Es ist nicht eine Frage des Optimismus oder
Pessimismus, ob man elementare Dinge weiß oder sie
ignoriert, für die Ereignisse verantwortlich ist
oder nicht. Diejenigen, die vorgeben, sich für
Politiker zu halten, sollten auf den Müllplatz der
Geschichte geworfen werden, wenn sie in der Regel in
dieser Tätigkeit alles oder fast alles nicht
beachten, was mit ihr im Zusammenhang steht.
Ich spreche natürlich nicht von denjenigen, die
über mehrere Jahrtausende die öffentlichen
Angelegenheiten in Instrumente der Macht und des
Reichtums für die privilegierten Klassen verwandelt
haben, Tätigkeit, bei der Rekorde der Grausamkeit
aufgestellt wurden während der letzten acht- bis
zehntausend Jahre, über die sichere Spuren des
sozialen Verhaltens unserer Gattung vorhanden sind,
deren Existenz als denkende Wesen gemäß den
Wissenschaftlern knapp 180.000 Jahre übersteigt.
Es ist nicht meine Absicht, mich in solche Themen
zu versenken, die sicherlich fast hundert Prozent
aller Menschen langweilen würden, welche ständig
über die Medien mit Nachrichten bombardiert werden,
angefangen beim geschriebenen Wort bis hin zu
dreidimensionalen Filmen, die man in teuren Kinos
vorzuführen beginnt, und der Tag, wo diese auch bei
den an sich schon fabelhaften Fernsehbildern
überwiegen werden, ist nicht mehr fern. Es ist kein
Zufall, dass die so genannte Unterhaltungsindustrie
ihren Sitz im Herzen des Imperiums hat, das uns alle
tyrannisiert.
Was ich beabsichtige, ist, mich an den jetzigen
Ausgangspunkt unserer Gattung zu stellen, um vom
Gang in den Abgrund zu sprechen. Ich könnte sogar
von einem „unerbittlichen" Gang sprechen und wäre so
der Wahrheit sicher näher. Die Idee eines
abschließenden Gerichts am jüngsten Tag ist in den
am meisten unter den Erdbewohnern verbreiteten
religiösen Doktrinen enthalten, ohne dass
irgendjemand diese deshalb als pessimistisch
bezeichnet. Ich erachte es im Gegenteil als eine
elementare Pflicht aller ernsthaften Personen bei
vollem Verstand, die Millionen zählen, darum zu
kämpfen, jenes dramatische und in der heutigen Welt
so nahe Ereignis zu verschieben und vielleicht zu
verhindern.
Zahlreiche Gefahren bedrohen uns, aber zwei von
ihnen, der Atomkrieg und der Klimawandel, sind
entscheidend und beide sind immer mehr davon
entfernt, einer Lösung zugeführt zu werden.
Das demagogische leere Gerede, die Erklärungen
und Reden der von den Vereinigten Staaten und ihren
mächtigen und bedingungslosen Verbündeten der Welt
aufgezwungenen Tyrannei zu diesen beiden Themen
erlauben keinerlei Zweifel hierüber.
Der erste Januar 2012, Neujahr der westlichen und
christlichen Welt, fällt mit dem Jahrestag des
Sieges der Revolution in Kuba zusammen und mit jenem
Jahr, in dem 50 Jahre seit jener Raketenkrise im
Oktober 1962 vergangen sein werden, die die Welt an
den Rand des weltweiten Atomkriegs geführt hat, was
mich zwingt, diese Zeilen zu verfassen.
Meine Worte wären sinnlos, wenn diese zum Ziel
hätten, dem US-amerikanischen Volk bzw. dem Volk
jeglichen anderes, mit den USA bei dem unerhörten
Abenteuer verbündeten Landes, irgendeine Schuld zur
Last zu legen; diese würden, genauso wie die anderen
Völker der Welt, die unvermeidbaren Opfer der
Tragödie sein. Kürzlich in Europa und an anderen
Orten geschehene Ereignisse beweisen die massive
Entrüstung und Empörung derjenigen, welche die
Arbeitslosigkeit, die Not, die Verminderung ihrer
Einkommen, die Schulden, die Diskriminierung, die
Lügen und die „Biertischpolitik" zu den
Protestaktionen führen und zu der brutalen
Unterdrückung durch die Hüter des Establishments.
