das den Terrorismus begünstige; ein Land
zu sein, das über ein Entwicklungsprogramm für biologische und
chemische Waffen verfüge, was wir zum gegebenen Zeitpunkt
widerlegen mußten. Man beabsichtigte, mit jenen Anklagen, die
zeitlich zusammenfielen mit der Reise von Präsident Carter nach
Kuba, seinen Besuch in unserem Land zu boikottieren.
Wir haben jedoch unseren Kampf gegen den Terrorismus
aufrechterhalten; wir haben Drogenhändlern harte Sanktionen
ausgesprochen; wir haben uns dafür eingesetzt, daß keine Drogen
unweit Kubas passieren, damit das kubanische Staatsgebiet nicht zur
Drogenbeförderung in die Vereinigten Staaten benutzt wird.
Das US-amerikanische Volk müßte umfassende Beweise
für das Gefühl der Achtung Kubas haben. Das bestätigen Hunderte
US-amerikanische Landwirte, die nach Kuba kamen und die ihr Recht
verteidigt haben. Gerade als diese ihre Rechte verteidigten, kam es
zu Käufen von mehr als einer Million Tonnen Nahrungsmitteln in den
USA, für etwa 250 Millionen Dollar; etwas recht Bedeutsames für
die US-amerikanischen Landwirte.
Das heißt also, als all dies geschieht und Kuba
gute Beweise abgegeben und Gesten des guten Willens gezeigt hat,
stand auf der anderen Seite all jene Politik der Anfeindung und
Provokationen gegen Kuba.
Nun gut, ich muß jetzt eine kurze zeitliche Abfolge
der Tage vor den Strafverfahren abgeben, die wir im Nachhinein
erläutern werden.
Am 24. Februar dieses Jahres traf sich der Leiter
der US-amerikanischen Interessenvertretung in Havanna, Herr Cason,
bei einer von ihm organisierten Veranstaltung mit einer Gruppe
dieser Söldner, die, von der US-Regierung finanziert und
organisiert, jener Macht Zuarbeit leisten, die ihr eigenes Land
aggrediert. Bei diesem Treffen gab Herr Cason einige ungewöhnliche
Erklärungen ab; Worte, die nie zuvor und nirgendwo auf der Welt von
einem Diplomaten ausgesprochen worden waren; gegen die Regierung und
das Volk Kubas gerichtete Worte, beleidigend, die elementarsten
Verhaltensregeln eines Diplomaten verletzend, einmischend,
provozierend. Das war am 24. Februar.
Am 6. März erteilte der Vorsitzende des Staatsrates
Kubas, Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, in einer Rede vor der
Nationalversammlung auf diese Provokationen die gebührende Antwort,
bezeichnete diese Worte als eine schamlose und herausfordernde
Provokation und empfahl, vielleicht erklärten die in der
Interessenvertretung tätigen zahlreichen Beamten des
US-amerikanischen Nachrichtendienstes Herrn Cason, daß „Kuba auf
die US-amerikanische Interessenvertretung in Havanna gut und gern
verzichten könne"; eine Warnung, eine deutliche Botschaft,
seine Provokationen einzustellen, sein Verhalten zu mäßigen, das
für die Behörden und die kubanische Öffentlichkeit unerträglich
geworden ist.
Am 7. März bestätigt das State Department, daß
die fünf kubanischen politischen Häftlinge in den
US-amerikanischen Strafvollzugsanstalten vor neun Tagen in
Strafzellen gebracht wurden.
Am 10. März übergaben wir Herrn Cason eine
diplomatische Note, die Note Nummer 365, die eine Antwort auf seine
Erklärungen vom 24. Februar ist und in der wir ihn erneut
auffordern, von seinem offen provozierenden und einmischenden
Verhalten Abstand zu nehmen. Auch teilen wir ihm hierin
Entscheidungen mit, die wir hinsichtlich seiner subversiven und
gesetzesverletzenden Aktivitäten in unserem Land getroffen haben.
Es war diese unsere letzte Warnung, unser letztes Bemühen der
Überzeugung hinsichtlich des verantwortungslosen und offen
provozierenden Verhaltens des Herrn Cason.
Am 12. März, das heißt zwei Tage nach unserer
diplomatischen Note, organisiert Herr Cason ein weiteres
konspiratives Treffen —wie es scheint in Beantwortung unserer
Beschwerde, unserer diplomatischen Note— in seiner Residenz,
seinem Wohnsitz, und setzt damit bereits einen weiteren Rekord: Er
stellte damit nun schon nicht mehr nur die Büros, sondern auch sein
Haus zur Verfügung.
Am 14. März, zwei Tage später, organisiert er erneut ein Treffen
—unüberlegt, es ist eine ersichtliche Absicht, einen
Zusammenstoß mit den kubanischen Behörden zu erreichen— welches
um 10:00 Uhr beginnt, und um 17:00 Uhr endet.
Wir sind geduldig gewesen. Ich erzähle alles das,
um zu beweisen, daß wir geduldig gewesen sind, wir sind tolerant
gewesen; aber die Entscheidung vom Herrn Cason, die
US-Interessenvertretung in Havanna und seine Residenz praktisch in
das Hauptquartier der Subversion gegen Kuba zu verwandeln,
übermittelt all diesen Söldnern folgende Botschaft: und zwar,
daran zu glauben, daß sie unbestraft bleiben können, daß sie von
einem mächtigen Verbündeten beschützt sind, der sie stimuliert,
finanziert, organisiert und leitet. Und nachdem er diese Situation
geschafften hat, hat uns Herr Cason dadurch, daß er bis zu einem
unvorstellbaren Grad die aggressive Politik seiner Regierung gegen
Kuba angewendet hat, gezwungen, unsere eigenen Gesetze anzuwenden,
und man muß diese gerichtlichen Prozesse so verstehen, als das
Handeln Kubas, als ihm keine weiteren Alternativen in Bezug auf den
Weg der Konfrontation und der Provokationen blieben, den die
US-Regierung für ihre Beziehungen zu Kuba ausgewählt hat, und in
dem der Chef ihrer diplomatischen Mission in Havanna die Hauptrolle
gespielt hat.
Für unsere Geduld gab es keine Rechtfertigung mehr.
Für unsere Toleranz gab es keine Rechtfertigung mehr. Die Dinge
waren schon an einem unerträglichen Punkt für unser Land
angelangt, das unter Aggression, Bedrängen, Blockade lebt, und
welches Gesetze hat, um sich zu verteidigen und souveräne Anwendung
seiner Gesetzgebung gemacht hat, um seine Souveränität zu
schützen, um diejenigen zu bestrafen, die mit der Macht,
kollaborieren, die versucht, die Ordnung im Land zu subvertieren,
und die versucht, die Kubaner zu zertreten und ihnen das Recht
auf den Genuß der Unabhängigkeit und der freien
Selbstbestimmung seines Volkes wegzunehmen.
Unsere
Geduld wurde von dem Herrn Cason und seiner
unverantwortlichen Handlungsweise erschöpft. Er ist der
Hauptverantwortliche von dem, was geschehen ist.
Deshalb wird nach diesem ganzen Vorgang am 18. März die
Entscheidung getroffen, eine Gruppe dieser Söldner, die bei den
Treffen mit ihm am 24. Dezember, 12. März und 14. März dabei
waren, zu verhaften. Es wurden an dem Tag 32 Söldner verhaftet.
Am nächsten Tag, den 19. März wurde weitere 33 Söldner verhaftet,
die sich beteiligten, und Geld erhalten und verzerrte Informationen
verteilt haben, damit das Helms-Burton-Gesetz und die Blockade
angewandt werden konnten; welche zur Politik der USA zum
Anprangern von Kuba in Genf beigetragen haben, um die Blockade zu
legitimieren und ihr somit den Anschein von Glaubwürdigkeit
zu geben, da sie von der internationalen Gemeinschaft
abgelehnt wird.
Am
Abend des 19. selbst wird das Flugzeug DC- 3 entführt, als Resultat
jahrelanger Toleranz, Anreiz der Flugzeugentführungen, da sie dort
diejenigen als Helden empfingen, die gewalttätige Delikte begingen,
um illegal in die Vereinigten Staaten auszuwandern.
Und ich bin daran interessiert, das zu
unterstreichen, denn wenn ich sage, daß es am 18. Und 19. März
war, stelle ich klar, daß diese Entscheidung und diese Verhaftungen
vor dem Kriegsbeginn in Irak und vor den Entführungen der
Flugzeuge und des Bootes stattfanden; die Entscheidung wurde
vorher getroffen und die Festnahmen erfolgten als Konsequenz der
unhaltbaren Situation, in die wir wegen der Provokationen und der
unverantwortlichen Handlungsweise von Herrn Cason versetzt worden
waren.
Schließlich, nachdem das Flugzeug DC-3 entführt
worden war, die Entführer in den USA angekommen waren, das Flugzeug
konfisziert und, die Nachricht bei der Presse durchgesickert war,
daß beabsichtigt wurde, die Entführer bedingt, bzw. unter
Bürgschaft freizulassen —was, am Ende, nicht stattgefunden hat,
aber es war bei der Presse durchgesickert ist, und „wenn der Fluß
rauscht, bringt er Steine mit sich"— hat das alles neue
Anreize hervorgebracht, wie wir gewarnt haben, und erneut findet
dann, am 31. März die Entführung des AN-24 statt und am 2. April
wird das Boot entführt. Bei der Entführung des Bootes findet
eigenartigerweise eine Änderung des bisherigen Verhaltensmusters
der nordamerikanischen Behörden statt, weil sie nach dem
Migrationsabkommen die Schiffen anhielten, die versucht haben in den
USA anzukommen. Sie hielten die Schiffen an und waren verpflichtet,
die illegalen Flüchtlingen nach Kuba zurückzuführen. Sie haben
nicht alle zurückgeführt, zwischen 10 % und 12 % der Abgefangenen
haben sie in USA gebracht, indem sie irgendwelche
Vorwände geäußert haben; aber nun gut, ca. 90 % wurden
zurückgeführt.
Am Tag der Entführung des Boots haben sie erklärt,
daß sie nicht mehr, wie immer, handeln wollten, und wir haben
gehandelt, und das Problem gelöst.
Das heißt es gab eine Kette von
Flugzeugentführungen, den Versuch, die illegale Migration zur
Destabilisierung des Landes zu nutzen, um in Kuba eine wirklich
komplexe Situation zu schaffen, und dann begannen am 3. April die
Gerichtsverfahren.
Gerade jetzt, wo ich das Migrationsthema
angesprochen habe, möchte ich hier eine Angabe vorlegen, die mir
wichtig zu sein scheint. Ich möchte sagen, daß wir der Auffassung
sind, daß der Zuwachs der Entführungen —ich habe schon gesagt,
es waren sieben Entführungen in sieben Monaten— mit Anwendung von
Feuerwaffen, blanken Waffen, Gewalt gegenüber den Passagieren,
Granaten, diese kontinuierlichen Entführungspläne, Pläne zur
illegalen Emigration in die USA, in Wirklichkeit einem bewußten
Plan zur illegalen Ausreise aus Kuba, zur Stimulierung der Verübung
von terroristischen Delikten in Schiffen, Flugzeugen, die aus Kuba,
oder nach Kuba fliegen, dienen, um die Entführungen solcher
kubanischer Transportmitteln zu fördern, damit Voraussetzungen
geschaffen werden, um das Migrationsabkommen scheitern zu lassen.
Wir glauben, daß es einen Plan mit dem Endziel
diese Vereinbarungen scheitern zu lassen, gibt, die zwischen beiden
Ländern für fast zehn Jahre funktioniert haben, und somit den
großen Traum der Rechtsextremisten kubanischer Herkunft, der
terroristischen Mafia kubanischer Herkunft, die in Florida lebt,
erfüllen zu können. Diese Mafia hat sich stets gegen diese
Vereinbarungen erklärt und hat die US-Regierung ständig unter
Druck gesetzt, um diese Vereinbarungen zu unterbrechen.
Es lohnt sich, kurz den Text und die Verpflichtungen
dieser Vereinbarung zu kommentieren. Das ist das gemeinsame
Kommuniqué vom 9. September 1994, das von beiden Regierungen
unterschrieben wurde und lautet: „den im Meer während des
Versuches, in die USA einzureisen, geretteten Migranten, wird nicht
gestattet, das US-Territorium zu betreten"; es lautet weiter,
daß „beide Länder verpflichteten sich, zusammenzuarbeiten, um
rechtzeitige und wirksame Handlungen durchzuführen, damit der
illegale Personentransport in die USA verhindert wird" —das
ist unterschrieben. Es lautet: „Beide Regierungen werden wirksame
Maßnahmen treffen, um sich der Anwendung der Gewalt seitens jeder
Person, die versucht, aus Kuba unter Zwangsentführung von
Flugzeugen und Schiffen in die USA zu gelangen, oder dorthin
gelangt, zu widersetzen, bzw. zu vermeiden" —das
ist eine Verpflichtung, die von der US-Regierung unterschrieben
wurde— die besagt: „Die USA versichern, daß die legale
Migration in die USA aus Kuba mindestens 20 000 Kubaner jedes Jahr
beträgt".
Ich möchte mich hier, bei der Grafik, die ich Ihnen
vorstelle, aufhalten: ein Minimum von 20 000 Kubanern im Jahr ist
die Verpflichtung der US-Regierung, diesen Kubanern die Visa zu
gewähren damit sie emigrieren, ohne die unmittelbaren Verwandten
von US-Bürgern einzuschließen, ohne diese zu zählen, nicht
weniger als 20 000.
Diese Grafik stellt das Verhalten, nach Verlauf des
fünften Monats des neunten Jahres der Vereinbarung dar. Jedes
Vertragsjahr fängt am 1. Oktober an.
Im Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 28. Februar, in
diesen fünf ersten Monaten des Abkommens des laufenden Jahres, in
denen die USA mindestens 20 000 Visa übergeben müssen, haben
sie 505 Visa übergeben. Im vorigen Jahr waren 7 237; im Jahr 2001
waren über 8 300; im Jahr 2000 waren 10 860. Fast 11 600
Kubaner haben Visa in diesem Zeitraum erhalten und sind
in den USA ausgewandert.
Was bedeutet diese heftige Senkung der Visa-Anzahl
bei einer offenen Verletzung des Migrationsabkommens?
Warum hatte die USA-Regierung die Verpflichtungen nicht erfüllt?
Warum hat man nach fünf Monaten nicht einmal die
Ziffer von 10 000 Visa erreicht? D.h. sie hat knapp 2,5
Prozent der vereinbarten Visa erteilt.
Schon im vorigen Jahre gab es eine Verletzung, im
Jahr 2002 hat man die Ziffer von 20 000 Visa nicht erreicht. Es gab
fast 2000 Visa, die nicht erteilt wurden. Man gab etwas mehr
als 18 000 Visa. Es war eine Nichterfüllung im vorigen Jahr,
das am 30. September beendete.
Aber, gut, seit dem 1. Oktober bisher, schauen sie
die Kurve (Er zeigt die Grafik) Vor welcher Frage stehen wir?, vor
einem absichtlichen Plan, damit die Personen, die auswandern
möchten, die Hoffnung verlieren?, damit sie keine andere
Alternative als die illegale Auswanderung haben? Warum wird es nicht
erfüllt? Warum hat die US-Interessenvertretung knapp 5505
Visa erteilt, und das bei einer Konsularabteilung in Havanna,
die alle Arbeitsmöglichkeiten hat. Im März gab es die selbe
Situation. Es sind bereits sechs Monate abgelaufen.
Wenn das aktuelle Tempo beibehalten wird, wird das
eine offenkundige Verletzung des Migrationsabkommens, nach dem die
USA-Regierung mindestens 20 000 Visen zu übergeben hat. Es
wird die Ausführung eines vorsätzlichen Planes zur Stimulierung
der illegalen Auswanderung festgestellt, damit die Personen, die von
Kuba auswandern möchten, keine andere Option haben —und wir
möchten, daß die Auswanderung legal und ordentlich durchgeführt
wird— als die Entführung von Schiffen und Flugzeugen.
Es gibt Personen, die daran interessiert sind, das
Migrationsabkommen zu unterbrechen. Es gibt eine Liste von Personen,
die wir gut kennen, die möchten, daß es kein Migrationsabkommen
gib, daß ein Vorfall zwischen Kuba und den USA entsteht, daß den
Angriff der USA-Regierung gegen Kuba fordern.
Deshalb glaube ich, daß diese die geeinigte
Angelegenheit ist, um über diesen neuen Provokations- und
Konfrontationsschauplatz aufmerksam zu machen.
Am 2. Mai 1995 gaben beide Regierungen eine
gemeinsame Erklärung ab, die zur vorangegangenen Botschaft
beigefügt wird und wie folgt lautet:
„Ab diesem Moment werden die Kubaner, die
auf hoher See von der USA abgefangen werden, nach Kuba
zurückgebracht".
„Beide Seiten bestätigen ihre gemeinsame
Verpflichtung, um Maßnahmen zur Verhinderung der
gefährlichen Ausreise von Kuba zu treffen, die Menschenleben auf
Risiko stellen können, sowie Maßnahmen um die damit verbundenen
Gewaltakte zu verhindern."
Dieses ist das zwischen unseren Ländern gültige
Abkommen und wir sehen wie in einer gefährlichen Form
das Migrationsabkommen nicht erfüllt wird, und es wird eine
wirklich Mindestmenge von Visa zur legalen Auswanderung von Kuba
übergeben.
Gut, jetzt werde ich Information über die
Strafverfahren geben, nachdem alle Präzedenzfällen gesehen und die
Ursachen und Voraussetzungen, die uns zu diesem Punkt geführt
haben, erläutert wurden.
