LONDON 2012
Illegale Wetten: Bedrohung für
den Sport
Alfonso Nacianceno
DAS Internationale Olympische Komitee (IOC) wird
seinen Kampf gegen die Bedrohung fortsetzen, dass
die Wettmafia in die Olympischen Spiele von London
2012 einfällt.
Die Beunruhigung wächst immer mehr, Sportler
könnten Täuschungsmanöver starten und Ergebnisse
oder Teilergebnisse verschiedener Wettkämpfe
manipulieren, in Komplizität oder unter dem Druck
von Wettbetrugsringen, die nicht davor
zurückschrecken, sogar Angehörige der Athleten zu
erpressen, um ihre Ziele zu erreichen. Eingeweihte
in diesen Kampf haben erklärt, dass diese Aktionen
sehr schwer aufzudecken sind, so dass es angebracht
ist, auf den Schauplätzen des Events selbst wachsam
zu bleiben.
Das IOC hat Wetten für die teilnehmenden Athleten
und ihr Begleitpersonal während der Olympiade
verboten und über die Einrichtung einer Telefon-Hotline
informiert, die dazu dienen soll, verdächtige
Aktivitäten anzuzeigen.
Im März 2011 bildete es eine Arbeitsgruppe zur
Bekämpfung der Korruption, die in der Lage wäre, das
Fairplay während der Spiele in Frage zu stellen. Auf
ihrer dritten Tagung in Lausanne, Schweiz, legte sie
übereinstimmend fest, dass „der Sportbetrug als
krimineller Delikt zu werten ist", und kam auch zu
der Erkenntnis, dass weltweit wenig erreicht wurde,
um dieses Übel auszurotten, zu dessen mächtigsten
Verbündeten der Umstand der Online-Zahlung zählt.
Für Christophe de Kepper, Generaldirektor des IOC
„müssen die Regierungen viel tun und es ist eine
Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Justiz
der ganzen Welt erforderlich", wenn man Erfolge
gegen diese unheilvolle Praxis erzielen will,
berücksichtigend, dass der größte Fluss illegaler
Wetten aus Europa und dem Fernen Osten kommt.
Interpol (Internationale Kriminalpolizei-Organisation)
schätzt ein, dass dieses schmutzige Geschäft ca. 140
Milliarden Dollar jährlich bewegt, wobei ihm seine
eigene Geldwäsche anhaftet. Mehr als ausreichende
Gründe, um ein Bewusstsein zu schaffen über die
Gefahr, die diese Mafiabanden und ihre
wirtschaftliche Macht darstellen.
GENAUSO ERNST WIE DAS DOPING
Die Wettbetrüger „bilden eine ähnlich ernste
Bedrohung wie das Doping für die Glaubhaftigkeit des
Sports, und möglicherweise eine noch ernstere, wenn
wir die betroeffenden Geldsummen berücksichtigen",
meint De Kepper. Deshalb habe er die Schaffung eines
universalen Verhaltenskodex für die Sportler, Kampf-
und Schiedsrichter der olympischen Bewegung
vorgeschlagen. Er betonte die Notwendigkeit, dass
die „Regierungen sich des Ausmaßes des Problems
bewusst werden", und nannte den Fußball und das
Kricket als die von Spielabsprache-Skandalen am
meisten betroffenen Sportarten.
Am gleichen Tag der Tagung in Lausanne, drei Tage
vor dem Super Bowl oder Super Tazón, dem Finalspiel
der National Football League (NFL), schloss die US-Staatsanwaltschaft
16 Websites, die Sportwettkämpfe und andere Events
illegaler Zahlung direkt per Internet übertrugen,
Piraterie-Praktiken, die von Februar 2010 bis Januar
2012 funktionierten. Neun davon leitete ein einziger
Mann, bekannt als Ronaldo Solano, von Michigan aus.
Anfang 2012 versicherte Chris Eaton,
Sicherheitschef des Weltfußballverbandes (FIFA) in
einem Interview, das auf der Website des Verbandes
veröffentlicht wurde, dass es „die Menschen
unvorstellbar finden, den Fußball zu benutzen, um
irgendwelche Betrugsmanöver zum persönlichen Vorteil
zu machen, und das ist der Hauptfeind im Kampf gegen
diese Übel".
Eaton erinnerte daran, dass nach der WM 2010 in
Südafrika die Abteilung Sicherheit der FIFA entstand,
um jenen schmutzigen Manövern vorzubeugen, aber
damit ihre Arbeit der Bereinigung Erfolg haben kann,
ist es grundlegend, über die genaue Information
jener Spieler, Schiedsrichter und anderem Personal
zu verfügen, die bedroht wurden, damit sie
Spielergebnisse manipulieren. Die Leitinstitution
dieser Sportart versprach, eine Stelle einzurichten,
an die man sich, auch anonym, wenden kann, um
Erpressungsfälle zu melden.
Kehren wir zum Thema der Olympischen Spiele von
London zurück, die in weniger als sechs Monaten
eröffnet werden. Das IOC versicherte, dass die
Sportorganisationen derzeit Empfehlungen darüber
erhalten, wie sie ihre Athleten und Mitarbeiter
beraten können, um sich gegen die Belagerung der
Wettmafia schützen können. Obwohl es seine Position
klargestellt hat, im Kampf gegen dieses Laster nicht
einzuhalten, sind einige dafür, eine unabhängige
Institution, ähnlich der Antidoping-Weltagentur, für
die Bekämpfung dieses Phänomens zu bilden.
Was die allgemeine Sicherheit der Spiele 2012
betrifft, werden Quellen bei Scotland Yard gemäß
25.000 Polizisten eingesetzt werden, um jene, die
versuchen wollen, die Durchführung des Events zu
stören, davon abzuhalten, und um gegen das
organisierte Verbrechen zu kämpfen sowie gegen den
Weiterverkauf von Eintrittskarten auf dem
Schwarzmarkt und Fälschungen vorzugehen.
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