Mit zunehmender Häufigkeit wird über Arten von
Militärtechnik gesprochen, die dem gesamten Planeten
schaden, dem einzigen bekannten bewohnbaren
Satelliten in hundert Lichtjahren Entfernung von
einem anderen, der vielleicht geeignet wäre, wenn
wir uns mit Lichtgeschwindigkeit, d.h.
dreihunderttausend Kilometer pro Sekunde, bewegen
würden.
Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass für den
Fall, dass unsere wunderbare denkende Gattung
verschwinden sollte, viele Millionen Jahre vergehen
würden, bevor erneut - kraft der wirkenden
Naturgrundsätze, die aufgrund der Evolution der
Arten wirken, wie 1859 von Darwin entdeckt wurde,
und heute alle ernsthaften Wissenschaftler, Gläubige
oder nicht, anerkennen - eine andere, zum Denken
befähigte Gattung entstehen würde.
Keine andere Epoche der Menschengeschichte hat
die Gefahren gekannt, denen jetzt die Menschheit
begegnen muss. Menschen wie ich, die schon 85 Jahre
alt sind, waren schon 18 geworden und hatten das
Abitur in der Hand, bevor die Fertigstellung der
ersten Atombombe stattfand.
Heute zählen die zum Einsatz bereiten Artefakte
dieser Art – die unvergleichlich mächtiger als jene
sind, die die Hitze der Sonne über den Städten
Hiroshima und Nagasaki erzeugt haben – tausende.
Die Waffen jener Art, die zusätzlich in den
Depots gelagert werden, erreichen zusammen mit jenen
schon kraft Abkommen aufgestellten Mengen
zahlenmäßig mehr als zwanzigtausend atomare
Projektile.
Die Verwendung von kaum einhundert jener Waffen
wäre ausreichend, um einen nuklearen Winter zu
verursachen, der in kurzer Zeit den schrecklichen
Tod aller den Planeten bewohnender menschlicher
Wesen verursachen würde, wie es Alan Robock, US-Wissenschaftler
und Professor der Universität Rutgers von New Jersey
hervorragend und mit Computerdaten belegt erklärt
hat.
Denjenigen, die ernsthafte internationale
Nachrichten und Analysen zu lesen pflegen, ist
bekannt, wie die Risiken des Ausbruchs eines Krieges
mit Verwendung von Atomwaffen in dem Maße zunehmen,
wie die Spannungen im Nahen Osten ansteigen, wo sich
in Händen der israelischen Regierung hunderte,
vollkommen kampfbereite Atomwaffen anhäufen, in
Händen eines Staates, dessen Charakter einer starken
Atommacht weder zugegeben noch verneint wird. Ebenso
nimmt die Spannung rund um Russland zu, einem Land
von unbestreitbarer Reaktionsfähigkeit, das von
einem vermeintlichen europäischen atomaren
Schutzschild bedroht ist.
Die US-amerikanische Behauptung, dassdas
europäische atomare Schutzschild dazu gedacht ist,
auch Russland vor dem Iran und Nordkorea zu schützen,
ist lächerlich. Die US-Position in dieser heiklen
Sache ist so haltlos, dass ihr Verbündeter Israel
sich nicht einmal die Mühe macht, vorherige
Absprachen über Maßnahmen abzusichern, die den Krieg
auslösen können.
Die Menschheit hingegen genießt keinerlei
Garantie. Der Kosmos in unmittelbarer Nähe unseres
Planeten ist mit Satelliten der USA überlastet, die
dafür vorgesehen sind, selbst das auszuspionieren,
was auf den Dachterrassen der Wohnungen jeglicher
Nation der Welt geschieht. Das Leben und die
Gebräuche jeglicher Person oder Familie sind zum
Spionageobjekt geworden; das Abhören von mehreren
hundert Millionen Handys wird zu
Informationsmaterial für die US-Geheimdienste und
die von jeglichem Nutzer an jeglichem Ort der Welt
behandelten Gesprächsthemen hören so auf, privat zu
sein.
Das ist das Recht, das den Bürgern unserer Welt
kraft der Handlungen einer Regierung übrig bleibt,
deren auf dem Kongress von Philadelphia im Jahr 1776
verabschiedete Verfassung festlegte, dass die
Menschen noch frei und gleich geboren wurden und
dass der Schöpfer allen bestimmte Rechte zugestand,
von denen nun nicht einmal mehr den US-Amerikanern
selbst, geschweige denn irgendeinem anderen Bürger
der Welt das Recht bleibt, seinen
Familienangehörigen und Freunden per Telefon die
intimsten Gefühle mitzuteilen.
