Politische Gefangene des Imperiums MIAMI 5       

     

N A C H R I C H T E N

Havanna, 23. März 2012

 

Solidaritätsaktionen in mehreren Städten der BRD forderten am 17. März: Freiheit für die Fünf!
Veranstaltung vor dem US-Konsulat in Düsseldorf

Das „Düsseldorfer Bündnis für die Fünf" erreichte mit seinem Aufruf knapp hundert Personen. Immer wieder blieben auch Menschen auf ihrem Weg zum Bahnhof stehen, in dessen unmittelbarer Nähe sich das Konsulat der USA am Bertha-von-Suttner-Platz befindet. Ihr Interesse wurde von einer einstündigen schauspielerischen Darstellung geweckt, die nach einem einführenden Redebeitrag der langjährigen Miami 5-Aktivistin Josie Michel-Brüning stattfand.

Solidaritätsaktionen in mehreren Städten der BRD forderten am 17. März: Freiheit für die Fünf!Auf einem Lastwagen, der als Bühne aufgebaut war, mit einem Riesenplakat der Fünf im Hintergrund, standen die Hauptdarsteller. Ramón, Antonio, Gerardo und Fernando in Sträflingsanzügen und mit Handschellen, und René in Zivil mit einer Fußfessel.

Die Reporterin fragte zu Beginn - durchaus feindselig eingestellt - alles, was auch den Durchschnittsbürger in Deutschland über den Fall der Fünf interessieren könnte. Dabei hatten die Darsteller der Fünf eine große Fleißarbeit zu leisten, denn immerhin mussten insgesamt an die fünfzehn Seiten mehr oder weniger auswendig gelernt werden, um die Vorführung authentisch zu gestalten. Schließlich sollte das Publikum nicht nur informiert, sondern auch unterhalten werden. Natürlich merkte jeder, dass die Leute in den Sträflingsanzügen und hinter den Masken Schauspieler waren. Aber trotzdem war es eine Art der Darbietung, die das Publikum mehr mitgerissen hat als ein einfaches Verlesen von Erklärungen. Dabei gab es bei allem Ernst der Lage auch diverse Lacher zu einigen Äußerungen der Fünf, die ja bekanntlich trotz der unmenschlichen Situation, in der sie sich befinden, nie ihren Humor verloren haben.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses „Theaterstück" großen Anklang gefunden hat und eine gute Möglichkeit bietet, die Fünf als Persönlichkeiten kennen zu lernen und alles Wichtige über ihre Tätigkeiten und die Hintergründe des skandalösen Prozesses zu erfahren.

Renate Fausten

 

Berlin nicht nur „arm und sexy", sondern auch solidarisch mit den Miami 5

Bei strahlendem Sonnenschein mit fast kubanischen Temperaturen fand in Berlin die Kundgebung vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor satt. Aufgerufen hatte das „Berliner Bündnis zur Befreiung der Fünf". Über hundert Mitglieder von Solidaritätsbewegungen, Berliner Bürger/innen, Künstler sowie einige Touristen waren dem Aufruf gefolgt. Erster Redner war Victor Großman, US-Amerikaner, der 1952 wegen seines Friedensengagements in die DDR fliehen musste und seitdem hier lebt. Er forderte die USA auf, die Cuban Five, Mumia, Leonard Peltier und die anderen politischen Gefangenen endlich freizulassen.

Das Bündnis zur Befreiung aller politischen Gefangenen illustrierte nicht nur die fehlende Rechtsstaatlichkeit der USA, sondern auch, wie ein wachsender militärisch-industrieller-Komplex daran verdient. Solidarisch im Kampf um die Rückkehr der fünf kubanischen Helden ist auch das Mumia-Bündnis. Gemeinsam müsse verhindert werden, dass Menschen, die sich für eine bessere Welt oder einen eigenständigen Entwickungsweg einsetzten, einfach in US-Knästen verschwänden.

Auf eine breite Solidarität werde man im Kampf um die Befreiung der Fünf bauen, sagte Harri Grünberg als Vorsitzender des Netzwerk Kuba in seinem Beitrag. Verleger Wiljo Heinen erinnerte daran, wie wichtig es sei, die Mauer des Schweigens über das Schicksal der Fünf zu durchbrechen. Das erste in der BRD über die Fünf erschienene Buch, das er vor Jahren herausgab, wünschte er sich damals als Startschuss für eine breite Medienberichterstattung über den Fall.

Zwischen diesen und den Redebeiträgen vieler weiterer Organisationen setzten Musikbeiträge von Tobias Thiele, Frank Viehweg, vom Trio Palmera mit Mauro wunderbare künstlerische Zeichen der Solidarität, die die Kundgebungsteilnehmer mitrissen. Die waren auch anderweitig gefordert: auf großen Tüchern konnten sie diverse Antwortmöglichkeiten zu Fragen zum US-Terrorismus gegen Kuba ankreuzen und auf einer großen Rolle mit ihrer Unterschrift die Befreiung der Fünf fordern. Neben bewegenden Grußadressen der Fünf und ihrer Familienangehörigen an die Teilnehmer gab es auch einen telefonischen Life-Kontakt zur Kundgebung in Frankfurt - man spürte, man ist nicht allein. Und diese Solidarität muss verstärkt werden, um das Ziel einer Rückkehr der Fünf nach Kuba zu erreichen.