Es wurden 29 Verfahren in Kuba und praktisch in
allen Provinzen des Landes durchgeführt. 75 Personen wurden
angeklagt, davon 74 Männer und es wurden Freiheitsstrafe zwischen
6 und 28 Jahre von den entsprechenden Gerichte verhängt .
Deshalb ist falsch, daß es Todesstrafe verhängt wurden. In diesen
Fällen waren lebenslängliche Freiheitsstrafen, die im Gesetz
vorgesehen sind und ich muß sagen, daß einige dieser Angeklagten
wegen ihres Verhaltens eine höhere Strafe verdient haben, als die
ihnen verhängt wurden, wie es auch in den Gesetzgebungen der ganzen
Welt enthalten sind.
Die Strafverfahren wurden summarisch gemäß dem
Gesetz Nr. 5 des Jahres 1977 der Strafprozeßordnung geführt.
Und hier möchte ich ein Vermerk vornehmen.
Das summarische Verfahren ist eine Institution, die
weder von Kuba geschaffen war noch nur von Kuba verwendet wird.
Dieses Verfahren ist praktisch in der Gesetzgebung von über
100 Länder der Welt, einschließlich der USA enthalten und
wurde von der spanischen Kolonialregierung in Kuba eingeführt. Das
summarische Verfahren ist in Kuba mit der Revolution nicht
entstanden. Dies war in der Strafprozeßordnung von 1888 enthalten.
Die spanischen Kolonisatoren, die spanische Kolonialregierung, haben
dies in Kuba eingeführt. Die Strafprozeßordnung von 1888 wie
die Prozeßordnung war in Kuba bis zum Jahre 1973 gültig. In
diesem Jahr wurden neue Regelungen getroffen, die von diesem Gesetz
viel hatte. Das heutige Handelsgesetzbuch von Kuba ist immer noch
das spanische Handelsgesetzbuch der Kolonie. Und das summarische
Verfahren wurde von der nordamerikanischen militärischen
Interventionsregierung von 1900 bis 1902 angewandt. So haben wir
diese Institution geerbt, die außerdem allgemeingültig ist.
Ein summarisches Verfahren, daß bedeutet: Befugnis
für den Vorsitzenden Richter des Oberster Gerichtshofes, um die
Ausführungsfristen des Verfahrens zu verkürzen; aber in keinem
Fall Garantiebeschränkungen. Deshalb lehne ich die Idee ab, daß
ein summarisches Verfahren ein Verfahren ohne Garantien ist, oder
daß ein summarisches Verfahren eine von Kuba geschaffene
Einrichtung
ist.
In der Pseudorepublik, während der blutigen Tyranneien Machados und
Batistas, die die US-Regierungen unterstützt und finanziert haben,
und denen sie militärische und politische Unterstützung gegeben
haben, gab es auch summarische Verfahren, aber es war nicht die
einzige Maßnahme, denn man griff auf raschere Lösungen wie den
Mord, das Verschwinden und das Verbrechen gegen die
Oppositionsmitglieder zurück.
In Lateinamerika haben die durch die Vereinigten Staaten
unterstützten Militärdiktaturen, die Hunderttausende von
Personen verschwinden ließen und umgebracht haben, auch raschere
Verfahren benutzt, wie den Mord, das Verschwinden, dessen man in
keinem Fall die kubanische Revolution beschuldigen kann. Man kann
nicht und wird nicht den Namen eines Verschwundenen in Kuba nennen
können, den Namen eines Ermordeten, den Namen einer in der Nacht,
vermummt verhafteten Person, die nie mehr aufgetaucht ist, und von
diesen Listen bleiben in Lateinamerika immer noch Hunderttausende
von Fällen ungelöst. Man kann Kuba nichts Vergleichbaren
beschuldigen. Wie man uns auch nicht neuer Modalitäten der
nordamerikanischen Gesetzgebung, wie der geheimen
Militärgerichtshöfe, anschuldigen kann.
Deshalb behaupte ich, daß es eine absolute Achtung des angemessenen
Verfahrens und der Garantien für alle Angeklagten gemäß der
kubanischen Gesetzgebung und gemäß der im Allgemeinen auf der
ganzen Welt anerkannten und akzeptierten Prinzipien gegeben hat.
Ich werde die sechs Umständen erläutern, die ich darstellen werde.
Erster: Alle Angeklagten wurden über die Anklage, deren man sie
beschuldigte, informiert und hatten die Möglichkeit sich auf sie
vor der Durchführung des Strafverfahrens zu berufen; sie konnten
alles, was sie für angemessen hielten beibringen. Sie haben davon
nicht beim Gerichtsverfahren Kenntnis erhalten, das ist falsch; sie
wurden vorher davon informiert und sie hatten die Möglichkeit, wie
alle anderen Angeklagten in Kuba, ihre Meinung, ihre Elemente über
die Anschuldigung zu geben.
Zweiter: Alle Angeklagten haben das Recht auf einen Rechtsanwalt,
auf einen Verteidiger, der gemäß der kubanischen Gesetzgebung ein
vom Angeklagten Ernannter oder ein vom Gerichtshof ernannter
Pflichtverteidiger sein kann, ausgeübt.
Zur Erläuterung, es haben 54 Verteidiger an den 29 Verfahren
teilgenommen, einige Anwälte hatten mehr als einen Mandanten.
Es haben 54 teilgenommen: 44 von ihnen wurden von den Angeklagten
und ihren Familien ernannt. Ich lehne die Idee ab, daß irgendeiner
der Angeklagten nicht eine angemessene Verteidigung beim Verfahren
gehabt haben könnte, das ist falsch. Es lügen diejenigen, die das
gesagt haben. Von den 54 Verteidigern, 44, d.h. 80%, wurden von den
Beschuldigten ernannt; 10 wurden vom Gerichtshof als
Pflichtverteidiger ernannt.
Dritter: Alle Angeklagten haben das Recht ausgeübt, beim Verfahren
vor vorher eingesetzten Gerichtshöfen angehört zu werden. Es
wurde kein Sondergerichtshof ad hoc eingesetzt, um über sie Gericht
zu halten. Sie sind nicht vor einen dringend eingesetzten
Militärgerichtshof gestellt, das ist falsch. Sie sind vor vorher
gemäß unserem Gesetz eingesetzte Provinzgerichtshöfe gestellt
worden, und durch Richter, die vor den Anschuldigungen ernannt
worden waren, Richter, die schon existierten und an diesen
Gerichtshöfen arbeiteten. Es gab weder Ernennung von Notrichtern
noch Einsetzung von Sondergerichtshöfen, das ist falsch.
Deshalb haben alle ihr Recht ausgeübt, bei der mündlichen
Verhandlung vor vorher bestehenden Gerichtshöfen und Richtern zu
sprechen, jeder von ihnen; es gab eine mündliche Verhandlung, wo
der Angeklagte gesprochen hat, wo er sein Recht ausgeübt hat, am
Ende noch einmal zu sprechen, wo er Fragen der Verteidigung und der
Staatsanwaltschaft beantwortet hat, wo Zeugen und Sachverständige
teilgenommen haben; wo die Verteidiger Zeugen und Sachverständige
verhört haben. Es gab eine mündliche Verhandlung, da unser Gesetz
die Entscheidung eines Gerichtshofes ohne mündliche Verhandlung
nicht erlaubt, wie es der Fall der Gesetzgebung von Nordamerika und
anderer Länder ist, bei der, wenn der Angeklagte sich schuldig
erklärt oder zu einer Vereinbarung kommt, man schon ein Urteil
fällen kann. Hier in Kuba ist eine mündliche Verhandlung
obligatorisch, und es gab sie. Das heißt, es gab Niemanden, der
anhand von Papieren oder ohne seine Meinung und Erklärungen und die
von seinen Verteidigern zu hören, verurteilt wurde.
Die Gerichtsverhandlung war nicht nur mündlich, sondern auch
öffentlich. Ich lehne die Idee von Geheimverfahren ab. Es haben
durchschnittlich 100 Personen pro Verfahren teilgenommen. Es
haben an den Verfahren fast 3000 Personen teilgenommen,
hauptsächlich Verwandte, außer den Zeugen und Sachverständigen
—Hunderte von Zeugen und Sachverständigen— durchschnittlich
ungefähr 100 Personen pro Verfahren, fast 3000 in den 29 Verfahren.
Deshalb lehne ich die Idee ab, daß die Angeklagten an einem Ort
ohne Garantien und ohne Anwesende vor Gericht gestellt wurden. Diese
Information ist falsch.
Außerdem, daß die Verhandlung sie mündlich und öffentlich war...
Und jetzt muß ich hier Folgendes erklären: Man hat gesagt: „Die
in Havanna akkreditierten ausländischen Diplomaten" —einige
ausländische Diplomaten, die Interesse geäußert haben, ich muß
sagen, von wenigen Ländern, die, ich weiß nicht warum, an diesen
Angelegenheiten besonderes Interesse zeigten— „waren nicht bei
den Verfahren anwesend", man hat das als ein Beispiel von
Garantiemangel aufgeführt.
Wer hat gesagt, daß ein ausländischer Diplomat das Recht hat, an
einem Verfahren teilzunehmen, wo keiner seiner Mitbürger vor
Gericht steht? Wenn es um einen seiner Mitbürger gegangen wäre,
dann würde das Verfahren nicht ohne die Anwesenheit des
diplomatischen Vertreters stattfinden. So kommt es in
Kuba vor, wenn wir in unserem Land Ausländer vor Gericht stellen
müssen, die in Kuba Delikte wie Rauschgifthandel,
Terrorismusdelikte und andere Delikte begangen haben. Es gibt immer
Zugang und eine diplomatische und konsulare Vertretung des
Herkunftslandes.
Warum soll ein ausländischer Diplomat an einem Verfahren
teilnehmen, wo über Kubaner Urteil gefällt wird, durch einen
kubanischen Gerichtshof, mit kubanischen Anklägern, mit kubanischen
Verteidigern und kubanischen Verwandten? Was für eine
Aufsichtsaufgabe soll er dort erledigen? Derjenige, der Information
will, kann sie bei der Kanzlei erbeten, und wir entscheiden dann,
welche Information wir geben werden. Wir müssen kein Sonderrecht
erteilen, das wir nicht bekommen. Die Gerichtshöfe haben Kompetenz
zu entscheiden, wer kommt und wer nicht kommt.
Ich will klarstellen, daß wir nicht eine Prärogative einiger
ausländischen Diplomaten in Havanna verletzt haben; die
ausländischen Diplomaten brauchen nicht an einem Verfahren
teilnehmen, wo keiner ihrer Mitbürger vor Gericht steht.
Die zuständigen Gerichtshöfe haben entschieden, daß es keine
Zulassung für Presse geben würde, das ist ihre Prärogative, die
wir achten; sie haben aus Sicherheits- und
Organisationsgründen entschieden, jegliche Zwischenfälle zu
vermeiden, auch den Zugang von Hunderttausenden und Millionen von
Revolutionären zu begrenzen, die empört wegen der
antipatriotischen und Söldnerhaltung dieser Individuen an den
Verfahren hätten teilnehmen wollen und auch nicht teilgenommen
haben. Die Verfahren wurden mit allen Garantien für die
körperliche und moralische Unversehrheit der Angeklagten und
mit angemessener Ordnung und Respekt gegenüber
ihren Verwandten und allen Teilnehmern durchgeführt.
Ich bestehe darauf, daß es mündliche, öffentliche und
widersprechende Gerichtsverhandlungen waren, ein Rechtsprinzip, daß
das Auftreten der Verteidigung, der Gegenmeinung, festlegt. Deshalb
weise ich die Idee einer Verhandlung, bei der es diese Garantie
nicht gegen hat,
ab.
Vierter: Alle Angeklagten und ihre Verteidiger haben
das Recht ausgeübt, Beweise zu ihren Gunsten und nach ihrer Wahl
beizubringen, außer den vom polizeilichen Ermittlungsverfahren und
von der Staatsanwaltskanzlei vorgelegten Beweisen; ihre Zeugen zu
benennen. Die Verteidiger haben 28 Zeugen benannt, die von der
Verteidigung benannt wurden, und die große nicht vorher von der
Staatsanwaltskanzlei benannt worden waren, von denen 22, die große
Mehrheit, sofort von den Gerichtshöfen als Zeugen genehmigt wurden.
Alle Verteidiger hatten vorher Zugang zu den Akten der
Anschuldigung. Hier passierte es nicht, wie bei den Verteidigen der
fünf, in Miami ungerechterweise verurteilten Kubaner, die
heutzutage, nach diesem ganzen Zeitraum nach dem Verfahren immer
noch, nicht zu 80% der von der Staatsanwaltskanzlei vorgelegten
Dokumentation Zugang haben, da die US-Regierung sie als geheim
erklärt hat. Das ist hier nicht passiert.
Hier ist es nicht vorgekommen, daß die Angeklagten, um ihre
Verteidigungsschrift vorzubereiten, wie es der Fall der
fünf Kubaner in Miami war, nicht lesen konnten, wessen man sie
anschuldigt. Das ist nicht vorgekommen, und es ist auch nicht
vorgekommen, daß die Verteidiger sprechen sollen, ohne 80% der
Anklage der Staatsanwaltschaft zu kennen. Das ist nicht vorgekommen.
Wie auch keine dieser in Kuba angeschuldigten Personen zu einem
einsamen Zwangsaufenthalt in Strafzellen gebracht wurde, um zu
vermeiden, daß sie sich auf das Verfahren vorbereiten.
Fünfter: Alle haben das Recht, und so wurde ihnen während dem
Verfahren mitgeteilt, das Urteil vor einem höheren Gerichtshof als
dem, wo sie verurteilt wurden, anzufechten, in diesem Fall vor dem
Obersten Gerichtshof. Sie haben dieses Recht und das die kubanische
Gesetzgebung gewissenhaft achtet.
Und sechster: —Ich habe gesagt, ich werde sechs Umstände nennen—
es hat die transparenteste und gewissenhafteste Achtung der
körperlichen Sicherheit, der körperliche und moralischen
Unversehrtheit jedes Angeklagten in allen Verfahrensetappen gegeben,
hier gibt es nicht ein einziges Beweismittel, nicht einen einzigen
Verdacht, man kann uns nicht der Verwendung von
Zwang, Druck oder Erpressung anschuldigen, da wir Ethik haben, da
wir an Werte glauben, und das ist es, was es ins ermöglichte,
bis hierher zu kommen, und unser Volk weiß das.
Über dieses Thema werde ich die Meinung eines der Angeklagten bei
einem gestrigen Verfahren über diese Angelegenheit der
Garantien vorzeigen.
(Video läuft)
Vorsitzender Richter: ...Erklärung abgeben oder sich enthalten
es zu tun. Wollen Sie eine Erklärung abgeben?
Angeklagter: Ja, ich will eine Erklärung abgeben.
Vorsitzender Richter: Freiwillig?
Angeklagter:
Freiwillig.
Vorsitzender Richter: Wir hören Ihnen
zu.
Angeklagter: Ich schlage vor, daß Sie mir die
Fragen stellen, so wie bei Miguel, daß der Gerichshof mir die
Fragen stellt.
Vorsitzender Richter: Es ist freiwillig, wollen
Sie... Dann erläutere ich dasselbe, falls es irgendeine Frage gibt,
die Sie nicht beantworten wollen, teilen Sie es den Mitglieder des
Gerichtshofes mit, das ist Ihr Recht.
Angeklagter: Ich will hier, vor diesem Gericht, die
korrekte Behandlung hervorheben, welche die der Behörde der
Staatssicherheit innerhalb des Ermittlungsorgans uns gab, es war
eine gerechte Behandlung, wir sind nicht belästigt worden, wir sind
zu keinen Zeitpunkt mißhandelt worden.
Wir müssen sagen, daß die Behandlung durch
die Offiziere, des Oberkommando von Villa Marista und des
gesamten Personals drinnen, sowohl der Gefängniswärter, als auch
das gesamtes Dienstleistungspersonals, die beste Behandlung uns
gegenüber war oder zumindestens mir gegenüber; ich muß es so
sagen, da, nun, ich habe keinen Kontakt zu den anderen Angeklagten.
Ich bedanke mich für diese korrekte Behandlung, wir haben eine
sorgfältige ärztliche Betreuung, drei Mal täglich, gehabt, und
bei irgendwelchem Schmerz, bei irgendeinem Gesundheitsproblem, waren
die Ärzte in der Zelle, sie sind dort bei uns gewesen, falls
Bluthochdruck, für die zeitgemäße Tabletteneinnahme,
falls ein Schmerz vorhanden sei, ein Zahnschmerz,
irgendetwas, das Ermittlungsorgan ist ständig bei uns gewesen.
Es wurde der Besuch unserer Verwandten genehmigt,
wir hatten 15, 20 oder 25 Minuten Zeit, um unsere Verwandten zu
sehen, wir bedanken uns dafür, oder zumindestens bedanke ich mich,
ich muß es so sagen; der Besuch unserer Verwandten war offen, vor
dem Ermittlungsrichter, aber nun, er ist offen gewesen, wir konnten
uns ausführlich unterhalten; nun gut, schließlich ist der Kontakt
mit unseren Verteidigern auch ausführlich gewesen, wir haben alle
Zeit der Welt gehabt, um uns mit ihnen zu unterhalten.
Nun gut, ich will hier klar sagen, daß diese
falschen Gerüchte in Bezug auf die Art der Verhaltensweise der
polizeilichen Ermittlungsbehörden in Villa Marista falsche
Gerüchte sind, man kann nicht sagen, daß jemand dort mißhandelt
wird, daß jemand dort belästigt wird, daß jemand dort
unterdrückt wird.
Felipe Pérez: Ich muß dem hier Gesehenen einige
Erläuterungen hinzufügen. Ich muß hier diese Angabe machen: Es
gibt 37 Angeklagten, die angeblich als „freiberufliche
Journalisten" gearbeitet haben. Ich habe Veröffentlichungen
gesehen, die davon sprechen, daß wir die wichtigsten
kubanischen Journalisten verhaftet haben, daß wir die kubanischen
Intellektuellen verhaftet haben. Das ist ein seltsamer Unsinn, eine
Oberflächlichkeit, wenn man über dieses Thema spricht, die mich
beeindruckt.