Der Krieg ist jedoch eine Tragödie, die sich
ereignen kann, und es ist sehr gut möglich, dass er
stattfindet. Aber selbst, wenn die Menschheit in der
Lage wäre, diesen auf unbestimmte Zeit zu
verschieben, wäre da noch die andere, ebenso
dramatische Angelegenheit, die schon mit zunehmendem
Rhythmus vonstatten geht - der Klimawandel. Ich
werde mich darauf beschränken, aufzuzeigen, was
eminente Wissenschaftler und Referenten von
Weltbedeutung durch Dokumente und Filme erläutert
und erklärt haben, die niemand anzweifelt.
Es ist gut bekannt, dass die US-Regierung sich
den Umweltabkommen von Kyoto widersetzt hat, eine
Verhaltensweise, die sie nicht einmal mit ihren
nächsten Verbündeten abgestimmt hat, deren Gebiete
äußerst stark leiden würden, und einige von denen,
wie z. B. Holland, fast vollständig verschwinden
würden.
Auf dem Erdball läuft heute alles weiter, ohne
dass es eine Politik zu diesem schwerwiegenden
Problem gibt, während der Meeresspiegel ansteigt,
die enormen Eiskappen, die die Antarktis und
Grönland bedecken und die über 90% des Süßwassers
der Welt beinhalten, mit zunehmender Schnelligkeit
schmelzen, und die Menschheit am 30. November 2011
offiziell die 7 Milliarden Erdbewohner erreicht hat,
Bevölkerung, die in den ärmsten Teilen der Welt
anhaltend und unvermeidbar wächst. Wie könnten sich
auch diejenigen, die sich in den letzten 50 Jahren
dem gewidmet haben, Länder zu bombardieren und
Millionen Menschen zu töten, um das Schicksal der
anderen Völker Sorgen machen?
Die Vereinigten Staaten sind heute nicht nur die
Anstifter jener Kriege, sondern ebenfalls die
weltweit größten Hersteller und Exporteure von
Waffen.
Wie bekannt, hat jenes mächtige Land ein Abkommen
unterzeichnet, um dem Königreich Saudi-Arabien in
den nächsten Jahren 60 Milliarden Dollar zu
beschaffen, dem Land, wo die transnationalen
Unternehmen der USA und ihrer Verbündeten täglich 10
Millionen Barrel leichten Erdöls fördern, d.h. eine
Milliarde Dollar an Kraftstoff. Was wird aus diesem
Land und dem Gebiet werden, wenn jene Energievorräte
zu Ende gehen? Es ist nicht möglich, dass unsere
globalisierte Welt ohne Protest jene kolossale
Verschwendung an energetischen Ressourcen akzeptiert,
für deren Schaffung die Natur mehrere hundert
Millionen Jahre benötigt hat und deren Vergeudung
die wesentlichen Kosten verteuert. Das wäre der
unserer Gattung zugeschriebenen Intelligenz absolut
unwürdig.
In den letzten 12 Monaten hat sich jene Situation
bedeutend verschärft, und zwar ausgehend von neuen
technologischen Fortschritten, die, anstelle die
durch die Verschwendung der fossilen Kraftstoffe
erzeugte Tragödie zu vermindern, diese bedeutend
verschlimmern.
Weltweit angesehene Wissenschaftler und Forscher
hatten schon begonnen, die dramatischen Folgen des
Klimawechsels aufzuzeigen.
In einem ausgezeichneten Dokumentarfilm des
französischen Regisseurs Yann Arthus-Bertrand unter
dem Titel Home, gedreht mit der Unterstützung
renommierter und gut informierter internationaler
Persönlichkeiten, der Mitte 2009 veröffentlicht
wurde, hat dieser die Welt mit unwiderlegbaren Daten
darauf hingewiesen, was vor sich ging. Mit soliden
Argumenten legte er die unheilvollen Auswirkungen
des Verbrauchs, in weniger als zwei Jahrhunderten,
der von der Natur in mehreren hundert Millionen
Jahren erschaffenen energetischen Ressourcen dar;
aber das Schlimmste war nicht die kolossale
Verschwendung, sondern die selbstmörderischen
Auswirkungen, die dies für die Menschengattung haben
würde. Hinsichtlich der Existenz des Lebens an sich
machte er der Menschengattung folgende Vorwürfe: „…Du
ziehst Nutzen aus einem fabelhaften Erbe von 4.000
Millionen Jahren, das von der Erde geliefert wurde.
