Vereinigte Staaten finanzieren
Gewalt in Venezuela
Jorge
Leganoa Alonso
WENN noch Zweifel daran bestanden, dass die
Vereinigten Staaten hinter den gewaltträchtigen
Plänen der venezolanischen Opposition stecken, so
sind sie jetzt ausgeräumt. Die US-amerikanische
Nachrichtenagentur „Associated Press" (AP) enthüllte,
dass das Außenministerium und der „Nationale Fonds
für Demokratie" – mit seinen englischen Initialen
NED –, eine von der Regierung finanzierte
Organisation, im Jahre 2013 annähernd 7,6 Millionen
Dollar an oppositionelle Gruppierungen Venezuelas
überwiesen haben.
Die
oppositionelle Tätigkeit von Leopoldo López und
María Corina Machado wird von Washington finanziert.
Millionen Dollar fließen, um den revolutionären
Prozess in Venezuela zu destabilisieren
Die Dokumente, auf die AP
Zugriff hatte, sagen aus, dass die Ziffer um 15 %
höher lag als die von 2009. Allerdings geht die
Neuauflage der Finanzierung der venezolanischen
Opposition durch die US-Regierung auf einen Ursprung
zurück, der schon über zehn Jahre alt ist.
Leonardo López und Maria
Corina Machado, zwei der oppositionellen
Führungspersonen, die im vergangenen Februar am
meisten zur Gewalt aufwiegelten, um Präsident
Nicolás Maduro zu stürzen, können schon auf eine
Historie als von Washington finanzierte
Kollaborateure zurückblicken.
Der „Nationale Fonds für
Demokratie" (NED) und die „Internationale Agentur
der Vereinigten Staaten für die Entwicklung" (USAID)
verfügten die Finanzierung der Parteien von
Leopoldo, „Primero Justicia" (Gerechtigkeit zuerst)
und „Voluntad Popular" (Volkes Wille) und von Maria
Corinas angeblicher NGO „Súmate" (Reih dich ein)
sowie der Wahlkampagnen der beiden.
Die Aufdeckung der
Journalistin Hannah Dreier, AP-Korrespondentin in
Caracas, beförderte das alte Muster der Finanzierung
gewalttätiger Gruppen in Venezuela durch die
Regierung der Vereinigten Staaten, das schon seit
2001 besteht, ans Tageslicht. Damals waren Millionen
Dollar an Organisationen unter dem Deckmantel „Zivilgesellschaft"
geflossen und endeten als hauptsächliche Quelle für
den Staatsstreich gegen Hugo Chávez im April 2002,
der ihm für etwas mehr als 48 Stunden die Macht
entzog.
Nach dem Fehlschlag gründete
USAID in Caracas ein „Initiativbüro für den Übergang"
(OTI), um zusammen mit dem NED eine Finanzspritze
von über 10 Millionen Dollar in acht Jahren für
Bemühungen, die Regierung Chávez zu untergraben und
die Opposition erneut zu stärken, zur Verfügung zu
stellen.
Die Seite der Gewalt, die
die von den Vereinigten Staaten finanzierten Gruppen
aufschlugen, schloss auch Studentenorganisationen
wie JAVU mit ein, die nach dem alten Rezept von
Otpor in Europa vorgehen sollten und deren Führer
völlig offen zur Gewalt aufriefen. Dies führte dazu,
dass auf andere Venezolaner geschossen wurde, wobei
einer tödlich verletzt wurde und ein Kindergarten in
Flammen aufging, in dem Kinder unter fünf Jahren
untergebracht waren.
Anfang 2011 schloss OTI
seine Pforten in Venezuela, nachdem es öffentlich
schwerer Verletzungen der Souveränität und des
Bruchs venezolanischer Gesetze beschuldigt worden
war, worauf USAID seine Operationen für das
südamerikanische Land in die Vereinigten Staaten
verlegte. Weit davon entfernt aufzuhören, verstärkte
sich, wie wir sehen konnten, der Geldfluss trotz der
Verabschiedung des Gesetzes zur Politischen
Souveränität und Nationalen Selbstbestimmung Ende
2010 in Venezuela, das die auswärtige Finanzierung
von Gruppen mit politischen Zielen im Land
verbietet.