Von den 37 Angeklagten, die sich jahrelang zu „freiberuflichen
Journalisten" erklärt haben, während sie ihre Arbeit als
Agenten der US-Regierung in Kuba durchführten, haben 4 wirklich
irgendwann Journalismus studiert und haben in irgendeinem Moment als
Journalist gearbeitet, ist das klar? 4 von 37; und in Kuba existiert
nicht der Studiengang Fachkraft mit mittlerer Reife in Journalismus,
ist das klar?, und auch an keiner Stelle auf der ganzen Welt. Es
sind 4, die Journalismus an irgendeiner Universität studiert haben
und irgendwann als Journalisten gearbeitet haben, 4 von 37. Von den
37, haben 14 irgendeinen Studiengang an der Universität
studiert, einschließlich der 4, ist das klar? Damit Sie mir, bitte,
helfen, das denjenigen zu erklären, die eine schlechte Information
bekommen haben, auf keinen Fall Böswilligkeit.
Bitte, helfen Sie uns, ihnen zu sagen, daß in Kuba
außer den 157 Korrespondenten, die für die ausländischen Medien
arbeiten, —einige Bürger anderer Länder, andere Kubaner, 157,
Sie, ein Großenteil ist hier— arbeiten in Kuba 2175
Journalisten, mit Abschlußzeugnis als Diplom-Journalisten, das von
unseren Universitäten, nach fünf Jahren Studium ausgestellt wurde,
als Journalisten, viele von ihnen mit Weiterbildungsstudien in
anderen Einrichtungen, in Universitäten auf der Welt. Bitte,
erklären Sie, daß Sie die Journalisten sind, und sie die 2175
kubanischen Journalisten, die heutzutage bei 548 kubanischen
Pressemedien arbeiten —fünfhundertachtundvierzig— Radio- und,
Fernsehsender, gedruckte Medien, von denen 237 Digitalfassungen
haben. Dies ist die kubanische Presse; nicht die Söldner, die im Miami
Herald veröffentlichen, was ihnen ihre Schutzherren
orientieren, wie wir danach sehen werden; da wir für Sie mehr
Nachrichten haben. Ist das klar?
Dann, bitte, mal sehen, ob die Idee Platz gewinnt,
daß es 4 von 37 Personen gab, die irgendwann in ihrem Leben
Journalisten gewesen sind, daß 14 irgendwann an einer Universität
gewesen sind, und daß es hier mehr als 2000 kubanische Journalisten
und 157 ausländische Journalisten mit Abschlußzeugnis gibt, die
als Journalisten gearbeitet haben, die eine anerkannte Arbeit haben.
Bitte beleidigen Sie unser Gremium und sich selbst nicht, da wir
Ihre Arbeit schätzen und achten, und Sie eine professionelle
Tätigkeit und eine Informationsarbeit durchführen, und eine
wichtige gesellschaftliche Rolle spielen, die wir anerkennen und
unterstützen. Aber, die Söldner, die an der Verschwörung
teilgenommen haben, um Kuba umzustürzen, Journalisten zu nennen,
ist etwas, daß unsere Empfindlichkeit verletzt.
Ich muß andererseits sagen, daß es in Kuba allein
bei Betriebswirtschaftlern und Buchhalter mehr als 60 000 gibt
. Die Idee, daß die wichtigsten kubanischen Ökonomen angeklagt
wurden, scheint mir unsere Intelligenz zu verletzen. Es gibt mehr
als 60 000 und keiner war dort, ist das klar?, mehr als 60 000.
Es gibt mehr als 700 000 Hochschulabsolventen in
Kuba. Wenn ich einige Persönlichkeiten sehe, die sagen, daß die
Besten der kubanischen Intellektuellen angeklagt sind, dann erinnere
ich mich an unsere Genossen, an unsere Koryphäen des
Tanzes, der Musik, der Geisteswissenschaften, der Poesie, in
der Malerei, des Schauspiels, an unsere Persönlichkeiten des
Journalismus, an unsere Schriftsteller. Ich bin der Meinung, auf
solche Art und Weise nicht kennen zu wollen und
die kubanische Intellektuellen auf diese Gruppe von Personen
einzuschränken, da es unter denen einige Hochschulabsolventen,
einige Intellektuelle, einige Personen, die irgendwann als
Journalisten gearbeitet haben, gibt, scheint mir wirklich eine
Beleidigung in Bezug auf unsere Bemühung zu sein, die wir
für die Bildung unseres Volkes und für die Kultur unternommen
haben.
Deshalb helfen Sie uns, das aufzuklären, daß nicht
alle Hochschulabsolventen Kubas vor Gericht gestellt wurden, in Kuba
gibt es mehr als 700 000. Und ich sage es, natürlich ohne uns zu
ärgern, das bedeutet nicht, daß unsere Geduld am Ende ist, daß
wir uns durch diese Erklärungen provozieren lassen, aber wir
glauben, daß man die Wahrheit ehrlich sagen soll, unabhängig von
den Positionen oder Meinungen die man in Bezug auf Kuba habe.
Zuletzt, will ich über dieses Thema sagen, daß die
Staatsanwaltschaft folgende Artikel der kubanischen
Gesetzgebung, der vorher in Kuba bestätigten Gesetze angewendet
hat. Hier gibt es niemandem, der durch ein nach seiner Anschuldigung
bestätiges Gesetz abgeurteilt wird. Hier gibt es einen Rechtsstaat,
hier gibt es ein Land mit Einrichtungen, die man achtet und die ihre
Arbeit durchführen.
Man hat den Artikel 91 des kubanischen
Strafgesetzbuches, das Gesetz 62 des Jahres 1987, das aus dem
spanischen Strafgesetzbuch hervorging angewendet. Dieser Artikel
steht in der kubanischen Gesetzgebung seit Kuba Kolonie Spaniens
war, und steht fast mit diesen Worten im nordamerikanischen
Strafgesetzbuch. Er lautet: „Handlungen gegen die Unabhängigkeit
und die territoriale Integrität des Staates. Derjenige, der im
Interesse eines ausländischen Staates, eine Handlung begeht, mit
dem Ziel, die Unabhängigkeit des kubanischen Staates oder die
Integrität seines Territoriums zu beeinträchtigen, verfällt in
eine Bestrafung mit Freiheitsentzug von 10 bis 20 Jahren oder
Todesstrafe."
So kommt aus dem gesellschaftlichen
Verteidigungsgesetzbuch von 1936 in Kuba, das seinerseits aus dem
Spanischen abgeleitet ist. Ist das klar?
Wir sind der Ansicht und, die Staatsanwälte sind
der Ansicht und das kubanische Volk ist der Ansicht, daß derjenige,
der Geld von einer ausländischen Macht bekommt, die Blockade
unterstützt, dazu beiträgt, tendenziöse Information, die die
Blockade rechtfertigt, zu verbreiten; derjenige, der Information
übermittelt, damit man das Helms-Burton-Gesetz anwendet, begeht
Handlungen im Dienste einer ausländischen Macht und deshalb sollen
unsere Gesetze uns dienen, um uns vor diesen Verhaltensweisen zu
verteidigen.
Haben wir das nicht vorher gemacht? Es ist wahr. Wir
haben Geduld gehabt, das habe ich schon erklärt, wir sind tolerant
gewesen; aber wir wurden gezwungen, uns zu verteidigen.
Andererseits, hat man mehrere Artikeln des Gesetzes
Nr. 88 über den Schutz der Nationalen Unabhängigkeit und der
Wirtschaft Kubas angewendet, das Gegengift-Gesetz Kubas, als das
Helms-Burton-Gesetz verkündet wurde. Und Kuba war nicht das einzige
Land, daß verkündet hat, daß die Kolaboration mit dem
Helms-Burton-Gesetz in seinem Territorium ein Delikt ist, oder ihm
zu gehorchen. Kanada hat dazu ein Gesetz verabschiedet. In Kanada
ist es ein Delikt mit dem Helms-Burton-Gesetz mitzuwirken oder sich
ihm unterzuordnen. Die Europäische Union hat eine Verordnung
beschlossen, und in anderen Ländergruppen, in Mexiko, in
Argentinien, hat man Gesetze bewilligt, die die Mitwirkung oder
Unterordnung in Bezug auf das Helms-Burton-Gesetz als Delikt
bestrafen. In diesen Ländern ist es ein Delikt, das
Helms-Burton-Gesetz zu erfüllen, als ein Gegengift-Gesetz, als eine
Maßnahme der erlaubten Selbstverteidigung gegen den
extraterritorialen Charakter des Gesetzes. Wie sollten wir nicht ein
Gesetz haben, um uns vor ihm zu verteidigen? Und dieses Gesetz wurde
angewendet.
Man hat gesagt, daß dies Bewußtseinsgefangene
sind, daß sie angeschuldigt wurden, weil sie denken oder sprechen,
was ich kategorisch ablehne. Hier wurden Handlungen und Verhalten
beurteilt, die als Delikte im Gesetz dargestellt sind, in keinem
Fall Ideen. Bei den Gedankenschlachten siegen wir mit Denken, wie
José Martí gesagt hat, und in unseren Ideen sind wir sehr stark.
Wir bestrafen Handlungen und Verhalten.
Hier habe ich die Artikel des Gesetzes Nr. 88 über den Schutz der
Nationalen Unabhängigkeit und der Wirtschaft:
Artikel 5.1. „Derjenige, der Information für die Anwendung des
Helms-Burton-Gesetzes, für die Blockade und den Wirtschaftskrieg
gegen unser Volk sucht, die dazu dient, die innere Ordnung zu
zerschlagen, das Land zu destabilisieren und den sozialistischen
Staat und die Unabhängigkeit Kubas zu beseitigen, verfällt in eine
Freiheitsstrafe.
„Artikel 6.1. Derjenige, der subversive Materialien der
USA-Regierung, ihrer Agenturen, ihrer vertretenden Niederlassungen,
ihrer Beamten oder anderer ausländischer Körperschaften sammelt,
wiedergibt und verteilt, um die Ziele des Helms-Burton-Gesetzes, der
Blockade und des Krieges zu unterstützen, verfällt..." Man
hat gesagt, daß sie verhaftet sind, weil sie Bücher von Mark Twain
zu Hause hatten, weil sie Abenteuer von Tom Sawyer, die
Bibel, zu Hause hatten. Diese Anschuldigung verletzt unsere
Empfindlichkeit und die Wahrheit.
Warum soll es nicht ein Delikt in Kuba sein, Propaganda der
US-Regierung, Broschüren für den inneren Umsturz, Texte, die die
Blockade gegen Kuba unterstützen, zu verteilen? Warum können wir
uns nicht gegen die längste Blockade die es in der Geschichte
gegeben hat, verteidigen? Warum? Unser Land hat das Recht, gemäß
der Charta der Vereinten Nationen, sein Recht der freien Bestimmung
zu verteidigen, sein System zu wählen, und hat Befugnis, in seinen
Gesetzen das Verhalten und die Handlungen, die den vom Ausland
finanzierten Angriff gegen das Land unterstützen, als Delikte
vorzusehen, da sie doch Delikte sind. Wir ermorden niemanden
deswegen, wir foltern niemanden deswegen, aber wir bestrafen und
unser Volk verlangt Energie, um die Revolution zu verteidigen, und
wir haben eine öffentliche Meinung, die sieht, wie man die
Flugzeuge und die Schiffen konfisziert, die da ankommen; die sieht,
wie die Gruppen unbestraft handeln, die sich in der Florida mit
schweren Waffen vorbereiten, um das Land anzugreifen; das die Toten
während mehrerer Jahrzehnte von Morden, von terroristischen Akten
stellen mußte. Warum werden wir uns nicht verteidigen?
Ich berufe mich hier auf unser Recht auf die
legitime Verteidigung, welches in der Charta de UNO bestätigt ist,
und werden gerade durch einen ökonomischen, politischen und
Propagandakrieg angegriffen. Derjenige, der hier, innerhalb Kubas,
mit solchen Zielstellungen kooperiert, der muß wissen, daß er ein
Delikt verübt.
„Artikel 7. Derjenige, der mit der Absicht,
die Ziele des Helms-Burton-Gesetzes zu erreichen"—welches,
wie bereits erklärt, das Geld zur Finanzierung der Subversion
vorsieht— „die Blockade und den ökonomischen Krieg
unterstützen würde, auf irgendwelche Weise mit Radio- bzw.
Fernsehsendern, Zeitungen, Zeitschriften, oder anderen
ausländischen Medien kooperiert..." Und wir beziehen uns
niemals auf die ausländischen Reporter, das Gesetz selbst
schreibt das vor, wir wissen, aber, daß diese
angebliche Journalisten sind, die finanziert werden, die
vorgeschrieben bekommen, was sie zu schreiben haben, diejenigen, die
von der europäischen Union verlangen, daß Kuba in der Vereinbarung
von Cotonu nicht aufgenommen wird, als ob das für Kuba von
Bedeutung wäre —und ich werde nachher darauf kommen—, als ob
Kuba unter Druck gesetzt werden könnte, gerade wenn es 40
Jahre Blockade, ohne wegen dieser oder jener Maßnahme
nachzugeben, durchgehalten hat. Und diese sind diejenigen, die
das erklärt haben, die das geschrieben haben; diejenigen, die die
Verurteilung Kubas bei der Kommission für Menschenrechte beantragt
haben, da damit die Blockade gerechtfertigt wird, diejenigen, die
gefordert haben, daß die Blockade nicht aufgehoben wird, weil sie
meinen, daß die „Voraussetzungen noch nicht reif sind";
diejenigen, die andererseits Geld dafür erhalten und leben, und
leben sehr gut davon, und das besprechen wir später.
Sodaß diese Paragraphen des Gesetzes zum Schutz der
nationalen Unabhängigkeit und der Wirtschaft Kubas angewendet
wurden, das Gesetz Nr. 88 und das kubanische Strafgesetzbuch .
Andererseits wurden sehr weitgehende Beweise,
Beweismaterial von Sachverständigen und Zeugen erbracht. Zum
Beispiel, Gutachter aus der Nationalbank Kubas haben einem der
Gerichtshöfe bewiesen, wie das Geld von der US-Regierung und den
US-Agenturen bis zu ihren Agenten in Kuba fließt. Die Route des
schmutzigen Geldes ist klar, man weiß, wie es kommt: Von der
US-Regierung-Scheinagenturen, NGOs und Gruppen und Einrichtungen in
den USA, und von dort nach Kuba, geschmuggelt, unter der Schutzdecke
des Familiengeldüberweisungen, man kennt das im Detail. Das ist das
öffentliche Geld der USAID, wir sprechen hier nicht vom Geld von
den Geheimdiensten, das Geld, was hier direkt die
Interessenvertretung übergibt, und alles das .
Nachdem ich alle diese Angaben bekanntgegeben
habe, bleibt mit nur offen, Sie über einige andere sehr
interessante Dingen zu informieren.
Die Regierung der USA spielt die Hauptrolle bei der
Bildung, bei der Gründung dieser Gruppen, bei der Leitung dieser
Gruppen, bei der Finanzierung dieser Gruppen, bei der Förderung und
beim Schutz dieser Söldnergruppen in Kuba. Es ist die
US-Interessenvertretung in Havanna, und das wurde in den Verfahren
weitgehend bewiesen, welche die subversive Arbeit und das subversive
Schaffen seiner Agenten in Kuba gründet, leitet, finanziert,
stimuliert und schützt. Worauf stützt sie sich dabei? Kraft der
Erfüllung des Helms-Burton-Gesetzes.
„Sektion 109: Autorisierung für die
Unterstützung" —lautet es— „der demokratischen und
Menschenrecht-Gruppen."
„Gewidmete Sektion: Der Präsident wird
berechtigt, Unterstützung zu leisten" —das heißt, Geld;
Geld des amerikanischen Steuerzahlers— „und andere Arten der
Unterstützung von Personen und Organisationen in Kuba..."
Sektion 115 des Helms-Burton-Gesetzes: „Auswirkung
dieses Gesetzes auf die statthaften Tätigkeiten" —Schauen
Sie, wie merkwürdig!— „der US-Regierung."
„Keine der Verfügungen im vorliegenden
Gesetz" —das heißt, nichts von dem hier Gesagten, daß die
Regierung und der Präsident über die USAID unterstützen
müssen— „verbietet keine der Forschungs-, Schutzaktivitäten,
oder Aktivitäten vom Nachrichtendienst," —schauen Sie, was
für interessante Namen jetzt— „die juristisch von einer
Einrichtung autorisiert werden, die zur Einhaltung des Gesetzes
befugt ist, bzw. von einer Organisation des Nachrichtendienstes der
USA."
Damit kein Mißverständnis entsteht, und keiner
glaubt, daß jetzt die einzige Weise, Geld zukommen zu lassen, und
in Kuba zu organisieren, die rechtliche ist, haben sich der
Gesetzgeber, der Senator Helms, der Kongreßabgeordnete Burton
im Text abgesichert, daß es ersichtlich wird, daß das eine mit dem
anderen nichts zu tun hat, auf jeden Fall muß man ihnen Geld,
Finanzierung und Sonstiges auf dem geheimen Weg der Organisationen
des Nachrichtendienstes weiter geben.
Das ist es, was in Kuba durchgeführt wird. Man
beabsichtigt, dies als eine autochthone Bewegung vorzustellen, die
in Kuba entstanden ist, die „Zivile Gesellschaft" in Kuba,
—so wird sie genannt— wobei die mehr als 2 000
Nichtregierungsorganisationen und kubanischen Gesellschaften, von
Assoziationen von Küchen-Chefs ausgehend, bis
hin zu Frauenorganisationen, ökologistischen Gruppen,
Studienzentren, Jugend-, Studentenorganisationen, Organisationen
für die verschiedensten Bereiche der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Tätigkeit des Landes ignoriert, alle diese
Organisationen und deren Dutzende, Hunderte von Tausenden und
manchmal sogar Millionen Mitglieder beleidigt werden.