Du existierst erst 200.000 Jahre, aber hast bereits
das Angesicht der Welt verändert."
Weder beschuldigte er bis zu jener Minute
irgendjemanden, noch konnte er das; er wies
lediglich auf eine objektive Realität hin. Jedoch
müssen wir uns heute alle dafür schuldig fühlen,
dass wir es wissen und nichts tun, um es zu
verhindern zu versuchen.
In ihrem Bildmaterial und Konzepten schließen die
Autoren des Werkes Erinnerungen, Angaben und
Vorstellungen ein, die wir zu wissen und zu
berücksichtigen verpflichtet sind.
In jüngeren Monaten wurde Océans, unter
Leitung zweier französischer Regisseure, als ein
weiterer großartiger Dokumentarfilm gezeigt, der in
Kuba als der beste Film des Jahres angesehen wurde;
meiner Meinung nach vielleicht der beste dieser
Epoche.
Es handelt sich um ein Material, das wegen der
Genauigkeit und Schönheit seines Bildmaterials, das
noch nie vorher von irgendeiner Kamera gefilmt
worden war, beeindruckt: 8 Jahre und 50 Millionen
Euro wurden in den Film investiert. Die Menschheit
wird für diesen Beweis dankbar sein müssen, ein
Beweis für die Art und Weise, durch die die von dem
Menschen verfälschten Prinzipien der Natur zum
Ausdruck kommen. Die Schauspieler sind keine
Menschen, sondern die Bewohner der Meere der Welt.
Einen Oscar für sie!
Was mich zu der Verpflichtung, diese Zeilen zu
schreiben, motivierte, ist nicht aus den bis jetzt
berichteten Tatsachen hervorgegangen, die ich auf
die eine oder andere Art schon früher kommentiert
habe, sondern aus anderen, die gesteuert durch
Interessen von transnationalen Unternehmen in den
letzten Monaten nach und nach ans Licht gekommen
sind und die meiner Meinung nach als definitiver
Beweis für die Verwirrung und das politische Chaos
gelten, das auf der Welt herrscht.
Vor wenigen Monaten las ich zum ersten Mal einige
Nachrichten über die Existenz von Schiefergas. Es
wurde behauptet, dass die Vereinigten Staaten über
Reserven verfügen würden, um ihre Bedürfnisse an
diesem Brennstoff für 100 Jahre zu decken. Da ich
jetzt über die Zeit verfüge, um über politische,
wirtschaftliche und wissenschaftliche Themen
nachzuforschen, die unseren Völkern wirklich
nützlich sein können, nahm ich unaufdringlich mit
mehreren Personen Kontakt auf, die in Kuba oder im
Ausland leben. Erstaunlicherweise hatte niemand von
ihnen auch nur ein Wort über die Angelegenheit
gehört. Selbstverständlich war es nicht das erste
Mal, dass dies geschah. Man wundert sich über per se
wichtige Tatsachen, die in einem wirklichen Ozean
von Informationen verborgen sind, vermischt mit
hunderten oder tausenden Nachrichten, die auf der
Welt zirkulieren.
Ich beharrte jedoch auf meinem Interesse für das
Thema. Es sind nur mehrere Monate vergangen und das
Schiefergas ist schon keine Nachricht mehr. Kurz vor
Neujahr waren schon genügend Daten bekannt, um den
unerbittlichen Gang der Welt zum Abgrund ganz
deutlich zu sehen; einer Welt, die von extrem
schlimmen Risiken wie einem Atomkrieg oder dem
Klimawandel bedroht ist. Über ersteren habe ich
bereits gesprochen; zum zweiten Thema werde ich mich,
um mich kurz zu fassen, darauf beschränken, bekannte
Angaben darzulegen und einige andere noch unbekannte,
die kein politischer Kader bzw. keine besonnene
Person ignorieren darf.
Ich zögere nicht zu behaupten, dass ich beide
Tatsachen in dieser spektakulären Phase der
Menschengeschichte mit der Gelassenheit der erlebten
Jahre beobachte, die zu der Bildung und Erziehung
unseres tapferen und heldenhaften Volkes beigetragen
haben.
