Die
CIA log über Folter, so die Washington Post
WASHINGTON - Die CIA hat den
Kongress und die US-amerikanische Öffentlichkeit
über Aspekte der Verhörprogramme getäuscht, die nach
dem 11. September 2001 begonnen wurden, schließt ein
Bericht des Geheimdienstausschusses des Senats.

Aktivisten machen eine Demonstration des
Waterboarding, einer der Foltermethoden
der CIA. Foto : DAILY MAIL |
Obwohl das 6.300 Seiten
lange Dokument weiterhin streng geheim ist,
verbreitete die Washington Post einige Details, die
auf durchgesickerten Informationen von Beamten
beruhen, die Zugang zu dem Dokument hatten und unter
der Bedingung der Anonymität aussagten.
Die CIA hat vor dem
Justizministerium und dem Kongress verteidigt, dass
ihr Verhörprogramm dazu diente, um Information zu
erhalten, die sonst nicht zugänglich wäre. Sie hatte
ebenfalls betont, dass es ihr dank dieser Techniken
– von denen einige als Folter eingestuft werden –
gelungen war, Terrorpläne aufzudecken und Tausende
von Leben zu retten.
Aber der Bericht des Senats
wirft der CIA vor, Details über die Schwere der
angewandten Methoden verborgen und die Bedeutung der
Daten übertrieben zu haben, die von der Gefangenen
zur Verfügung gestellt wurden.
Der Bericht zitiert auch
Fälle, wo die Anwendung „harter Verhörmethoden"
fortgesetzt wurde, auch als Analysten davon
überzeugt waren, dass die Gefangenen keine weiteren
Informationen mehr geben konnten.
Laut der Washington Post
teilt sich der Bericht in drei Bände: einer verfolgt
die Chronologie der Verhöroperationen, ein anderer
analysiert die Beschwerden der
Geheimdienstmitarbeiter und ein dritter enthält
Studien von den Fällen praktisch aller Gefangenen in
der Haft der CIA seit Beginn des Programms im Jahr
2001.
In dem Dokument sind bisher
nicht bekannte Fälle von Missbrauch beschrieben,
darunter eine Form, ähnlich dem Waterboarding oder
simulierten Ertrinken, „die nicht in die Liste der
Techniken aufgenommen war, die vom Justizministerium
genehmigt wurde".
Ein CIA- Sprecher sagte, die
Agentur habe die endgültige Fassung des Berichts
noch nicht gesehen, weshalb er keinen Kommentar
abgeben könne.
Es wird erwartet, dass der
Geheimdienstausschuss des Senats am Donnerstag über
eine Entsendung einer Zusammenfassung des Berichts
an den US-Präsidenten Barack Obama zwecks ihrer
Freigabe abstimmen wird. Allerdings könnte es, laut
US-Beamten, Monate dauern, bevor die Dokumente
öffentlich gemacht werden.
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