MARABANA 2012
Eine spannende Massenveranstaltung
wie immer
Yoel Tejeda Pérez
Die
Hauptstadt aller Kubaner wurde am Sonntag erneut zum
Schauplatz der berühmten Laufveranstaltung Marabana,
die in diesem Jahr zum 26. Mal stattfand und mehr
als 2.700 Teilnehmer zählte, darunter etwa 300 aus
anderen Ländern.

Über 2.700 Teilnehmer hatte Marabana.
Foto: Ricardo López Hevia |
Letztere Zahl bestätigt die hohe Akzeptanz der
Veranstaltung bei den Besuchern, die jedes Jahr
gestiegen ist. Wie der Leiter des Projekts
Marabana-Maracuba, Carlos Gattorno, festgestellte,
ist dieses Ereignis „mehr als Laufen, es ist Kuba“.
Nicht zu vergessen seien die brüderlichen Bindungen,
die unter den Protagonisten entstehen und dazu
beitragen, eine Brücke der Freundschaft und
Solidarität zwischen allen Menschen zu „bauen“.
An
Marabana teilzunehmen – mehr als über gepflasterte
Wege zu laufen, heißt es, sich in einem echten
Potpourri von Menschen zu befinden -, ist eine
lebendige und bereichernde Erfahrung. Man konnte
Minuten vor dem Startschuss sowohl einem jungen Mann
begegnen, dem beide Beine amputiert wurden, und der
dem Rhythmus des Liedes „La
Maquinaria“
der Gruppe Van Van aus seinem Rollstuhl heraus
folgte; als auch einem anderen, der im asiatischen
Gewand am Boden saß und mit Meditationstechniken des
Yoga vor dem Start Konzentration suchte.
Nach
dem Rennen am Samstag waren einige verwundert über
die eigenartige Fortbewegungsweise von vier Läufern,
die mit gutem Orientierungssinn „rückwärts“ laufend
die Strecke absolvierten, während ein blinder Mann,
mit seinem Begleiter zur linken Seite und dem Stock
in der rechten Hand schnellen Schrittes lief.
Einige
Kilometer nach dem Start mussten mehrere Läufer
wegen Erschöpfung den Lauf unterbrechen, aber statt
den Wettkampf aufzugeben, gingen sie im Schritt
weiter, aus Respekt vor der Veranstaltung, ihren
Kameraden und sich selbst. Einige beschlossen sogar,
sich auf dem Malecón hinzusetzen, geplagt von
Muskelschmerzen und Müdigkeit, um weiterhin den
Wettbewerb zu unterstützen. Gleichermaßen taten es
die Bewohner der Straßen an der Strecke, die von den
Balkons oder von den Bürgersteigen aus den Läufern
zujubelten.
Dies
alles und noch viel mehr erlebte man bei Marabana
2012. Die Gewinner des Wettkampfes, der auch die
Landesmeisterschaft in dieser Disziplin darstellt,
waren Dailin Belmonte und Richer Perez im halben
Marathon und Yailén Jorge Garcáa und Luis Suarez
über die 42,195 Kilometer.
Wieder
war das traditionelle Rennen Marabana ein
unbestreitbares Erlebnis für die Bevölkerung.
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