Das Gas wird in TCF (Trillion Cubic Feet)
gemessen, die sich auf die Volumenmaße Kubikfuß oder
Kubikmeter beziehen können – es wird nicht immer
erklärt, ob es sich um die eine oder andere
Maßeinheit handelt – es ist von dem Maßsystem
abhängig, das in einem bestimmten Land angewandt
wird. Andererseits, wenn man von Billionen spricht,
ist es üblich, dass man sich auf die spanische
Billion bezieht, die eine Million Millionen bedeutet;
diese Zahl auf Englisch wird als Trillion bezeichnet,
was zu berücksichtigen ist, wenn man die Zahlen, die
dem Gas entsprechen und die häufig sehr groß sind,
analysiert. Ich werde versuchen, darauf hinzuweisen,
wenn es notwendig ist.
Der Nachrichtenagentur IPS zufolge hat der US-amerikanische
Analytiker Daniel Yergin, Autor eines umfangreichen,
als Klassiker angesehenen Buches über die
Erdölgeschichte, behauptet, dass bereits ein Drittel
des gesamten in den Vereinigten Staaten erzeugten
Gases Schiefergas sei.
„… der Betrieb einer Plattform mit sechs
Bohrungen kann 170.000 Kubikmeter Wasser verbrauchen,
oder sogar solche schädliche Auswirkungen
verursachen, wie den Einfluss auf seismische
Bewegungen, die Grundwasser- oder
Oberflächenwasserverschmutzung, sowie
Landschaftsschäden."
Die britische Gruppe BP hat berichtet ihrerseits,
dass „die nachgewiesenen Vorräte an konventionellem
oder traditionellem Gas des Planeten insgesamt 6.608
Billionen (Million Millionen) Kubikfuß betragen, ca.
187 Billionen Kubikmeter, [...] und die größten
Reservoire befinden sich in Russland (1.580 TCF),
Iran (1.045), Katar (894), und Saudi-Arabien und
Turkmenistan, mit je 283 TCF." Es handelt sich um
das bis jetzt erzeugte und vermarktete Gas.
„Eine im April 2011 veröffentlichte Studie der
EIA – eine US-Regierungsagentur für Energie – hat
praktisch dasselbe Volumen (6.620 TCF oder 187,4
Billionen Kubikmeter) von rückgewinnbarem Shale
Gas in knapp 32 Ländern vorgefunden und die
Riesen sind: China (1.275 TCF), Vereinigte Staaten
(862), Argentinien (774), Mexiko (681), Südafrika
(485) und Australien (396 TCF)". Shale Gas
ist Schiefergas. Wie zu ersehen, besitzen
Argentinien und Mexiko gemäß dem, was bekannt ist,
fast so viel wie die Vereinigten Staaten. China, mit
den größten Vorkommen, verfügt über fast das
Doppelte an jenen Vorräten und 40% mehr als die
Vereinigten Staaten.
„… die säkular von ausländischen Lieferanten
abhängigen Länder würden über eine enorme Grundlage
an Ressourcen bezüglich ihres Verbrauchs verfügen,
wie z. B. Frankreich und Polen, die 98 bzw. 64
Prozent des von ihnen verbrauchten Gases importieren,
und die jeweils einen Vorrat an Schiefergestein oder
–Tonschiefer von über 180 TCF besitzen."
„Um es aus dem Tonschiefer zu gewinnen" – zeigt
IPS auf – „benutzt man eine Methode, die als ‚fracking’
(hydraulischer Bruch) bekannt ist, mit der
Einspritzung großer Wassermengen plus Sand und
chemischer Zusatzmittel. Die Kohlenstoffspur (an die
Atmosphäre freigegebener Kohlendioxidanteil) ist
viel größer als bei der Erzeugung des
konventionellen Gases."
„Da es sich um die Bombardierung der Erdkruste
mit Wasser und anderen Substanzen handelt, ist das
Schadensrisiko für den Untergrund, den Boden, die
Grundwasser- und Oberflächenwasserschichten, die
Landschaft und die Verkehrswege größer, wenn die
Einrichtungen für den Abbau und die Beförderung des
neuen Reichtums Fehler oder Bedienungsfehler
aufweisen."