Was wird hier gemacht? Es wird ein aus dem Ausland
fabrizierter und finanzierter Oppositionsversuch als die Entstehung
einer Oppositionsbewegung in Kuba dargestellt, in Erfüllung des
Helms-Burton-Gesetzes .
Wir, die wir, die Revolution über mehr als 40 Jahre
verteidigen mußten, und als Herr Cason in Miami erklärte: „Die
Zukunft der Kubaner ist eine Angelegenheit der Kubaner, wir wollen,
daß sie, die von innerhalb und außerhalb der Insel, Vereinbarungen
treffen" —wenn man gerade wie die Batistianer denkt, daß sie
hierher kommen werden, um den Reichtum, den sie dem Volke geraubt
und die Revolution enteignet hat, beanspruchen werden.
Wir erinnern uns daran, daß dasselbe den Patrioten
gesagt wurde, die um die Unabhängigkeit Kubas gekämpft haben und
erklärten, daß „Kuba tatsächlich und rechtlich frei
müßte", auf Verfügung des Kongresses, und später wurde das
Land militärisch besetzt, und ihm die Platt-Änderung aufgezwängt,
und es wurde seiner Naturschätze beraubt.
Wenn wir Herrn Cason hören, erinnern wir uns daran,
daß jetzt auch gesagt wird, daß „die Zukunft der Iraker den
Irakern gehört", ich stelle mir sogar die Verwaltung der
Ölgruben und die neue Verträge vor.
Wir haben uns bei der Verteidigung unserer
Souveränität abgehärtet und glauben nicht an „Märchen",
und wissen, daß die Subversion vom Ausland aus fabriziert wird,
daß man versucht hier, eine fünfte Kolonne zu schaffen, und wir
üben unser souveränes Recht aus, ihr auf legale Weise die
Stirn zu bieten und unter Einhaltung der Gesetze und der Ethik;
niemals unter Anwendung von Entführungs- und Mordmethoden; niemals
mit der Gründung eines Todesschwadron, niemals unter
Verletzung der physischen und moralischen Integrität der Personen.
Nun gut, ich habe gesagt, daß die
US-Interessenvertretung in Havanna die Dissidentengruppen bildet,
sie organisiert, und ich verfechte das. Hier ist eins der in einem
der Verfahren vorgelegten Bilder. Es wurden Hunderte von Bildern
vorgelegt.
Hier erscheint Herr Cason zu dem Zeitpunkt, als er
—ein in Havanna akkreditierter ausländischer Diplomat— den
Jugendgruppe der Kubanischen Liberalen Partei gründete, eine
unglaubliche Sache, Gründer einer Partei in Kuba. Ein
ausländischer Bürger, der eine Partei in Kuba gründet, scheint
mir ..., und es gibt keine Gesetzgebung auf der Welt, die gestattet,
daß Ausländer Parteien innerhalb des Landes gründen. Gut, hier
ist er, auf dem Foto zum Anlaß, aufgenommen zu dem Zeitpunkt, als
er diese Teilgruppe gründete, d. h., nicht die Partei, sondern
jetzt war er dabei, die Jugendgruppe zu gründen, das heißt, der
Nachwuchs, der versuchen wird, die Revolution 2080 oder 2091 zu
stürzen. Wie ersichtlich, wird der Krieg lange dauern.
Hier ist das Treffen, der Zeitpunkt bei dem das
Organisationskommitee —vier Personen—, die vier Mitglieder
dieser neuen Organisation, gründen, bzw. hier ist er zusammen mit
dem Plenum der neuen Bewegung, eine Versammlung, es sind die vier
und Herr Cason da, elegant. Auf dem Tisch sieht man Tabletts mit
Schinken, dort Gläser, sicherlich gab es ein „Mixgetränke",
nicht wahr?, zur Erfrischung. Hier ist es.
Die US-Interessenvertretung gründet diese Gruppen
in Kuba. Ich verfechte das, und das wurde in den Verfahren bewiesen.
Ich wiederhole, daß ich auf keinen Fall die
Handlung der Regierung, von einigen ihrer Agenten, eines
US-Diplomaten in Havanna mit der die Haltung des amerikanischen
Volkes Kuba gegenüber verwechsele, und ich unterscheide sehr gut,
und keiner von uns ist von einem anti-nordamerikanischen Virus „gestochen
" worden, wir wurden weder im Haß, noch im Chauvinismus
erzogen, und wir verteidigen unser Recht auf die Unabhängigkeit und
unser Vaterland mit dem gleichen Eifer, mit dem wir die Solidarität
mit der Welt ausüben und respektvoll gegenüber allen Völkern
sind, einschließlich gegenüber dem amerikanischen Volk.
Ich habe hier ein weiteres interessantes Stück: „Passierausweise
mit freiem Zugang", freier Zugang zu jeder Zeit, tags und
nachts, für einige dieser Söldner, um die US-Interessenvertretung
in Havanna jederzeit bei deren Vorlage betreten zu können.
Die Kubaner dürfen dort nicht hineingehen, weil,
nun gut, dort gibt es Schutzmechanismen; darüber hinaus wird es
für die Kubaner jedes mal schwieriger, dort hineinzugehen:
Fingerabdrücke, Durchsuchen, Leibesvisitation.
Gut, es gibt einige, die dem nicht unterzogen
werden, sie haben —wie wir hier sehen—: Freier Passierausweis
des Herrn Oscar Elías Biscet, jederzeit tagsüber und nachts;
Freier Passierausweis des Herrn Héctor Palacios.
Die neuen Begrenzungen, die das Sicherheitsamt der
Heimat aufgezwungen hat, welche die Schutzmaßnahmen in den
offiziellen amerikanischen Immobilien verschärft haben, die
erschwert haben, die Grenze zu durchdringen —es ist logisch,
Reaktion nach den terroristischen Ereignissen vom 11. September—,
sind für diese Personen ungültig, sie haben dort den Status eines
Beamten. Sie können dort wie Cason hineingehen, sie legen den
Ausweis vor und gehen hinein. Ich stelle mir vor, daß nach Verlauf
der Zeit, da sie bekannt sind, ihnen gesagt wird: „Herein!",
und man geht auch hinein. Das ist die Tatsache.
Gut, wie kann es möglich sein, daß ein normaler
Kubaner, ein Zu-Fuß-Kubaner unbegrenzten Zugang haben kann, mit
offiziellem Passierausweis, vom Chef der Vertretung unterschrieben,
um zu jeder Tages- und Nachtzeit zu jeglichem Ort der
US-Interessenvertretung in Havanna Zutritt zu haben? Es scheint,
daß es jemand sein muß, der extrem großes Vertrauen genießt,
weil ich niemals, weder diesen Ausweis, noch diese Möglichkeit
gehabt habe. Wenn ich in eine Botschaft gehe, erfährt das vorher
der Botschafter, er genehmigt die Mitarbeiter an der Tür, damit ich
hineingehe; sogar die kubanische Sicherheit, die die diplomatische
Immobilie schützt, wurde benachrichtigt.
Hier habe ich einen weiteren feierliche Augenblick
(Er zeigt ein Foto). Das ist mit Frau Vicky Hudleston, der
Augenblick, bei dem alle ihr lächelnd Erfolg bei ihrer neuen
Mission in Mali wünschen, wo sie als Botschafterin eingesetzt
wurde; ihr wurde dort gute Arbeit, gutes Milieu gewünscht. Sie
haben sich dort unterhalten, sie hatten eine Sitzung beendet, es
sind auch einige weitere Funktionäre der US-Interessenvertretung
dabei.
Also, wir kennen sehr gut, die Verantwortung der
Interessenvertretung bei der Gründung dieser Gruppen.
Hier ist ein weiteres Foto –ich werde sie nicht
ermüden-, hier ist ein weiteres interessantes Foto, man sieht einen
Tisch; verschiedene Fotos, einen Tisch. Da sind die amerikanischen
Flaggen, scheinbar gab es einen Empfang, eine Flasche ist hier
ersichtlich, es scheint mir, weißer Bacardi zu sein. Ich bin
fast sicher, daß dies eine Flasche Bacardi ist. Gut, da
sind ihre Flaschen, es gab eine Feier, es gibt Fotos. Auf diese
Weise werden die Pläne gemacht, um zu versuchen, die Revolution zu
besiegen.
Herr Cason soll wissen, daß wir wissen, er soll
wissen, daß bevor er in Kuba angekommen ist, wir bereits mit
solchen Themen beschäftigt waren. Und, gut, vielleicht
besteht er auf der Erreichung seiner Absichten, aber er soll wissen,
daß es nicht leicht ist, weil er es nicht mit einem naivem Volk zu
tun hat, welches bei der Verteidigung seiner Souveränität und
Unabhängigkeit nicht abgehärtet wurde.
Schließlich, ich sagte, daß die US-Regierung diese
Gruppen leitet. Jetzt sage ich, daß sie diese finanziert. Das Geld
für diese Gruppen ist offizielles Geld der Regierung der USA. Hier
ist nur das Programm der nordamerikanischen Agentur für die
Auslandshilfe, die USAID, nur dieses, ich sagte bereits, daß sie
sagen, daß ihr Teil der kleinere ist.
„Zur Förderung der Solidarität mit den
kubanischen Aktivisten auf der Welt", um ihnen Reisen,
Prämien, Anerkennungen zu gewähren, zugewiesenes Geld im Jahre
2002: 8 099 181,- USD. Wenn die nordamerikanische Hilfeagentur unter
den Umständen normaler Beziehungen mit Kuba dieses Geld wirklich
dem wirtschaftlichen und sozialen Wohlergehen der Kubaner widmen
würde, könnte Kuba mit diesen 8 Millionen Schulen bauen,
Polikliniken ausrüsten, Wohnungen bauen; jedoch das Geld wird der
Subversion gewidmet. Es ist weder, daß wir um dieses Geld bitten,
oder Ähnliches; noch, daß wir dieses Geld benötigen; wir
entwickeln unser Land trotz der Blockade, die sie uns aufgezwungen
haben, und unser Volk weiß das, und wir haben den Schwierigkeiten
die Stirn geboten.
„Zur Unterstützung bei der Gründung von
unabhängigen NGOs in Kuba!, 1 602 000 Dollar; „um
freiberuflichen Journalisten Stimme zu geben", 2 027 000
Dollar; „zur Planung des Übergangs in Kuba", 2 132 000
Dollar; „zur Auswertung des Programmes", wie es läuft, 335
000 Dollar. Wie wurde das gemacht? Mit der Gründung von Gruppen in
den USA, die dieses Geld in Empfang nehmen, sie behalten den
größten Teil für sich, denn Business is Business, und
schicken nach Kuba einen Teil für diese Gruppen.
Zentrum für ein Freies Kuba erhielt 2 3000 000
Dollar im Jahre 2002. Erhält Information der Menschenrecht Gruppen
und verschickt sie, zerstreut und verteilt sie. Arbeitsgruppe der
Inneren Dissidenz, 250 000 Dollar wurden ihr gegeben; Freedom House,
sie sind die Beauftragten des Programms für den Übergang in Kuba,
das heißt, diejenigen, die die strategischsten Sache in
Angriff nehmen sind —das war Frank Calzon— 1 325 000; das
Institut für die Demokratie in Kuba ... Das alles ist in Miami,
einige in Washington, die Mehrzahl in Miami; dort gibt es immer
schlaue Kubaner, die wissen, daß ein Teil dieses Geldes nicht
belegt zu werden braucht, es zählt direkt zu „Repräsentationskosten",
und ein anderer Teil wird hierher geschickt. Internationales
Republikanisches Institut, einer der Organisatoren der Preise, der
Auslandsreisen, der Finanzisten der Reisen einiger „berühmter"
Patrioten, die auf der Welt ausgezeichnet wurden... Gruppe zur
Unterstützung der Dissidenz, 1200 000. Sie haben schön aufgeteilt.
Also, das sind sie.
Cubanet erhält Nachrichten und veröffentlicht sie,
98 000 Dollar, sein Budget wurde reduziert. Das Amerikanische
Zentrum für die Internationale Solidaritätsarbeit —schauen sie,
womit es sich beschäftigt, es arbeitet daran, „ausländischen
Investoren anzuraten, in Kuba nicht zu investieren", sein
erklärtes soziales Objekt-, es erhält von der US-Regierung 168 575
Dollar im Jahr.
Von dort kommt das Geld, und von den Geheimdiensten.
Wie kommt es? Zum Beispiel, Frank Hernández
Trujillo, Chef der sogenannten Gruppe zur Unterstützung der
Dissidenz, ansässig in Miami, logischerweise, erhielt 400 000
Dollar im Jahr 2001 —nur von der USAID— und 1 200
000 im Jahr 2002, sie haben das Geld, das ihm gegeben wurde,
verdreifacht; das ist in den offiziellen Web-Sites der US-Regierung
veröffentlicht. Was machte er mit dem Geld? Er hat auf
Schmuggelwegen nach Kuba Sachen geschickt, bzw. mit Leuten,
die nach Kuba reisten.
Hier habe ich, weil er belegen muß —das wurde als
Teil der Untersuchungen für die Verfahren in Beschlag genommen—,
eine seiner Arbeitstellenpläne, in der er erklärte, wozu er das
Geld verwendet hat. Dann habe ich hier: PC, Serien-Nr., Mann, eine
sehr professionell erarbeitete Sache. Hier habe ich die Namen der
Leute in Kuba, von diesen „Patrioten", die den Übergang
erzielen und um die „Demokratie" in Kuba kämpfen werden, und
daneben steht das Geld, das diesen Leuten gegeben wurde, und für
welche Zwecke es genutzt werden muß. Das bedeutet, Frank muß dort
sagen: „Ich habe Ihnen das Geld gegeben, und dieses Geld ist für
das und jenes." Hier erscheint —Sachen, die illegal
eingeführt wurden, ein paar Container, wobei die Zollregelungen
verletzt wurden:
Frau Soundso, zwei Lampen. Lampe, Videogerät,
Videogerät, zwei Lampen. Lampe. Sonderpaket für Armando Villar.
Elektroherd für Angel Jiménez. Telefon, Telefon, Telefon. Für
Marta Beatriz Roque, Modul Nr. 1.
Es gibt einige Pakete, wie ein „Beutel", das
heißt, es war eine Gruppe von Sachen schon eingepackt und heißt
Modul Nr. 1.
Ana Maria Espinosa Escabillo, Kochtopf-Set
(Lachen), um für die Demokratie in Kuba zu kämpfen. Lampe,
Fernseher, Video, Paket, Paket. Pakete mit Nahrungsmitteln und
Arzneien.
Man muß sagen, daß eine der grausamsten Ironien
der Arbeit dieser Gruppen war, daß die US-Regierung ihnen
ermöglicht hat, daß sie Nahrungsmittel und Arzneien haben, damit
sie im Wohngebiet, Mängel ausnutzen, Bedürfnisse ausnutzen die Not
der Eltern ausnutzen, die nach einer Arznei suchen, in diesen
Jahren, in denen wir jene, trotz aller Bemühungen auf diesem Weg
nicht garantieren konnten, dann ihre Rekrutierungsarbeit zu machen,
indem sie erreichen, daß die Leute ihnen etwas schulden, und haben
die sogenannten „Verteilungszentren" geschaffen, um den
Leuten die Nahrungsmittel und Medikamente zu geben, die wegen der
amerikanischen Blockade, die sie aufrechterhalten helfen, den
Kubanern den Zugang zu diesen Mitteln verwehrt.
Also, es ist eine Ironie. Sie sehen hier: Geld,
Geld, Fernseher, Lampen, Set von 21 Teilen —es ist nicht klar, was
für welche—, Baby-Modul. Idelfonso Hidalgo erhielt Baby-Modul.
Wir wissen nicht, wieso das etwas mit dem „Kampf um die
Demokratie" in Kuba zu tun hat. Das ist eine dieser Gruppen.
Geld, um von diesem Geld zu leben. Sie arbeiten nicht, die Mehrheit
von ihnen, hat davon Jahrelang gelebt.
Hier habe ich eine andere interessante Sache:
Geldübergabe-Quittungen; d.h., Belege vom Geldempfang. Das ist
Geld, was vom Héctor Palacio anderen Leuten verteilt wurde, Geld,
das aus Puerto Rico auch auf illegale Weise nach Kuba gekommen ist.
Hier ist Herr Héctor Palacio dabei, dem Herrn in Puerto Rico zu
schreiben, dem Verantwortlichen dieser Finanzierungsoperation, der
heißt Enrique Blanco, Unabhängige Bibliotheken von Kuba, so lautet
der Kopf der Bögen, wo es geschrieben wurde.
„Herrn Enrique Blanco, 1. August 2002.
„Anbei erhalten Sie die Quittungen, die die
Ausgaben, laut Geld und Hinweisen für dessen Übergabe, die Du
geschickt hast rechtfertigen.¨ Ist das klar? Ich berichte diesem
Herrn, der in Puerto Rico ansässig ist, darüber, was ich mit dem
Geld gemacht habe, das Du geschickt hast, und wie ich Deine Hinweise
erfüllt habe.
„Es verbleiben 160 Dollar als Reseve, die solange
aufgehoben werden, bis ich Deine Hinweise erhalte". D.h., eine
ziemlich exakte Buchhaltung hier, scheinbar erfüllt er die
Allgemein Akzeptierten Prinzipien.
„Mit freundlichen Grüßen, Dein Freund, Héctor
Palacios"
Hier gibt es Quittungen und Rechnungen.
