Pinar und Kuba kamen und siegten
Die
Vertretung der Großen Antillen kehrt nach mehr als
55 Jahren auf den Thron des Turniersiegers zurück.
Cepeda, wertvollster Spieler des Turniers
Oscar Sánchez Serra

San Juan – Sensationell und makellos
war der Triumph der „Vegueros“ aus Pinar del Rio in
der 57. Karibikserie, die gestern im Hiram Bithorn
Stadion zu Ende ging und in der die kubanische
Mannschaft ein Schauspiel bot, das die
Puerto-Ricaner verzauberte.
Die Vegueros spielten einen
überzeugenden Baseball, mit guter Defensive und
Offensive, der in zwei Tagen die besten gegnerischen
Pitcher des Turniers entthronte, zunächst die der
„Caribes“ der venezolanischen Provinz Anzoátegui im
Halbfinale und gestern die mexikanischen „Tomateros“
aus Culiacán. In diesen beiden Tagen erreichten sie
23 Hits, davon zwei zweifache, einen dreifachen und
einen Homerun.
Und hier zeigte der große Yosvani
Torres, warum er die Mannschaft Pinar del Rio zum
Landesmeistertitel geführt hatte. Das ganze Volk
fieberte mit ihm, als er eine Pitcherleistung auf
der Höhe dieses Wettbewerbs von San Juan hinlegte.
Torres warf sechs komplette Innings.
Dabei musste er zwei Hits einstecken, er vergab
keinen Walk, verursachte aber einen Hit by Pitch.
Nur vier gegnerische Spieler
erreichten Bases, der vierte von ihnen durch einen
Fehler der kubanischen Verteidigung. Vier Innings
lang gelang den Mexikanern kein Hit gegen ihn. Nur
vieren der 22 Batter, die gegen Pinar de Rio
spielten, gelangen Schläge ins Outfield.
„Es ist ein unvergesslicher Tag, ein
Anreiz für Pinar del Rio, um bei der
Landesmeisterschaft aufzuholen, aber es erfüllt uns
vor allem mit Stolz, Kuba vertreten und ihm einen
solchen Sieg beschert zu haben. Meine Freude ist
riesengroß und ich weiß, sie ist es auch in den
Straßen Pinar del Rios und im ganzen Land. Das ist
ein Triumph aller“, sagte der Sieger immer noch von
Gefühlen überwältigt.
Yuliesky Gurriel neben ihm wurde
buchstäblich von Kameras und Journalisten überrollt.
„Die Mannschaft war eins, sehr
kämpferisch und man fühlt sich stolz in ihr zu
spielen“, sagte der Mann, dem im achten Inning ein
entscheidender Homerun gelang, der letztendlich zum
3:2 Sieg führte.
„Du weißt schon, dass du der
´wertvollste Spieler des Turniers´ bist“, sagte ich
zu Frederich Cepeda vor der Siegerzeremonie. „Wie
kann das sein, nein, das wusste ich nicht, das ist
ungeheuer“, sagte er freudig strahlend. Nachher
meinte er: „Wertvoll sind die Leute aus Pinar del
Rio und die aus ganz Kuba, die uns unterstützen. Ich
hatte Gott sei Dank das Glück, an diesem
historischen Ereignis des kubanischen Baseballs
teilnehmen zu können.“
Einen großen Anteil am Sieg hatte
der Pitcher Hector Mendoza, der auch als bester
Ablöse-Pitcher ausgezeichnet wurde. Auf sein Konto
kommen der Sieg im Spiel gegen die puerto-ricanische
Mannschaft und die Spiel-Saves im Halbfinale und im
Finale.
San Juan erlebte einen
historischen Tag. Kuba hat sich nach 55 Jahren den
Thron des karibischen Baseballs wieder erobert, in
einem Stadion, das nicht müde wurde, es zu
unterstützen und den Mann auspfiff, der an diesem
Abend zum zweiten Mal versuchte einen Schatten auf
das Fest zu werfen. San Juan und ganz Puerto Rico,
die Kubaner, die dort leben, und die
Kuba-Solidaritätskomitees erzielten mit all ihrer
Zuneigung und Leidenschaft innerhalb und außerhalb
des Spielfelds auch einen Homerun.










|