Fritz Groß

 

In Frankfurt wurde für die Fünf auch gelaufen

Da das Konsulat der USA in Frankfurt an einem eher wenig frequentierten Ort liegt, hat sich das örtliche Bündnis auf eine Auftaktkundgebung an der zentral gelegenen Hauptwache geeinigt. Danach gab es eine eineinhalb Stunden dauernde Demonstration durch Frankfurts Straßen, an der sich gut hundert Menschen beteiligten. Den Abschluss bildete dann eine zweite Kundgebung, direkt vor dem US-Konsulat. Aufgerufen hatten neben DKP, FG BRD-Kuba und der örtlichen Venezuela-Solidarität auch der Landesvorsitzende der Partei „Die Linke" und der geschäftsführende Vorstand der Gewerkschaft ver.di in Südhessen. Auch die Arbeitsloseninitiative Darmstadt beteiligte sich an den Veranstaltungen.

Musikalische Beiträge leistete mehrmals Ernst Schwarz mit seiner Gitarre. Grußworte sprachen Klaus Hartmann vom Freidenkerverband sowie Bettina Mandellaub für die DKP; auch die Widerstandskämpfervereinigung FIR reichte einen Beitrag ein, der verlesen wurde. Ein Grußwort kam auch von einem Mitglied der Frankfurter „occupy"-Bewegung.

Wie an anderen Orten gab es auch Unterstützung aus dem Umland: so hatte der türkische Verein „Halkevi" aus Darmstadt tags zuvor seine „Volksküche" in Solidarität mit den Miami 5 ausgerichtet und die Einnahmen der Solibewegung gespendet.

P.W.

 

Hamburg: Allein die Internationale Solidarität wird die Cuban Five befreien!

Knapp 200 Menschen versammelten sich heute am 17.März aus Anlass des Tages der Politischen Gefangenen vor dem US-Konsulat am Alsterufer in Hamburg, um die sofortige Freilassung von Gerardo Hernández, Antonio Guerrero, Ramón Labañino, René González und Fernando González zu fordern. Mit Liedern der  Chansonette Blandine Bonjour und von Bernd Köhler begann die Kundgebung. Am Ende ihres kulturpolitischen Beitrags stimmten sie die Internationale auf französisch an, was die Kundgebungsteilnehmer/innen begeistert aufnahmen.

In den Redebeiträgen von Cuba Sí Hamburg, vom Netzwerk Cuba und der DKP Hamburg wurde der fortwährende Terror gegen Kuba thematisiert, die Notwendigkeit Kubas sich selbst zu verteidigen und vor allem die Bedeutung der internationalen Solidarität: die Solidarität, die die Fünf, ihre Familien und Angehörigen und auch uns stark macht, in unserem Streit für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

Bewegend und anrührend waren vor allem die zahlreichen Grußworte, die uns aus Kuba und sogar von Ramón und Antonio aus dem Gefängnis erreichten. Die Moderatorin der Kundgebung sprach ein wahres Schlusswort als sie, an das hinter Gittern verschanzte Konsulat gewandt, sagte: „Wir werden wieder kommen, so lange bis die Cuban Five auf Kuba ihre Familien wieder in die Arme schließen können!"

Nicole Drücker

 

München: Abendveranstaltung und Kundgebung

In München bildete am Vorabend der Kundgebung eine Informationsveranstaltung mit dem Film „Mission gegen den Terror" im Eine-Welt-Haus den Auftakt. Der Umgang der US-Behörden mit den Fünf wurde dabei dargestellt. Die USA praktizieren als angebliche „Vorkämpfer" gegen den Terror im Bezug auf Kuba genau das Gegenteil: Antiterrorkämpfer zu politischen Gefangenen machen, antikubanische Terroristen schützen und hofieren und seit Jahrzehnten in ihre Strategie gegen Kuba einbinden. Ein Teilnehmer berichtete vom internationalen Kolloquium zur Solidarität mit den Miami 5, das vergangenen November in Holguin auf Kuba stattfand. Bewegt nahmen die ca. 35 Teilnehmer des Abends ein Grußwort der fünf Gefangenen aus der Haft auf, das Antonio Guerrero an die Kundgebungen gesandt hatte.

Am Samstag gab es eine kurze Kundgebung vor dem US-Konsulat, die von der Polizei behindert wurde, indem verboten wurde, das Konsulat zu filmen oder zu fotografieren. Begründung einer Beamtin: Das Material könne zur Vorbereitung von Terroranschlägen gegen das US – Konsulat verwendet werden. Auch für die anschließende Aktionsveranstaltung hatten die Behörden Hindernisse aufgebaut. Sie wurde kurzfristig vom zentralen Marienplatz an einen anderen Platz verlegt.

Mit einer optisch auffälligen Gefängnisskulptur, Transparenten, Infotischen, Redebeiträgen und Musik konnte das „Münchner Bündnis für die Fünf" fünf Stunden lang dennoch eine größere Öffentlichkeit und Bekanntheit über das Schicksal der Kubaner und die Rolle der US-Behörden herstellen. Zahlreiche Passanten zeigten sich spontan empört, es wurde aber auch deutlich, dass noch viel zu wenige Menschen überhaupt etwas darüber wissen, weil die Medien hierzulande kaum darüber berichten.

Das Münchner Bündnis hat sich vorgenommen, mit einer öffentlichen Aktion am 1.Mai des DGB wieder präsent zu sein.

Werner Ströhlein

 

                                                                                                  ARTIKEL DRUCKEN


Generaldirektor: Lázaro Barredo Medina. Chefredakteur: Gustavo Becerra Estorino
Hosting:
Teledatos-Cubaweb. Havanna
Granma Internacional Digital:
http://www.granma.cu/

E-mail  | Index | Español | Inglés | Francés | Portugués | Italiano | Themen
© Copyright. 1996-2012. Alle Rechte vorbehalten. GRANMA INTERNACIONAL. Kuba

UP

Granma
Internacional Deutsche Ausgabe