Die Nationalversammlung
Venezuelas stimmte dem Verbot zu, Unterstützung aus
dem Ausland zu empfangen, als sich herausstellte,
dass das NED die Gruppe „Súmate" von Maria Corina
Machado finanziert hatte, die 2004 erfolglos eine
unerbittliche Kampagne geführt hatte, um Chávez aus
dem Amt abzuberufen.
Die Washingtoner Agenturen
NED und USAID verletzen ebenso wie die
venezolanischen Oppositionsgruppen, die Empfänger
der Dollars sind, in schamloser Weise weiterhin die
Gesetze des Landes. Im Budget von Präsident Obama
für internationale Operationen sind seit 2012
zwischen 5 und 6 Millionen Dollar zur Finanzierung
gewalttätiger Gruppen in Venezuela durch USAID
enthalten. Die Wirklichkeit wird allerdings 2013
noch übertroffen, wie eine Meldung von AP deutlich
macht.
Der Kontext, der sich aus
dem Tod des bolivarischen Führers Hugo Chávez ergab
und die Hoffnungen der internationalen Rechten, um
jeden Preis die Macht in Venezuela zu ergreifen,
führten, nachdem Nicolás Maduro bei den
Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte und so das
chavistische Projekt fortsetzen konnte, zum Irrsinn
eines antidemokratischen „coming out". Momentan
wächst dessen Finanzierung durch die Regierung der
Vereingten Staaten immer noch an und übertrifft
selbst kühnste Schätzungen.
Ein weiterer großer Teil der
NED-Fonds wurde nach Erkenntnissen der
investigativen Journalistin Eva Golinger zwischen
2013 und 2014 in Initiativen und Gruppen investiert,
die im Medienumfeld arbeiten und Rufmordkampagnen
gegen die Regierung Präsident Maduros inszenieren.
Unter ihnen befinden sich „Espacio Público", das
„Instituto Prensa y Sociedad (IPYS), „Sin Mordaza"
und GALI. Die Kampagne zur Diskreditierung der
venezolanischen Regierung und besonders der Person
Nicolás Maduro ist bisher ohne Präzedenzfall.
Fest steht, dass sich unter
den Gruppen, die vom NED dafür bezahlt werden,
angesichts der Dekadenz der Opposition verstärkt mit
Jugendlichen zu arbeiten, auf der Suche nach „neuem
oppositionellem Führertum" auch die Gruppe „Forma"
befindet, eine Organisation von César Briceno, die
mit dem venezolanischen Bankier Óscar García Mendoza
in Verbindung steht.
García Mendoza leitet die
Venezolanische Kreditbank, die als Kanal für den
Fluss von NED- und USAID-Dollar an oppositionelle
Gruppen in Venezuela wie „Súmate", „Cedice", „Sin
Mordaza", „Observatorio Venezolano de Prisiones" und
„Forma" dient.
Im vergangenen Jahr verwies
Bolivien USAID des Landes unter der Beschuldigung,
versucht zu haben, die Regierung zu unterminieren.
Erst vor kurzem hat Ecuador USAID verboten, Projekte
im Land zu finanzieren. Und die noch aktuelleren
Enthüllungen darüber, dass Washington ein soziales
Netz ähnlich wie Twitter in Kuba errichtet hat zur
Untergrabung der Regierung in Havanna, nährt neuen
Verdacht über finanzielle Unterstützung seitens der
USA.
Der „Nationale Fonds für
Demokratie", mit seinen 7,6 Millionen Dollar für die
gewalttätige Opposition im Jahre 2013, traf die
Entscheidung, die Namen der venezolanischen
Empfänger aus seinem jährlichen Rechenschaftsbericht
zu streichen, und seit 2010 macht das US-Außenministerium
keine venezolanischen Gruppen mehr öffentlich, die
Fonds erhalten, was die Phantasie anregt, in wessen
Hände die geheimen Gelder wohl tatsächlich kommen
mögen.
Die Sprecherin des NED Jane
Riley sagte, dass die Agentur die Namen der
Adressaten deshalb verschleiere, weil ein „Klima
schwerer Einschüchterung mit Androhung physischer
Gewalt, Hasskampagnen in staatlichen Medien und
gesetzlichen Repressalien" entstanden sei, eine
schwache Rechtfertigung für jene, die Geld von US-amerikanischen
Gebern annehmen, um die Ordnung eines souveränen und
demokratischen Landes umzustürzen. (Entnommen aus
Cubahora)
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