Es reicht aufzuzeigen, dass sich unter den
zahlreichen chemischen Substanzen, die zur Gewinnung
dieses Gases gemeinsam mit dem Wasser eingespritzt
werden, Benzol und Toluol befinden, die in hohem
Grade krebserregend sind.
Die Sachverständige Lourdes Melgar aus der
Technologischen Fachhochschule von Monterrey meint
Folgendes:
„‘Es handelt sich um eine Technologie, die eine
große Debatte hervorruft und es sind Ressourcen, die
sich in Gebieten befinden, wo es kein Wasser gibt’
..."
„Die Gas-haltigen Tonschiefer – meint IPS – sind
Steinbrüche aus nicht konventionellen
Kohlenwasserstoffen, die in Steinen festsitzen, die
sie schützen, und deshalb benutzt man den
hydraulischen Bruch (bekannt in Englisch als ‚fracking’),
um sie in großem Umfang auszulösen."
„Die Erzeugung des Shale Gas benötigt
große Wassermengen und das Ausgraben und der Bruch
verursachen große flüssige Reststoffmengen, die
aufgelöste Chemikalien und andere Schadstoffe
enthalten können, die einer Behandlung unterzogen
werden müssen, bevor sie als Abfall weggeworfen
werden können."
„Die Schiefergaserzeugung ist sprunghaft von
11.037 Millionen Kubikmeter im Jahr 2000 auf 135.840
Millionen im Jahr 2010 gestiegen. Bei Beibehaltung
dieses Expansionsrhythmus wird sie der EIA zufolge
45 Prozent des allgemeinen Gasbedarfs im Jahr 2035
decken.
Jüngste wissenschaftliche Forschungen haben
warnend auf das negative Umweltprofil des
Schiefergases hingewiesen.
Robert Howarth, Renee Santoro und Anthony
Ingraffea, Akademiemitglieder der US-Universität von
Cornell, haben in ihrer von der Zeitschrift Climatic
Change im April letzten Jahres veröffentlichten
Studie ‚Methan und die Spuren von Treibhausgasen des
aus den Schieferformationen gewonnenen Gases’
geschlussfolgert, dass dieser Kohlenwasserstoff in
höherem Maße Umwelt verschmutzend ist als Erdöl und
-gas.
‚Die kohlensäurehaltige Spur für jegliche
Zeitspanne ist größer als die des konventionellen
Gases oder Erdöls, aber vor allem für einen Zeitraum
von 20 Jahren. Verglichen mit der Kohle ist jene
mindestens 20 Prozent größer und vielleicht mehr als
das Doppelte in 20 Jahren’, betonte der Bericht.
„Das Methan ist eines der am meisten die Umwelt
verschmutzenden Treibhausgase, die für die
Temperaturerhöhung des Planeten verantwortlich sind."
"‘In aktiven Fördergebieten (ein oder mehrere
Schächte auf einen Kilometer) sind die
durchschnittlichen und maximalen
Methankonzentrationen in den Trinkwasserbrunnen
gestiegen, je näher sie am nächsten Gasschacht
gelegen waren und stellten eine potenzielle
Explosionsgefahr dar’, zitiert der von Stephen
Osborn, Avner Vengosh, Nathaniel Warner und Robert
Jackson von der staatlichen Universität von Duke
geschriebene Text.
Diese Kennziffern stellen das Argument der
Industrie infrage, nach dem der Schiefer die Kohle
bei der Energieerzeugung ersetzen könne, und
deswegen eine Ressource sei, um die Klimaänderung zu
lindern.
‚Das ist ein zu verfrühtes und gefährliches
Abenteuer’."
„Im April 2010 hat das State Department der
Vereinigten Staaten die Globale Initiative für
Schiefergas in Gang gesetzt, um jenen Ländern zu
helfen, die diese Ressource nutzen wollen, damit sie
sie mit einem eventuellen wirtschaftlichen Vorteil
für die transnationalen Unternehmen dieser Nation
identifizieren und entwickeln."
Dies war unweigerlich lang, aber ich hatte keine
andere Wahl. Ich verfasse diese Linien für die
Website Cubadebate und für Telesur, einen der
ernsthaftesten und in höchstem Grade
pflichtbewussten Nachrichtensender unserer
gelittenen Welt.
Um über diese Themen zu sprechen habe ich
gewartet, bis die Feiertage des alten und des neuen
Jahres vorbei waren.