„Hiermit werden Herrn Iván Hernández Carrillo,
Koordinator der Provinz Matanzas, 30 Dollar übergeben" —denn
in Kuba 30 Dollar viel Geld ist, weil keiner dieser Leute dieses
Geld dazu verwenden muß, um den Arzt zu bezahlen, um die Kinder zur
Schule zu schicken, um später eine Rente zu bekommen; alle diese
Leute gehen zum Baseballstadium, und bezahlen einen Peso Eintritt,
sodaß 30 Dollar, hören sie, das ist ein Supergehalt, das
ermöglicht Ihnen, wie ein Geschäftsführer einer Firma in den
Vereinigten Staaten zu leben— „unter dem Begriff von Hilfe, in
Bezug auf das Projekt der unabhängigen Bibliotheken..." Und so
ist das eine lange Liste von Quitttungen, Rechnungen (Er zeigt sie),
die beweisen, woher das Geld kommt.
Hier haben wir diesen Herrn, Oscar Espinosa Chepe,
einige beim MINREX (Außenministerium) erinnern sich an seinen
Namen. Dieser Herr erhielt vom Januar 2002 bis Januar 2003, in einem
Jahr, laut den Quittungen und Rechnungen, 7 154 Dollar; ich stelle
mir vor, viel mehr als fast alle hier anwesende seriöse
Journalisten, die hart für ihre Medien arbeiten, 7 154 Dollar. Zu
Hause, im Futter eines Anzuges hatte er —man weiß nicht warum,
ein sauberes Geld, weil der Besitz von Devisen ist in Kuba nicht
verboten, Sie können es bei der Bank deponieren und Zinsen gewinnen—
13 660 Dollar aufgehoben, die Ersparnisse, dazu 7 000 im Jahr. Er
arbeitete seit ca. 10 Jahren nicht. Woher hat er dieses Geld
bekommen, dafür, daß er geschickt hat, was man ihn zu
veröffentlichen bat?
Er hat von CUBANET Geld bekommen. CUBANET, wie ich
schon gesagt habe, erhielt 343 000 Dollar im Jahre 2001 und mehrmals
800 000 Dollar im Jahre 2002, um das zu tun.
Nun, schauen sie wie interessant. Hier ist die
Bescheinigung, die Oscar Manuel Espinosa Chepe besitzt, das Datum,
als er es erhalten hat: 14. Januar, 165 DollarVorsitzender
Richter.- Das Gesetz gewährt Ihnen das Recht, eine Erklärung
abzugeben, oder sich zu enthalten das zu tun.
Möchten Sie eine Erklärung abgeben?
Osvaldo Alfonso Valdés.- Ja, aber gern.
Vorsitzender Richter.- Möchten Sie sich frei
ausdrücken?
Osvaldo Alfonso Valdés.- Ja
Vorsitzender Richter.- Sie haben das Wort.
Osvaldo Alfonso Valdés.- Darf ich das lesen?
Vorsitzender Richter.- Ja.
Osvaldo Alfonso Valdés.- Ich, Osvaldo Alfonso
Valdés, erkenne an, daß es sein kann, daß wir bei unserer
Oppositionsarbeit durch Funktionäre der Interessenvertretung haben
benutzt werden können, da wir durch unsere Absicht, einen
friedlichen Kampf zu führen, in der einen oder anderen Form
den US-Interessen entsprochen haben.
Wir wissen, daß die Mittel, die uns zukommen
gelassen werden, aus Fonds abstammen, die von der Regierung jenes
Landes bestätigt. Ich erinnere mich an eine Gelegenheit, ein
Treffen mit einem Funktionär des USAID im eigenen Büro, wo jener
überprüfen kam, ob die Ressourcen in unsere Hände gelangten. In
jenem Moment wurden alternative Wege analysiert, damit diese Mittel
uns erreichten, einige waren einverstanden, andere nicht, denn es
würde den eindeutigen Beweis dafür bedeuten, daß wir von der
Interessenvertretung unterhalten wurden, was wir verneinten. Einige
schlugen vor, daß diese über Vertreter im Ausland kämen, damit
die direkte Verbindung zwischen der nordamerikanischen Regierung und
den Oppositionsmitglieder nicht bewiesen würde. Man hat sich dafür
interessiert, was wir bei dem Iberoamerikanischen Gipfel tun
würden, ob ein Dokument entsandt werden würde. Es wurde auch die
Notwendigkeit der Einigung der inneren Dissidenz behandelt.
Bei jenem Anlaß wurde empfohlen, daß es von
großer Bedeutung wäre, daß wir Treffen mit Personen aus den
ehemaligen sozialistischen Ländern, wie Polen, Tschechoslowakei, u.
a. hätten, weil jene Erfahrungen besäßen, die für uns sehr
nützlich im Kampf gegen das herrschende sozialistische Regime in
Kuba sein könnten.
An diesem Treffen nahmen seitens des
Interessen-Büros Frau Vicky Huddleston teil; der Besucher namens,
ich kann mich nicht erinnern, ich glaube, es könnte Muller sein,
und seitens Kubas, u.a., Herr Jesús Llanes Pelletier, der schon
gestorben ist.
Ich gebe zu, daß ich Geld und materielle
Unterstützung von in Miami ansässigen Organisationen
bekommen habe, und daß diese Mittel von der US-Regierung kommen,
weshalb wir in gewisser Weise, jenen Interessen gedient haben.
Felipe Pérez.- Das ist die Erklärung, die er
abgibt, als er am Ende gefragt wird. „Sie haben das Recht,
eine Erklärung abzugeben oder nicht, möchten Sie das tun?"
„Ja", „ Kann ich das schriftlich machen?" „Ja."
Er hat das gesagt.
Hier ist eine Geldübergabequittung an diesen
Herrn (Er zeigt das).
„Hiermit wird Herr Osvaldo Alfonso, Mitglied der
Berichterstatter-Kommission von Todos Unidos (Alle vereint), 400 USD
als humanitäre Hilfe von den Brüdern der Kubanischen
Demokratischen Aktion übergeben ", eine Organisation in Miami,
die 400 000 USD im Jahre 2002 von der Agentur für
Auslandshilfe aus den USA erhalten hat.
Anderseits, gibt es hier noch ein weiteres
interessantes Material.
Das ist ein Brief, den Carlos Alberto Montaner
sendet:
„Mein lieber Osvaldo" —spricht er diesen
Herrn an—: Anbei 200 Dollar —26. Januar 2001—. „unglücklicherweise
gibt es nicht viel zu erzählen, bis auf das, was wir alle wissen,
das Regime verhärtet sich und alle haben den Tod von Fidel als
Horizont. Nachher werden wir sehen. Alles ist sehr traurig, aber so
sind die Dinge. Ich umarme Dich fest, Carlos Alberto Montaner."
Gut, das ist der 26. Januar 2001: 200 Dollar.
22. März, zwei Monate später: „Mein lieber
Osvaldo, ein Freund, den Du kennst, ist so freundlich, um Dir 30 000
Peseten zukommen zulassen" —Ich stelle mir vor, es gab damals
noch nicht den Euro als Pflichtwährung. „Sehr bald werden einige
spanische Freunde von hohem Niveau Dich anrufen, um über das
Varela-Projekt zu sprechen. Ich habe fünf Namen empfohlen, um diese
neue Idee zu gründen: Payá, Alfonso, Arcos, Raúl Rivero und Tania
Quintero."
Ich wiederhole: „Sehr bald werden Dich
einige spanische Freunde von hohem Niveau anrufen, um
über das Varela-Projekt zu sprechen", 22. März 2001. „Ich
habe fünf Namen empfohlen: Payá, Alfonso, Arcos, Raúl Rivero und
Tania Quintero. Es folgt eine feste Umarmung und eine Zeitschrift Encuentro.
Carlos Alberto Montaner."
Zwei Tage später, am 24. März 2001: „Mein lieber
Osvaldo, ein gemeinsamer Freund ist so nett, Dir diese 200
Dollar zukommenzulassen" —zwei Tage nach den 30 000 Peseten,
es kann Probleme mit dem Bargeld geben, Sie wissen, daß manchmal so
etwas passiert- „und eine persönliche Botschaft, die Dir Raúl
ausrichten wird. Rufe mich in Spanien an, wenn Du diese Note siehst.
Eine feste Umarmung, Carlos Alberto Montaner." Ein bekannter,
geständig öffentlich. CIA-Agent in Kuba und in Miami und in
Madrid, bei denjenigen, die ihn näher kennen.
Das ist die Geschichte der Finanzierung. Ich habe
gesagt, sie schaffen sie, ich habe gesagt, sie leiten sie, ich
habe gesagt, sie finanzieren sie und ich sage, sie stimulieren
und beschützen
sie.
Jetzt werde ich diesen sonderbaren Brief bekannt
geben, etwas wirklich verblüffendes. Das haben wir
zuerst über das Fernsehen von Miami erfahren. Luis Zúñiga,
Terrorist, Mitglied des Militärapparats der
Cuban-American National Fundation, in die Finanzierung des
Bombenschlages auf die Hotels von Havanna und in Mordpläne gegen
Fidel verwickelt, der Vertreter der Gruppierungen von Miami vor der
Kommission für Menschenrechte in allen diesen Jahren war, hat in
Miami vor der Presse einen Brief hervorgeholt und gelesen, schauen
wir, wie der Kanal 51 aus Miami es übertragen hat:
„Obwohl der Präsident Bush in einen Krieg versunken ist —das
war am 27. März 2003— „hat er einem bekannten
Oppositionsmitglied seine Unterstützung in Form eines Briefes
angeboten, der in Kuba inhaftiert ist. Was bedeutet, daß das
Weise Haus die Dissidenten nicht vergessen hat. Juan Manuel
Cao sagt uns, daß das nicht das einzige Signal vom
Präsidenten Busch war ".
Ich
glaube, das war gerade zum gleichen Zeitpunkt, als er in das
Hauptquartier gegangen war, nun gut, stellen Sie sich vor, die
ganze Mafia war dort, es mußte mit ihnen etwas gemacht werden.
Juan Manuel Cao sagte: „ Eine Hoffnungsglocke hat für die
Dissidenten in Kuba geläutet. Der US-Präsident George Bush, hat
einen Halt auf dem Weg nach Bagdad gemacht und einen
solidarischen Brief an den kubanischen Gefangenen Oscar Elías
Biscet geschrieben", tatsächlich rührend.
Dann gaben sie Luis Zúñiga das Wort und er
liest einen Auszug: „... Sein Bemühen und sein Beispiel
verkörpern die demokratischen Werte, einschließlich die
Selbstbestimmung...", der Präsident Bush von Demokratie, von
Selbstbestimmung redend. Kafka hat wirklich nichts getan. Die
Neugier hat uns schließlich dazu bewegt, den vollen Text des
Briefes zu suchen, hier ist er (Er zeigt ihn).
Der Brief vom 26. März: „Lieber Dr. Biscet".
Unterzeichnet: „US-Präsident, George Bush".
„Ich gratuliere Ihnen zur Anerkennung, die Sie vom Internationalen
Republikanischen Institut erhalten haben", dasjenige, das 1 600
000 USD für 2002 erhalten hatte, das Preise mit diesen
Geldern organisiert, Preise in Europa erreicht hat, das
Erkundungsreisen erlangt hat.
„Ich gratuliere Ihnen zur Anerkennung, die Sie durch den
Preis vom Internationalen Republikanischen Institut erhalten
haben, den Preis der Volksdemokratie. Ihr Bemühen und
ihr Beispiel verkörpern die demokratischen Werte,
einschließlich die Selbstbestimmung (...), Laura und ich beten
weiter für sie... Herzlichst, George Bush."
Ich habe nie einen Brief vom Präsidenten Bush gesehen, in dem er,
zum Beispiel Frau Dr. Concepción Campa, Frau Dr. Conchita,
gratuliert hätte, die die Hauptautorin und Chefin des Teams,
ist das den kubanischen Impfstoff gegen Meningitis
geschaffen hat, einmalig in der Welt. Dem ist zu verdanken, daß
seit einigen Jahren in Kuba kein einziges Kind an dieser Krankheit
stirbt und von der Millionen Dosen in der Welt verteilt
werden. Sie hat den Weltpreis der Weltorganisation für Geistiges
Eigentum verdient, der angesehensten Organisation auf diesem
Gebiet. Hat jemand einen Brief des Präsidenten Bush gesehen, in dem
er Conchita gratuliert? Ich habe ihn nicht gesehen.
Ich habe keinen Brief des Präsidenten Bush gesehen, in dem er den
kubanischen Sportlern gratuliert, die Weltmeister oder Olympiasieger
geworden sind und denen ihr Rücktrittszeitpunkt herankam. Eher habe
ich gesehen, wie sie dem Nationalen Ringerteam die Visa
verweigert haben, wobei sie ihre Teilnahme an den
Weltmeisterschaften in den USA verhindert haben, nachdem sie zwei
Jahre lang trainiert haben, um an diesem Wettkampf teilzunehmen.
Deshalb wundert mich dieser Brief des Präsidenten Bush an einen
Kubaner, zumal er sich niemals an Wissenschaftler,
Schriftsteller, Journalisten, hervorragende Kubaner, Männer
und Frauen der Belletristik, der Wissenschaft, der Kultur, der
Produktion gewendet hat, ich habe es nie gesehen. Ich habe nicht
gesehen, daß er einen Brief an den Genossen Lazo geschrieben
hätte, um ihm zur Ausrottung des Moskito Aedes Aegypti hier
in Havanna zu gratulieren. Das garantiert ein gesundes Leben
sowohl für die Einwohner der Hauptstadt als auch für das
ganze Land.
Sodaß es mir verdächtig erscheinen muß, wenn ich einen Brief von
Bush für Herrn Oscar Elías Biscet sehe, gerade zum Zeitpunkt als
Herr Bush nach Miami gereist war, um die Öffentlichkeit zu
beruhigen, als der Krieg in Irak ausgelöst wurde.
Hier haben wir ein anderes Beispiel, die Revista de Cuba
(er zeigt sie), die Zeitschrift der Journalistengesellschaft „Manuel
Márquez Sterling", Exemplar vom Dezember 2002,
eingebunden. Kann jemand hier raten, wo sie gedruckt wurde?,
Ich gebe Euch einen Tip, es war nicht im Außenministerium. (Lachen)
Wo könnte die Revista de Cuba, der
Journalistengesellschaft „Márquez Sterling¨ gedruckt worden
sein? Nicht ganz richtig. In der US-Interessenvertretung in
Havanna! So geht das, die Hefte werden dort gedruckt, d.h. die
Interessenvertretung ist wie eine Druckerei, sagen wir, der Verlag
der Zeitschrift der „kubanischen freiberuflichen
Journalisten".
Deshalb stelle ich immer klar, wenn man mir sagt, daß sie NGOs
sind, daß sie doch regierungsabhängige Organisationen sind, sie
gehören der US-Regierung und agieren in ihrem Dienste.
Nun, hier haben wir die Zeitschrift El Disidente, das
ist ein weiteres Beispiel, sie wird von der
US-Interessenvertretung vertrieben -in diesem Fall vertreibt die
Interessenvertretung sie, sie gibt sie nicht heraus- sie wird in
Puerto Rico herausgegeben. Dort hat die Zeitschrift 60 000 USD
von der US-Regierung für deren Druck erhalten. Sie schicken sie
anschließend mit der diplomatischen Post hierher und die
Interessenvertretung vertreibt diese Zeitschrift, die El
Disidente heißt, La Carta de Cuba und andere
Broschüren. All dies wird direkt von ihnen vertrieben.
So, ich glaube, ich habe Euch einige
interessante Informationen mitgeteilt. Zulest glaube ich, daß die
zwei folgenden Zeugnisse, die wir Euch jetzt zeigen werden,
für Euch von großem Interesse sein können. Schauen wir sie
an, sie sind kurz.
Staatsanwalt.- Ihr Name? Wo wohnen Sie? Was
machen Sie im gesellschaftlichen Leben?
Néstor Baguer.- Sehr gern
Mein Name ist Néstor Baguer Sánchez Galarraga. Ich
wohne in Centro Habana. Ich bin Journalist von Beruf, aber außerdem
arbeite ich seit 1960 für die Staatssicherheit.
Staatsanwalt.- Welchen Decknamen haben Sie bei der
Staatssicherheit?
Néstor
Baguer.-Octavio
Staatsanwalt.- Octavio, wir werden Sie Octavio
nennen.
Ja, Néstor, bitte haben Sie die Güte und erzählen
Sie uns über die Herkunft der Vereinigung der Unabhängigen Presse,
hatten Sie Beziehungen zu dieser Art von
Aktivitäten?
Néstor Baguer.- Zuerst haben mir
Kontrarrevolutionäre das empfohlen, denn sie brauchten einen
Journalisten; aber ich akzeptierte es , um für die
Staatssicherheit zu arbeiten, d.h. anstelle in die Hände von jenen
zu geraten, die viel Schaden anerrichten wollten, versuchte ich,
diesen Schaden zu
minimieren.
Staatsanwalt.- Das nutzten Sie, um Informationen zu
erhalten und damit Personen zu ihnen kamen, die daran interessiert
waren dem Gegner Informationen zukommen zu
lassen?
Néstor Baguer.-
Genau
Staatsanwalt.- Wie ist alles gelaufen?
Wie werden diese Informationen im Ausland angeboten?
Néstor Baguer.- Erst noch etwas anderes: Die ersten, die
Interesse zeigten, waren die von der US-Interessenvertretung. Ich
kannte keinen von ihnen, sie riefen mich an und luden mich zu einem
Gespräch mit ihnen ein. Sie zeigten großes Interesse und
versprachen, daß sie mich bei allem unterstützen würden, damit
ich jene Arbeit durchführen könne. Unmittelbar danach begannen
Journalisten zu kommen, oder ich könnte sie nicht Journalisten
nennen, da in Wirklichkeit von den 30 bzw. 40 Journalisten die
kamen, nur zwei Journalisten waren, ich und ein anderer, von allen
anderen war keiner Journalist. Ich kann Ihnen sagen, daß heutzutage
von den über 100 Personen, die sich freiberufliche
Journalisten nennen, nur 5 oder 6 richtige Journalisten sind.
Die anderen sind Söldner, die der Verleumdung dienen, da sie
Lügen erzählen, beleidigen, von unser Staats- und
Regierungsoberhaupt beleidigen, d.h. die sind keine Journalisten,
sie sind Terroristen der Information.
Staatsanwalt.- Wenn sie die Information
zusammenstellen, wem schicken sie sie?
Néstor Baguer.- Sie schicken sie mir und weil ich
die Telefonverbindungen hatte, setzte ich mich direkt in Kontakt
mit Radio „Martí", aber dann gibt es dort in den USA
kubanische Kontrarrevolutionäre, die Agenturen gegründet haben, um
uns, die wir hier in Kuba waren, zu unterstützen.
Staatsanwalt.- Welche Art von Agenturen waren das?
Erinnern Sie sich an einige Namen dieser Agenturen?
Néstor Baguer.- Ja, natürlich, CUBANET; CubaPress,
und schließlich vermehrten sie sich, als wären sie Pilze.
Staatsanwalt.- Néstor, Sie haben das Wort Söldner
benutzt.
Néstor Baguer.- Ja.
Staatsanwalt.- Offensichtlich sich darauf beziehend,
daß sie bezahlt werden.
Néstor Baguer.- Gewiß
Staatsanwalt.- Wie erfolgten diese Zahlungen?
Néstor Baguer.- Nun, gut. Sie, die US-Regierung,
übergibt Millionen. Ich habe Zahlen, ich kann es beweisen. Zum
Beispiel erhielt CUBANET ca. 2 bzw. 3 Millionen USD für die
CUBANET-Beschäftigten. Zum Beispiel, meine Agentur arbeitete für
CUBANET.
Staatsanwalt.- Auf welchem Weg schicken sie
das Geld ?
Néstor Baguer.- Beispielsweise benutzt die Mehrheit
Transcard-Karten. Manche schicken sie, wenn es um große
Geldmengen geht, mit Kurier, sie nennen sie so. Die Botschaft
erleichtert vieles, sie machen viele Geschenke nicht wahr, viele
Partys, viele Gefälligkeiten; sie schenken Dir, zum Beispiel,
Beutel mit besonderen Kleinradios, um Radio „Martí"
zu empfangen, oder Kassettenrecorder, Fotoapparate, alles was Du
für Deine Arbeit brauchen kannst. Du gehst dort, an den Tagen
vorbei, die sie geöffnet haben, sie empfangen dich, organisieren
dir eine Party und dann fordern sie Dich auf , in einen Salon
zu gehen, wo sie Hunderte von Beuteln haben mit all jenen
Geschenken, damit du die aussuchst, die Du willst, nicht eine
oder zwei sondern soviel du willst. Und was passiert? Es gibt
einige, die 8 bzw. 10 Beutel mitnehmen, warum? Denn jene Radios sind
spezielle und sehr gute Radios, die sie später für 20
USD jedes Radio verkaufen. Sie behalten ein Radio für sich
und verkaufen die anderen. Genauso geht es mit den
Kassettenrecordern. Wer heute einen Kassettenrecorder besitzt, hat
ein gutes Geschäft, weil man ihn schnell verkauft.
Staatsanwalt.- Unter diesen Umständen, wenn sie zur
Interessenvertretung kommen, deutet man an, welche Aktivitäten sie
im Land auszuführen haben?
Néstor Baguer.- Sie empfehlen alle Themen, worüber
man informieren soll. „Sie sollen über dieses oder jenes Thema
informieren, über Lebensmittelknappheit, über die Stromausfälle,
Transport, Arzneimittelknappheit, über die Betreuung in den
Krankenhäusern, die Behandlung in den Gefängnissen", das
heißt, sie zeigen einem auf, welche Themen sie interessieren, und
nicht die, welche für Kuba interessant, sind, sondern die ,
die sie im Ausland verbreiten wollen.
Staatsanwalt.- Mit welchen Funktionären der
Interessenvertretung haben Sie vorwiegend diese Kontakte gehabt?
Néstor Baguer.- Immer mit dem Chef der Presse- und
Propagandaabteilung; dem Chef und dem Stellvertreter. Solche Themen
werden mit ihnen behandelt.
Staatsanwalt.- Das Geld, mit dem sie bezahlt
werden und das sie vorhin erwähnt haben, wenn es auf verschiedenen
Wegen angekommen ist, wissen Sie, ob es Meinungsverschiedenheiten
unter den verschiedenen Mitgliedern der Gruppe gegeben hat, wegen
Verlusten, Abhandenkommen, bei der
Verteilung?
Néstor Baguer.- Es gab nicht nur
Meinungsverschiedenheiten, man hat gestohlen, sie haben sich
gegenseitig bestohlen. Es gab Journalisten, die sechs Monate lang
gearbeitet haben und keinen Cent bekommen haben. Als sie
nachgeforscht haben, haben sie festgestellt, daß das Geld über die
Agentur in Miami nach Kuba geschickt worden war. Aber aufgrund
dessen, daß alles fast immer an den Gruppenleiter adressiert wird,
hat er es für sich behalten. Wir hatten jetzt einen Fall, vor sehr
kurzer Zeit, einer, der das Geld für sechsmonatliche Arbeit
aller Journalisten behalten
hat.
Staatsanwalt.- Wie heißt
er?
Néstor Baguer.- Herr Jorge Olivera, er nennt sich
Journalist, hat das Geld für sechsmonatige Arbeit seiner
Mitarbeiter
behalten.
Staatsanwalt.- Néstor, wenn Sie können, möchten
wir, daß Sie uns erzählen, welches die wichtigsten Funktionäre
der US-Interessenvertretung sind, die mit Ihnen während dieser
Aktivitäten Kontakt
hatten.
Néstor Baguer.- Ja, zuerst war Kozak, dann Vicky
und dann Cason, das ist der, der zur Zeit hier ist. Und
natürlich die Presse- und Propagandaleute, nicht wahr. Jetzt
ist Gallegos, davor waren verschiedeneandere, u.a. Beagle,
zahlreiche Personen. Sie werden ständig gewechselt, so habe ich
viele kennengelernt, sogar Frauen waren dabei, eine Frau hieß Mary,
und war mit einem Argentinier verheiratet, sodaß sie sehr gut
Spanisch sprach. Sie sprach damals Spanisch sehr gut. Das heißt,
ich habe alle Funktionäre kennengelernt, die in dieser Vertretung
gearbeitet
haben.
Staatsanwalt.- Und wie kamen Sie in die
Vertretung
hinein...?
Néstor Baguer.- Man braucht einen Passierschein, um
ins Büro zu gelangen, man bekommt einen Passierschein für einen
bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit; aber ich hatte einen
Sonder-Passierschein, darauf steht das Wort offen, das bedeutet, ich
habe freien Zugang an jeglichem Tag und zu jeder
Uhrzeit.
Staatsanwalt.- Welche sind die wichtigsten
Veranstaltungen, die diese Funktionären mit Ihnen organisieren, an
denen Sie teilnehmen? Das heißt alle möglichen Aktivitäten,
die sie mit Ihnen organisieren
können?
Néstor Baguer.- Immer wenn eine Veranstaltung
stattfindet, zu der Kubaner eingeladen werden, nehmen sie alle daran
teil, sogar ihre Ehefrauen. Es geht ihnen darum, sich mit der
größmöglichen Anzahl von Kubanern zu unterhalten, um zu sehen,
was sie von ihnen erfahren können. „Wie sind die Preise auf dem
Markt, im Lebensmittelladen? Gibt es Mangelware? Gibt es
keine?"
Staatsanwalt.- Wenn Sie ins Büro gehen, haben Sie
die Möglichkeit irgendeine Pressearbeit zu erledigen oder haben Sie
Zugang zu Informationen?
Néstor Baguer.- Gut, dort habe ich einen
Salon, es gibt einen Salon mit Internet-Anschluß, wo es zahlreiche
PCs gibt. Man kann sie benutzen. Zum Beispiel, kann ich
sie benutzen, ohne einen Termin zu vereinbaren. Für die
kubanische Journalisten machen sie das, sie vereinbaren einen
Termin: An einem vorbestimmten Tag für zwei Arbeitsstunden mit
einem PC.
Staatsanwalt.- Aus diesem Salon, auf den Sie sich
beziehen, können Sie Publikationen mitnehmen?
Néstor Baguer.- Sie geben mir immer die
Publikationen, sie bringen sie mir ins Haus. Alle Publikationen, die
dort ankommen, schicken sie mir ins Haus; Zeitungen, Zeitschriften.
Staatsanwalt.- Am 14. März haben Sie an einer
Veranstaltung teilgenommen, die dort stattgefunden hat?
Néstor Baguer.- Ja
Staatsanwalt.- Was war der Anlaß dieser
Veranstaltung und wo fand sie statt?
Néstor Baguer.- Die Veranstaltung war im
Speisezimmer der Residenz von Herrn Cason, das heißt in seinem
Heim. Die Gäste wurden in drei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe
Ethik des Journalismus, deren Vorsitz ich hatte; Gruppe Kontakte und
Beziehungen zur ausländischen Presse und eine andere Gruppe:
Arbeitsthemen, usw.
Ich übernahm die Gruppe Ethik, weil die Amerikaner
selbst es so gewollt haben, stellen sie sich vor, sprechen...
Zugegen waren La France Presse, die TV española, das Deutsche
Fernsehen, es waren ca. 5 Sender dort .(Lachen)
Staatsanwalt.- Könnten Sie über Raúl Rivero und
seine Verbindungen zu solchen Veranstaltungen sprechen?
Néstor Baguer.- Er ist Alkoholiker und der
Alkoholismus hat ihn vernichtet Er hat nur Blödsinn im
Journalistenverband (UPEC), im Schriftsteller- und Künstlerverband
(UNEAC) gesagt, herungeschrien, und das führte dazu, und
danach daß er überall rausgeschmissen wurde. Unter diesen
Umständen hat er sich selbst zerstört. Um das tägliche Brot zu
verdienen, hat er Gedichte u.ä. ins Ausland geschickt.
Als er festgestellt hat , daß der Journalismus anders, falsch
ist, aber man konnte damit Geld verdienen, hat er Kontakte mit
ehemaligen Kollegen aus UNEAC und UPEC, die im Exil
leben, weil alle fahnenflüchtig sind, aufgenommen. Er
bediente sich der Freundschaft mit ihnen, damit sie ihm einen Job
besorgen, wo er schreiben könnte. Dann haben diese Leute Kontakte
mit nordamerikanischen Journalisten hergestellt und besorgten
ihm einen Job, damit er für die Zeitung Miami Herald schreibe, die
die konservativste Zeitung aus dem Süden Floridas ist , und
natürlich bezahlte man ihn sehr gut.
Dann haben sie ihn mit der nordamerikanischen
Presse-Institution weiterverbunden, zu dem alle
US-Zeitungsbesitzer gehören, nämlich die SIP Interamerikanische
Pressevereinigung und mit deren Einfluß und dem der Mafia von Miami
wurde ermöglicht, daß Raúl als Vizepräsident für die Karibik
der Inneramerikanische Pressevereinigung ernannt wurde, und
natürlich mit dem Gehalt eines Vizepräsidenten einer
nordamerikanischen Einrichtung.
Staatsanwalt.- Wird Raúl für die Zustellung jener
Informationen bezahlt?
Néstor Baguer.- Natürlich, und sehr gut
sogar!
Staatsanwalt.- Wie zahlen sie ihm?
Néstor Baguer.- Sie bezahlen ihm dort in den USA,
seine Tochter lebt in den USA.
Staatsanwalt.- Was wollten Sie uns über Ricardo
sagen?
Néstor Baguer.- Ricardo hing sich Raúl an, denn
Ricardo kein Journalist oder dergleichen. Er hing sich Raúl
an. Raúl war von allen seinen Freunden getrennt, denn
wer waren seine Freunde? Die Journalisten vom UPEC und die
Schriftsteller vom UNEAC. Er fühlte sich ohne Freunde. Der
einzige Freund der ihm blieb war ich, verstehen Sie? Weil wir nicht
die gleichen Ideen teilten, stritten wir uns nicht, teilten jedoch
nicht die gleichen Ideen —manchmal vergingen Monaten ehe wir uns
trafen— so richtete er sich an jenen, der sich praktisch bei
im einschlich. Dann hat er sein Haus in Miramar für eine
Redaktion mit allem Zubehör zur Verfügung gestellt, d.h.,
mit allen elektronischen Mitteln, er hat dort drei bezahlte
Angestellte, nun, er hat alle Mitteln, um dort zu arbeiten. Er
hat sie Raúl zur Verfügung gestellt. Dann bildet Raúl die
Gesellschaft „Márquez Sterling" unter seiner Leitung, das
bedeutet, er leitet und befiehlt dort und der andere ist eine
Galionsfigur, eine Dekorationsfigur, das ist der andere.
Staatsanwalt.- Wenn Sie den anderen
meinen, meinen Sie Ricardo?
Néstor Baguer.- Der andere ist Ricardo, ja, die
Galionsfigur, die Frontfigur, aber ist ein niemand, ein niemand
Staatsanwalt.- Hat Ricardo auch Beziehungen zu
der US-Regierung, zu der Interessenvertretung?
Néstor Baguer.- Ja, natürlich. Wenn er als
Präsident der Vereinigung „Márquez Sterling" fungiert, dann
hat er seine Beziehungen dort.
Staatsanwalt.- Und auch mit einigen Elementen
in Miami? Hat irgendeiner von beiden Beziehungen dorthin?
Néstor Baguer.- Nun gut, Raúl hat sie. Von Ricardo
weiß ich das nicht. Ich kenne sein Leben nicht, ich habe ihn
vor 4 oder 5 Monaten zum ersten Mal gesehen. Raúl hat sie,
alle Dichter und Schriftsteller, die gegangen sind, sind seine
Freunde, weil sie jahrelang Kollegen im UNEAC waren Trink- und
Gelagekumpel, u.ä. Sie sind Busenfreunde. Er hat viele. Alle
kubanische Exildichter sind mit Raúl befreundet.
Staatsanwalt.- Wissen Sie, wer Frank Calzón ist?
Néstor Baguer.- Aber natürlich.
Staatsanwalt.- Irgendeiner von beiden hat
Beziehungen zu Frank Calzón, wenn Sie ihn kennen?
Néstor Baguer.- Sowohl Ricardo als auch der Dicke,
das ist Raúl, weil Frank Calzón kennt uns alle. Ich hatte keinen
Kontakt zu ihm, seitdem er sich von seiner Agentur getrennt hat Ich
habe seine Telefonnummer und alles, aber ich hatte es nicht
nötig...
Staatsanwalt.- Können Sie beschreiben, wer Frank
Calzón ist?
Néstor Baguer.- Gut. Erstens ist Frank Calzón kein
Journalist, sondern ein alter CIA-Agent, der seit vielen Jahren für
die CIA arbeitet.
Felipe Pérez.- Ich möchte betonen, daß Néstor
Baguer, der Agent Octavio der Staatssicherheit seit 1960, der
Präsident der Vereinigung der Unabhängigen Presse Kubas ist. Es
sind zwei Einrichtungen, die von Raul Rivero und seine. Wie
sie sehen, hat er eine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet.
Jetzt kommen wir zum Thema der Verteidiger der
Menschenrechte.
Staatsanwalt.- Gehören Sie einer dieser sogenannten
Menschenrechtsgruppierungen an?
Odilia Collazo.- Ja
Staatsanwalt.- Welcher?
Odilia Collazo:- Partei für die
Menschenrechte Kubas.
Staatsanwalt.- Welchen Posten haben Sie dort?
Odilia Collazo.- Gut, zur Zeit bin ich die
Vorsitzende der Partei, Partido pro Derechos Humanos de Cuba
Staatsanwalt.- Waren Sie in der
Interessenvertretung?
Odilia Collazo.- Ja, Ich gehe in die
Interessenvertretung, um Bericht über die Verletzung der
Menschenrechte und andere Rechter zu übergeben.
Staatsanwalt.- Und die Personen die hier sind, gehen
auch mit dem gleichen Ziel in die Interessenvertretung?, das heißt,
um Berichte sogenannter Verletzungen der Menschenrechte zu
übergeben?
Odilia Collazo.- Naja, sie können Anzeigen über
Menschenrechteverletzungen übergeben, aber man kann auch über
wirtschaftliche, politische und soziale Probleme sprechen.
Staatsanwalt.- Ihr Zugang zur
Interessenvertretung, ist frei oder wird kontrolliert?
Odilia Collazo.- Ich habe freien Zugang, weil ich
nicht nur dieses Jahr einen Passierschein habe, sondern
ich habe freien Zugang seit 1991.
Staatsanwalt.- Gibt es andere
Kommunikationmöglichkeiten mit den Funktionären der
Interessenvertretung?
Odilia Collazo: Nun gut, ja, wir haben ihre
Telefonnummern, wir haben die Apporte , wir haben die
Handy-Nummern und ihre private Telefonnummern .
Staatsanwalt: Und ist das etwas, was ausschließlich
Sie haben? oder haben die anderen hier anwesenden Angeklagten auch
Zugang zu diesen Informationsdetails?
Odilia Collazo: Nun gut, soweit ich weiß, hat
Hector Palacios ihn, ich weiß nicht, ob die anderen ihn haben.
Staatsanwalt: Hatten sie Möglichkeiten, Dokumente
zu fotokopieren, Dokumente auszudrucken?
Odilia Collazo: Ja, dort gibt es Drucker, dort gibt
es Fax und es gibt Computer, und bedingt durch die dort
existierenden Mittel, nun gut, sie ermöglichen uns unsere beste
Arbeit.
Staatsanwalt: Und bei diesen Besuchen erhielten sie
Orientierungen zu spezifischen Aufgaben, die sie ausführen sollten?
Odilia Collazo: Nun gut, ja, meine spezifischen
Aufgaben, denn, nun gut, sie teilten uns jeden einzelnen nach
Fachgebiet auf. Ich vervollkommnete mich —wie meine Partei gut
ausdrückt— in Bezug auf die Verletzungen der Menschenrechte, und
sie gaben mir die Möglichkeit, daß sie mir die Berichte
übergaben, was Ergebnis aller der Jahre war, daß diese Berichte
zum State Department gingen, nach Genf, zu International Amnestie,
American Watch und anderen Organisationen, daß war, damit ich mich
ansporne, nicht wahr? Und damit ich das Ergebnis sähe, daß die von
mir ausgeführte Arbeit in diesen Berichten enthalten war, eben
damit man Kuba in Genf verurteile.
Staatsanwalt: Orientierungen, Zeugin? Gab es andere
Informationsersuchen, die in dieser Interessenvertretung angefordert
wurden?
Odilia Collazo: Ja, es wurde immer überwacht, in
welchem Zustand sich die kubanische Situation befand, wie das Volk
sich zu jenen Zeitpunkten befand. das war wie ein Thermometer, um
die Situation an der Wirklichkeit zu messen. Sie wollten auswerten,
ob ein sozialer Ausbruch möglich sein könnte.
Staatsanwalt: Die Zeitspanne berücksichtigend, die
Sie diese verbotenen Handlungen ausführen, Zeugin, stellen Sie
irgendeine Veränderung in Bezug auf die Beamten der
Interessenvertretung ab dem Mandat von Vicky Hudleston und ihrem
Nachfolger James Cason fest?
Odilia Collazo: Nun gut, ja, die Veränderung war
einschneidend, denn eben die Frau Vicky und die anderen Vorgänger,
wie der Herr Sullivan selbst und Kozack, ich hatte auch gute
Beziehungen zu Michael Kozack, haben uns niemals in ihre Wohnung
eingeladen, auch nicht die Interessenvertretung, nicht die Residenz
als solche der Interessenvertretung, damit wir Versammlungen
durchführen konnten. Und als James Cason hierher kam, hatte ich die
Möglichkeit, gemeinsam mit anderen der hier Anwesenden, an dieser
Versammlung teilgenommen zu haben, und er sagte uns, daß die Türen
seines Hauses für uns offen seien, damit wir uns dort versammeln
könnten, um zu debattieren, das, was die Zivilgesellschaft in
Kuba war, zu fördern, und, nun gut, ich kann Ihnen sagen, daß ich
niemals damit einverstanden war.
Staatsanwalt: Diese gesamte weitgehende Information,
die sie darbrachten, Ihre Erfahrung, Ihre Kenntnis in Bezug auf die
Übergaben, die Überwachung, welche die Interessenvertretung über
die Aktivitäten die Sie und andere wie Sie verwirklichen, ständig
durchführt —Sie kommen zur Schlußfolgerung, daß alle diese
Gruppen, die sich Verteidiger der Menschenrechte nennen, wirklich
Personen sind, die auf uneigennützige Weise handeln, um eine
Verbesserung auf dem Weg in eine bessere Zukunft für unser Land zu
ermöglichen?
Odilia Collazo: Nun gut, ich möcht Ihnen sagen,
daß ich während aller jener Jahre viele Enttäuschungen
erlebte, aber ich sah, daß viele Leute sich den Reihen der
Menschenrecht-Parteien anschlossen, nicht nur der meinen, den
Gruppen der Zivilgesellschaft, den Gruppen NATURPAZ zum Beispiel,
die mit den Ökologie-Angelegenheiten zu tun haben und vielen
anderen Organisationen mehr, die es im Moment gibt, eben auf der
Suche nach dem Weg zur Emigration aus dem Land; denn du kannst im
Gefängnis gewesen sein, 12, 20, 30 Jahre abgesessen haben, und wenn
Du in die Interessenvertretung kommst und keinen Aval von
irgendeiner Organisation aufweisen kannst, die sich zu diesem
Zeitpunkt in Opposition zum kubanischen Regimen befindet, die dir
bestätigt, daß du eine gerechte Handlungsweise aufrecht erhalten
hast, dann wirst du im Flüchtlingsprogramm abgewiesen. Und andere
Leute, die niemals im Gefängnis waren, treten in die Oppositions-
oder Dissidentenreihen zu einem einzigen Zweck ein: Um das wie ein
Reisebüro zu nutzen, wie eine einfache Möglichkeit, aus dem Land
zu gehen; Aber anschließend begegnen sie der Enttäuschung, daß
das eine Lotterie ist.
Staatsanwalt: Glauben Sie, daß jene Leute —zusätzlich
zu den Angelegenheiten mit Migrationscharacter, die Sie aufzeigten—
auch noch ein Gefühl von lukrativem Charakter bewegte oder
bewegt?
Odilia Collazo: Nun gut, ich kenne Leute, die eben
genau deshalb in die Opposition eintraten, weil sie sahen, daß wir
einen anderen Lebensstandard als sie hatten. Und genau in der
Zeitung —ich habe sie dort, ich kann sie Ihnen als Zeugenbeweise
zeigen, sie waren genau dazu vorgesehen, sie unter dem Volk
allgemein zu verteilen, nicht nur, um sie den Oppositionsmitglieder
zu geben, wie ich vorher sagte, um sie dem Volk auszuteilen— dort
wurde aufgezeigt, wie eben die SINA dabei war, den Gruppen der
inneren Opposition zu helfen.
Sodaß Leute, die arbeiteten und andere ohne
Beschäftigung es als einen Weg oder eine Art und Weise der Flucht
sahen: „Nun gut, ich trete in die Menschenrechtsgruppe ein, man
schickt mir das Geld, ich lebe bequemer, habe Dinge, die andere
Leute nicht haben, kann vielleicht mehr Sachen haben als ein Arzt,
ein Lehrer, ein Intellektueller hat." Denn der Lebensstandard
von vielen von uns war ganz anders, als wie zum jetzigen Zeitpunkt
ein Arzt oder ein hier akkreditierter Journalist leben kann.
Staatsanwalt: Zeugin, Odilia Collazo Valdés, sind
die wirklich eine Oppositorin? Sie sind einzig und allein
(ausschließlich) die Präsidentin der Kubanischen Partei für die
Menschenrechte?
Odilia Collazo: Nun gut, in Wirklichkeit bin ich
keine Oppositorin. Ich habe das Privileg, Ihnen zu sagen, daß ich
eigentlich eine der Personen bin, die von der kubanischen Regierung,
vom Innenministerium ausgewählt wurden. Heute, genau heute zeige
ich der ganzen Welt (allen),daß ich eine Agentin bin, die Agentin
Tania. (Lachen)
Felipe Pèrez: Worüber lachst Du, Anita? (Er
meint Anita Snow, Büroleiterin der amerikanischen
Presseagentur AP.) Weshalb lachst Du dich tot?
Ich glaube, daß Ihr uns helfen solltet, dem Herrn
Cason zu sagen, daß er die Aufgabe, die er sich vorgenommen hat,
gut ausmessen soll, er soll sie ausmessen, er muß wissen, daß
schon 10 Präsidenten der Vereinigten Staaten vergangen sind, 20
CIA-Direktoren.
Man muß ihn darauf hinweisen, man muß ihn warnen,
daß man in Kuba aufgeweckt ist, wir haben ihm nur einen Teil von
dem gesagt, was wir wissen; er muß es wissen, und er muß wissen,
daß unser Volk es gelernt hat, sich zu verteidigen und kann mit den
Leuten rechnen, denn es hat, über alles, die Unterstützung des
Volkes. Denn es hat die Rechtmäßigkeit, die aus seinen
durchsichtigen Handlungen im Dienste des gemeinsamen Wohlstandes
hervorgehen. Er muß es wissen, er muß es wissen, daß es hier
keinen Dummkopf gibt, und daß er, der vor kurzem gekommen
ist, in der Lage sein muß, die sich gestellte Aufgabe zu bemessen;
oder wir werden ihm weiter dort die Versammlungen organisieren und
zu den Cocktailpartys gehen müssen, die er gibt.(Lachen)
Abschließend, wie nicht zu übersehen ist, gab es
Reaktionen in Folge unserer rechtmäßigen Entscheidung, uns zu
verteidigen, indem wir unsere Gesetze und unsere gesetzmäßigen
Einrichtungen verwenden.
Hier sahen wir zuerst, daß am 26. März selbst das
Weiße Haus eine Erklärung abgab, zu dem Zeitpunkt, als der
Präsident Bush vom Luftstützpunkt McDill in Tampas zurückkam, in
der er die kubanische Regierung aufrief, nicht ihre Souveränität
auszuüben. Eine voreilige Erklärung, die nur als eine
offensichtliche Geste des Präsidenten Bush gegenüber der
kubanischen Mafia von Miami verstanden werden kann, die dort in
Tampas war, um ihm zu helfen, den Krieg zu erklären, den niemand
versteht, und augenscheinlich, zeigte er diese Geste, um auf die
Bitten der extremen kubanischen Rechten in Miami einzugehen, indem
er eine Erklärung abgab.
Danach verteilte der stellvertretende Sprecher des
State Department, der Herr Philip Reecker, eine schriftliche
Erklärung, in der er über die Maßnahmen berichtet, über
die Arreste, die in Kuba durchgeführt wurden, und wo zum
Beispiel steht: „die Vereinigten Staaten rufen die internationale
Gemeinschaft auf, sich uns anzuschließen, um diese Repression zu
verurteilen und um die Befreiung dieser kubanischen
Gewissensgefangenen zu fordern".
Der Herr Reecker sollte wissen, daß die
internationale Gemeinschaft in Wirklichkeit erschrocken ist über
den Krieg, den seine Regierung ohne jegliche internationale
Berechtigung vom Zaun gebrochen hat, gegen die öffentliche
Weltmeinung, mit riesigen Materialschäden, Tod von Zivilen, und
daß es auch Schrecken gegeben hat wegen der mehr als 600
Gefangenen, die sich noch im Seestützpunkt von Guantanamo befinden,
in einem rechtlichen Limbus. Sie werden als Nicht-Personen behandelt
und befinden sich in Erwartung einer Entscheidung, um geheimen
nordamerikanischen Militärgerichten vorgestellt zu werden; diese
könnten den Nicht-Zugang der Verteidigung und der Angeklagten zu
den Anklagepapieren einschließen, da diese als Geheiminformation
erklärt wurden. Er sollte wissen, daß jenes das ist, was die
internationale Gemeinschaft verwundert hat, und die mehr als 2 000
Gefangenen, die sich noch heute in den nordamerikanischen
Gefängnissen befinden, und von denen man nicht einmal den Namen
kennt, trotz der verschiedenen Aktionen, die es seitens der
Zivilgesellschaft dort gegeben hat, bei denen Einspruch erhoben
wurde, daß in den Vereinigten Staaten ein paralleles Gerichtssystem
geschaffen wird, wo die Angeklagten als gefährlich für die
nationale Sicherheit behandelt werden, und wo es wirklich ein
außerordentliches Anwachsen von Maßnahmen dieser Art gegeben hat.
Der Herr Reecker soll wissen, daß uns das auch sehr
besorgt, und daß die Regierung der Vereinigten Staaten die am
wenigsten berechtigte auf der Welt ist, um zu beurteilen, was in
Kuba geschehen ist. Wenn es eine regierung gibt, die aus Scham
schweigen müßte, dann ist es die Regierung der Vereinigten
Staaten.
Die Washington Post veröffentlichte am
1. Dezember 2002, daß die Regierung des Präsidenten Bush —ich
zitiere: „ein paralleles Rechtssystem" entwickelt hatte, „um
verdächtige Personen, einschließlich nordamerikanische
Staatsbürger, zu untersuchen, in Gefängnisse einzusperren, zu
verhören, zu verurteilen und zu bestrafen." Das ist nicht in
Kuba geschehen, wie es auch keine Verordnung gegeben hat, um
Sondermilitärgerichte mit geheimem und summarischem Charakter
zu schaffen. Es gibt sie nicht.
„Die Verfahren schließen die militärische
Festnahme auf unbestimmte Zeit ein, die vom Präsidenten bestätigt
wurde. Die Erlaubnis der Aufzeichnung der Unterhaltungen und die
Haussuchungen in den verwendeten Einrichtungen. Gerichtshaltung
durch Militärkommissionen und Deportierungen nach geheimen
Anhörungen." Das ist die Washington Post.
Ein Leitartikel vom 27. Dezember 2002 der Washington
Post wendete sich dagegen, daß die CIA „die Tortur und Gewalt
bei ihren Verhören anwendet", und legt dar, daß „diese
neuen Taktiken im Kampf gegen den Terrorismus auf geheime Art und
Weise entwickelt werden".
Nicht umsonst wurden die Vereinigten Staaten aus der
Kommission für Menschenrechte ausgeschlossen, in die sie nur
zurückkehren konnten —wie ich schon sagte— dank der
Unterstützung seitens Italien und Spanien, die sich zurückzogen,
damit die Vereinigten Staaten eintreten konnten, ohne sich einer
Abstimmung zu unterwerfen.
Der Herr Reecker sollte wissen, daß auf der ganzen
Welt am 6. April 2003 veröffentlicht wurde, daß die Gefangenenzahl
in den Vereinigten Staaten Ende Juni 2002 die 2 Millionen
überschritt, das erste Mal in der Geschichte übersteigt sie diese
Ziffer. Sodaß ich meine, daß es bessere Beschäftigungen und
Themen der eigenen nordamerikanischen Wirklichkeit zu erklären
gibt, die den stellvertretenden Sprecher des State Department
wirklich beschäftigen sollten, bevor er die Handlungen beurteilt,
die wir in rechtmäßiger Verteidigung anwenden mußten.
Hier ist eine Pressemitteilung des Herrn Cason in
Miami. Wie man sieht, verteilt der Herr Cason seine Zeit zwischen
Havanna und Miami. gestern war er in Miami. Als man ihn fragte, was
er zu den Anschuldigungen der kubanischen Autoritäten in Bezug
darauf, daß er sich in Kuba konspirativen Tätigkeiten widme,
meine, sagt die Pressemitteilung der Französischen Presseagentur,
daß er sagte: „Gelogen!, antwortete auf Spanisch Cason, als man
ihn darüber befragte."
Der Herr Cason muß die Fabel vom Pinocchio kennen,
er muß wissen, daß „dem der lügt, die Nase wächst."
Er sagte auch... Sehr interessant, er sagte „daß
die Festnahmen und Vorgerichtstellen kalt berechnet worden waren, um
durchgeführt zu werden während die Weltaufmerksamkeit an anderer
Stelle konzentriert ist." Man weiß nicht, worauf er sich mit
dieser schamhaften Phrase von „an anderer Stelle" beziehen
wollte. Sodaß er für „an anderer Stelle", er
augenscheinlich nicht den Mut hatte zu sagen, „ während der Krieg
in Irak läuft", was das ist, was er dachte, aber er wußte,
und deshalb ließ er es aus zu sagen und sagte: „Da die
Weltaufmerksamkeit an anderer Stelle konzentriert ist", haben
die Kubaner das ausgenutzt.
Ich verzichte darauf. Ich habe schon
bestätigt, daß die Festnahme und die Entscheidung, das Gesetz
anzuwenden wurde vor dem Beginn des Krieges, vor den terroristischen
Akten gegen die kubanischen Flugzeugen und Schiffe getroffen. Dies
wurde hier ausführlich nachgewiesen.
Anderseits gab es auch Deklarationen der
Europäischen Union. Aber sicher sind wir darüber erstaunt. Als die
fünf Kubaner ungerecht in gefälschten Verfahren von einem Gericht
aus Miami verurteilt wurden, äußerte die Europäische Union
keine Sorge in diesem Moment. Wir haben auch nicht gesehen, daß die
Europäische Union keine Sorge um das Geschehene im Seestützpunkt
Guantánamo mit solcher Überzeugung erklärt hat. Wir haben
gesehen, daß sie nicht fähig war, einigt zu bleiben und eine
widrige Stellung hinsichtlich des entfesselten Krieges gegen Irak zu
halten, der auf alle Fälle das Völkerrecht verletzt.
Wir erinnern uns gut daran, daß die Europäische
Union zu einem Moment mit den USA zu einer Vereinbarung über die
Anwendung des Helms- Burton Gesetzes gekommen ist und dies ist was
wir jetzt in Kuba bekämpfen und gegenübertreten, es ist ein
wirklich peinlicher Text. Und wir wissen genau, daß die
Europäische Union nicht in der Lage war, eine unabhängige Stellung
zu Kuba zu halten und dies erklärt ihre laue Haltung gegen die
Blockade zu Kuba und ihre Haltung an der Seite der USA gegen
Kuba in Genf, die Tatsache, daß sie nicht in der Lage war, eine
europäische Stellung über Kuba zu halten, die das Völkerrecht,
das Recht unseres Volkes auf die Unabhängigkeit, auf die
Souveränität, verteidigt, die kein Respekt für Kuba gefordert
hat, ein abstammendes Land von Europäern. Das ist die Wahrheit.
Deshalb kann ich wenigstens darüber mein Erstaunen äußern.
ch erstaune mich, daß sich die Europäische Union,
besonders in diesem Moment mit Kuba beschäftigt und der Welt keine
Ethik- und Morallehre gibt und sich der Verletzung des
Völkerrechtes nicht widersetzen. Die Europäische Union hat
überhaupt kein Wort hinsichtlich der über 2000 Häftlingen in
nordamerikanischen Haftanstalten gesagt. Von denen hat man auch die
Namen nicht veröffentlicht. Deswegen haben wir unsere Gründe, um
Vorbehalte über die Deklaration der Europäischen Union zu haben.
Man hat gesagt, daß es den Beitritt Kubas der
Vereinbarung von Cotonu erschweren kann und gerade jetzt müßte die
Europäische Union neu einschätzen... einige in der Europäische
Union, da wir sie nicht im Block betrachten. Gut, die Europäische
Union kann nicht wie ein Block berücksichtigt werden.
Wie wir wissen, ist es kein Block. Es gibt verschiedene Tendenzen,
Bande und bestimmte Länder, deren Ziele sich auf anderem
Gebiet befindet und nicht auf dem Weg des europäischen Aufbaus.
Man hat gesagt und spekuliert, daß „es den
Beitritt Kubas der Vereinbarung von Cotonu in Gefahr bringt und,
daß dies uns obliegt, die gemeinschaftliche Stellung zu
erhalten". Hierzu möchte ich erinnern, daß Kuba schon
einmal auf seinen Beitrittsantrag in der Vereinbarung von Cotonu
verzichtet hat und, wenn Kuba darauf wieder verzichten muß, wird es
machen.
Unser Land kann weder erpreßt noch unter Druck
gesetzt werden. Unser Land hat der Blockade der wichtigsten
Supermacht der Welt widerstanden und hat nicht nachgegeben. Dann hat
unser Land keinen Grund, um den Druck von einem anderen
internationalen Handlungsträger zu akzeptieren.
Außerdem erinnere ich mich, daß Kuba weder an die
Unterstützung noch an das europäische Geld gedacht hat, als es den
Beitritt der Vereinigung von Cotonu beantragt hat. Kuba hat es auf
Antrag der karibischen Länder beantragt die uns baten, in die
Gruppe der Länder Afrikas, der Karibik und des Pazifischen Ozeans
einzutreten, da wir an die uns gegebene Unterstützung der
afrikanischen, asiatischen und karibischen Länder dachten, die
Mitglieder der Vereinbarung von Cotonu sind. Wir sind
solidarisch mit ihnen und haben ihren Interessen entsprochen, da sie
uns als Beobachter ausgewählt haben und deswegen haben wir unseren
Beitritt beantragt. Aber Niemand darf denken, daß damit jemanden
hier die Ruhe genommen wird und, daß wir mit der Angst leben, und
den ganzen Tag nachdenken und grübeln, welche Meinung man
dort über uns hat, durchaus nicht.
So können wir es seit jetzt mit totalem
Gleichgewicht und ohne Erregung versichern, aber wir legen unsere
Entschlossenheit klar dar. Wenn andere ihre Souveränität nicht
verteidigen, verteidigen wir sie und dies ist uns sehr teuer zu
stehen gekommen. Wir kennen ihren Preis und sind nicht bereit, auf
sie zu verzichten.
Ich weiß auch, daß es zum Beispiel Aussagen von
der Außenministerin von Spanien gibt. Sie hat bereits einige
Aussagen am 20. Februar in Madrid gemacht. Sie hat öffentlich...
gesprochen (Unterbrechung bei der Übertragung)... Es ist eine Tat
der US- Interessenvertretung (Lachen).
Gut, ich habe gesagt, daß einige befremdliche
Erklärungen der Ministerin über Kuba am 20. Februar bereits
veröffentlicht wurden. Diese beziehen sich auf „die tiefe
Unterschiede, die sie mit Kuba hatte" und „auf den fehlenden
Wille der kubanischen Behörden bei der Demokratisierung des Regimes
und der Achtung der Menschenrechte".
Ich bin der Meinung, wenn es andere Regierung in der
Welt gibt, die über Demokratie nicht sprechen kann, diese ist die
spanische Regierung, die einen Krieg unterstützt hat und gegen den
91 Prozent der Spanier stehen. Fast alle Spaniernsind gegen den
Krieg und sie haben die Regierung gewählt. Man setzt voraus, daß
die Regierung nach der Meinung der Regierenden handeln sollte und
das ist was mir machen. Deshalb konnte man weder mit Blockade
noch mit Angriffen vernichten.
Aus meiner Sicht solle ich der Ministerin mit
unserer Anteilnahme wegen dem Tod der zwei spanischen Journalisten
gestern in Bagdad antworten. Ich verabscheue diese Tatsache
und teile ihr, der spanischen Regierung und dem Volk von Spanien
unsere Anteilnahme wegen dem Tod dieser zwei Journalisten bei einem
Krieg, den die spanische Regierung bedingungslos unterstützt hat.
Gut, ich verzweifelte, ob ich mich auf die
Erklärungen der Ministerin für Bildung, Kultur und Sport von
Spanien, Frau Pilar del Castillo beziehe. Sie sagte, daß „die
Mehrheit der kubanischen Intelligenz sind im Gefängnis". Sie
sagte das. Ich werde sehen, ob ich die Angabe habe, wann sie es
sagte, es war am 6. April. Sie sagte, daß „wir den Krieg genutzt
haben, um die Schraube gegen die Intelligenz umzudrehen". Ich
habe keine Nachricht bekommen, daß der Schriftsteller- und
Künstlerverband Kubas Beschwerde wegen „einer Umdrehung der
Schraube" eingelegt hat. Hier, im Gegenteil dazu und, daß es
sich „um Personen in Verbindung mit der Kulturwelt handelt".
Man muß der Ministerin mitteilen, daß wir gegen Personen in
Verbindung mit der US- Interessenvertretung und dem US-Geheimdienst
und nicht der Kulturwelt handelt.
Gut, sie gab eine hysterische Reaktion, die eine
totale Unwissenheit über Kuba nachweist. Ich weißt nicht, die
spanische Kulturministerin hat plötzlich eine Erklärung mit
hohen Tönen über Kuba abgegeben. Man weißt nicht die Gründe
dafür.
Ich weiß nicht, ob die Ministerin weißt, daß die
Kubaner über ein Jahrhundert hinaus um unsere Unabhängigkeit und
unsere Menschenrechte kämpfen. Nach den Paris-Verhandlungen hat
Spanien Kuba der USA-Regierung übertragen. Ich weiß nicht, ob man
darüber Kenntnis hat. Ich weiß nicht. Ich weiß nur, daß ich
diese so seltene Erklärungen gelesen habe.
Zuletzt spreche ich hier über die Erklärung des
allgemeinen Direktors der UNESCO, Herr Koichiro Matsuura. Er
äußert, daß „die von uns erhaltene Information hinsichtlich der
Verhaftungen alarmierend ist", sagte er. Ich weiß nicht,
warum Herr Matsuura besonders im Falle Kuba alarmierend
ist, weil niemand ihn dieser Haltung weder im Falle der Häftlingen
in Guantánamo, in den USA, der Ausschreitungen des Krieges in
Irak, noch im Falle des Todes von Kinder- und Zivilpersonen gesehen
hat. Niemand hat ihn auch nicht alarmierend gesehen und er hat
nicht angeordnet, daß es einen Angriff und eine Verletzung
des Völkerrechtes gibt, niemand hat ihn gesehen, das zu machen. Man
weiß nicht, warum er plötzlich besonders von Kuba
alarmierend ist. Er sagt, daß er informiert worden ist. Seine
Berater haben ihn erläutert.
Er sagt, daß „die Förderung des freien
Ideenverkehrs durch die Sprache und des Bildes Bestandteil der
UNESCO-Verfassung sind". Das wissen wir genau, denn wir
haben die Ausübung dieser Rechte für mehr als 100 der zur UNESCO
gehörenden Völker der Dritten Welt verteidigt, denen man ein neues
Kulturmodel unter Aufhebung des Rechtes auf den Genuß ihrer
einheimischen Kulturen aufzuzwingen versucht. So haben wir
diesen Kampf noch vor dem geführt, als der Herr Matsuura dieses Amt
als Generaldirektor bekleidet hat, und es scheint mir,
daß, wenn er über den freien Ideenverkehr spricht, dann
könnte man das, zum Beispiel mit der Forderung
verwenden die tendenziöse Berichterstattung durch eine Gruppe von
internationalen Medien zu reklamieren, die diesen Krieg
auszeichnete. Es ist ein beschämendes Schauspiel gewesen, das
breite Kreise der Intellektuellen und der Öffentlichkeit auf
der ganzen Welt zum Protest und zur Sorge bewegt hat. Herr
Matsuura hat dazu kein Wort gesagt.
Er sagt, daß „gemäß den Informationen, die wir erhalten haben,
haben die Angeklagten keinen Anspruch auf eine richtige gerichtliche
Verteidigung". Man weist nicht, wer dem Herrn
Information gegeben hat. Er sagt, daß dies die Information
ist, die er erhalten hat. Ich weiß nicht, ob er diese
Information von der neuen in der UNESCO anwesenden USA-Vertretung
erhalten hat, die entschieden hat zur UNESCO zurückzukehren und man
mehr bereits die Auswirkungen ihrer Anwesenheit dort.
Er sagte, daß „er die kubanischen Behörden dringend bäte, daß
sie ... respektieren" Wir bitten den Herrn Matsuura
dringend, daß er sich an sein Mandat hält, daß er sich um die 800
Millionen Menschen auf der Welt kümmert, die nicht lesen und
schreiben können und die einen wesentlichen Teil des Inhaltes der
Spezialorganisation der Vereinten Nationen bilden. Diese Erklärung
auch sehr verwundert, obwohl ich mir seine Motivationen und seine
Ziele vorstellen kann.
Also, das ist, worüber ich Sie kurz informieren wollte
(Gelächter), obwohl ich mich belebt fühle, wenn ich
feststelle, daß alle großes Interesse gezeigt haben. Ich bin
allerdings bereit Fragen zu beantworten, wenn es welche gibt.
Moderator: Wenn Sie Fragen stellen werden, bitte ich Sie darum
das Mikrophon zu verwenden, sich zu identifizieren und
die Pressemedien, zu denen sie gehören bekanntgeben.
Herr Medem (TVE): Gut, meine Frage bezieht
sich auf einen Brief von Carlos Alberto Montaner, auf den Sie sich
bezogen haben —wenn ich mich richtig erinnere—
und an Osvaldo Alfonso adressiert war. Dabei hat er
einige Verbindungen von bestimmtem Personal hohen Niveaus genannt
—wenn ich richtig gehört habe— spanisches Personal, das in
Verbindung mit dem Projekt „Varela" oder mit seiner Schaffung
war.
Ich möchte Sie fragen, ob die kubanische Regierung über
irgend welche Information über die Entstehung des Projektes „Varela"
verfügt, oder im Laufe dieses Verfahrens irgend welche nicht
öffentliche Information entdeckt wurde, die in einiger Masse die
Entstehung des Projektes „Varela" erklärt und ob das Projekt
„Varela" unter dieser Definition von Mitschuld der
Vereinigten Staaten in Bezug auf die Angriffe gegen die Revolution,
die Regierung und das kubanische Volk eingeschlossen ist.
Felipe Pérez: Ja, es ist eingeschlossen; ja, wir
verfügen über Information und wir werden sie in dem geeignetem
Zeitpunkt bekanntgeben; und, nein, ich kenne nicht weiteres
über das Thema des Briefes. Ich glaube, daß man weitaus
Herrn Carlos Alberto Montaner fragen kann. Er soll die Namen
der Beamten, auf die er in dem von mir gelesenen Brief Bezug nimmt,
kennen.
Das Projekt „Varela" ist Bestandteil der Subversionsstrategie
gegen Kuba. Es ist aufgefaßt, finanziert und geleitet aus dem
Ausland mit der aktiven Teilnahme der US-Interessenvertretung in
Havanna. Es ist Teil des selben Subversions-Planes. Es hat
keine Begründung durch die kubanische Gesetzgebung. Es ist
eine grobe Manipulierung der Verfassung und der Gesetze Kubas.
Im geeigneter Augenblick wird man darüber ausführlich sprechen.
Vanesa Dausá (Sun Sentinel): Es gibt Gerüchte, daß es
möglich ist, daß die kubanische Regierung den Exil einiger der in
der vergangenen Woche angeschuldigten Personen anbietet anstatt die
Straffen hier in Kuba zu verbüßen.
Könnten Sie für falsch erklären oder können Sie uns etwas
darüber sagen?
Felipe Pérez: Daß die kubanische Regierung daran denkt, das
dementiere ich. Außerdem, in Kuba gibt es Institutionen,
Gerichte, die die Entscheidungen treffen, die Regierung kann nicht
die Beschlüsse der Gerichte überspringen, hier gibt es ein
Rechtsstaat, Vanesa.
Vanesa Dausá: Wir haben auch die Wörter des Präsidenten
über die Möglichkeit, daß Kuba von der Interessenvertretung
absehen kann.
Besteht die reale Möglichkeit
diese oder Ihre Vertretung in Washington zu schließen?
Felipe Pérez: Gut, wir wissen, daß dieses das Streben,
der goldene Traum, derjenigen, die die Blockade und die
Angriffspolitik gegen Kuba aufrechterhalten. Dieser ist
vielleicht auch der Traum von Herrn Cason, seine heldenhafte
Rückkehr nach dem er aus Kuba vertrieben wird.
Wir wissen genau wem diese
Entscheidung sehr gefallen würde und wer diese Entscheidung feiern
würde; aber auf jeden Fall, die Interessenvertretung in Havanna zu
schließen und Herrn Cason darum zu bitten das Land zu verlassen ist
ein Recht, das uns vorbehalten ist.
Gerardo Arreola (La Jornada): Minister, der mexikanische
Außenminister Derbez hat auch Kommentare über die Rechtsverfahren,
auf die Sie sich bezogen haben und über die mögliche Stimme von
Mexiko in der Kommission für Menschenrechte.
Wie reagieren Sie dazu?
Felipe Pérez: Der Minister Derbez war
zusammen mit der Ministerin Ana Palacio aus Spanien in Madrid und
die Presseagenturen berichten daß er sagte „ Zweifellos, die
Taten vor kurzer Zeit in diesem Lande bereiten uns Sorgen. Das
Thema wurde von beiden Delegationen analysiert und es wird sicher
seine Wirkung haben und es wird von der Regierung vor der Sitzung
der Kommission für Menschenrechte überprüft".
Ich denke, daß obwohl der Außenminister Derbez, in relativ
vorsichtiger Weise die reale Tat nicht verheimlicht, daß er sich
auf die internen Angelegenheiten eines anderen Landes bezieht, er in
irgendwelcher Form im voraus zu erläutern versucht hat, was wir als
die sichere Position von Mexiko beim Stimmen in der Kommission für
Menschenrechte am nächsten 16. April, kennen. Diese
wird eine Stimme für die Resolution gegen Kuba.
Wir wissen, daß es so sein wird, weil wir verstehen, daß die
Mexikos Regierung keinen Platz für etwas anderes hat und wir
glauben, daß diese Erklärung etwa den Weg für das
bahnt, was für uns bereits eine „Chronik einer angekündigten
Stimme „ ist bahnt.
Gerardo Arreola: Entschuldigung! Minister, wenn ich
fragen darf, meinen Sie, daß dies die bilateralen Beziehungen
beeinträchtigen wird?
Felipe Pérez: Ich gehe nicht voran das abzuschätzen.
Es gibt noch vieles worüber ich noch meine Meinung zu äußern
habe. Wenn ich sage ich gehen nicht voran, bedeutet aber
nicht, daß ich in irgendeinem Augenblick nicht meine Ansicht zum
Ausdruck bringe; ich habe aber einstweilen genug gesprochen.
Fernado Rasgver (BBC): Minister, ein Tag vor dem Beginn der
Prozessen wurden die fünf in den Vereinigten Staaten kubanischen
Verhafteten aus den Strafzellen herausgeholt. Besteht
irgendeines Verhältnis zwischen diesen Inhaftierungen und der
Situation dieser fünf Kubaner in den Vereinigten Staaten?
Wäre es möglich in irgendeinem Augenblick zu verhandeln?
Felipe Pérez: Wir haben überhaupt an solche Idee
gedacht. In Kuba hat man sogar nicht an die Möglichkeit
gedacht, die in diesen Tagen in den kubanischen Gerichten
angeklagten und verurteilten Kubaner durch die fünf in den
Vereinigten Staaten ungerecht verurteilten Kubaner zu
tauschen. Niemand hier hat daran gedacht.
Erinnern wir uns daran, daß es Unterschiede gibt: jene sind
unschuldig, jene haben gegen den Terrorismus gekämpft; jene
wurden ohne Garantien des ordnungsgemäßen Prozesses in einem
gefälschtem Rechtsverfahren verurteilt, das sich in einen von den
Gruppen der kubanischen Rechtsextreme dominierten Zirkus
verwandelte; jenen wurden elementare Garantien zurückgewiesen
wie Zugang zu ihren Rechtsanwälten.
Erinnern wir uns daran, daß jene auf das
Rechtsverfahren während 17 Monaten lang in Haft, in Haftzellen, wo
sie ihre Verteidigung nicht vorbereiten konnten,
warteten. Erinnern wir uns daran, daß sie wieder inhaftiert
wurden um zu hindern, daß sie an der Vorbereitung der
Rechtsanwälten für die Rechtsmitteleinlegung vor dem Atlantas
Gericht teilnähmen.
Es bestehen tiefe Unterschiede bei den Motivationen, der moralischen
Qualität und den Umständen zwischen den hier
zugewiesenen Verbrechen und den angeblichen Verbrechen dort und den
Bedingungen ihrer Rechtsverfahren; aber auf jeden Fall, es besteht
die geringste Idee etwas dieser Natur zu machen.
Moderator: Noch eine Frage?
Ich sehe keine Fragen mehr.
Minister, vielen Dank für Ihre Ansprache.
Felipe Pérez: Wir bedanken uns für Ihre
Anwesenheit hier.
(Beifall)