Politische Gefangene des Imperiums MIAMI 5       

     

   

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Havanna, 9 Juni 2014

 

Die kubanische Frau im neuen Wirtschaftsszenarium

Yenia Silva Correa

ALS Unterzeichnerstaat des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women - CEDAW), auch bekannt als UN-Frauenrechtskonvention, hat Kuba Ergebnisse in den Bereichen soziale Sicherheit, Sexualerziehung, Beschäftigung und bei der Besetzung von Führungspositionen durch Frauen aufzuweisen.

Magalys Arocha Domínguez, Expertin des Komitees zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau in den Jahren 2005-2012, berichtet unseren Lesern über die Anwendung dieser Konvention auf der Insel.

Wie werden die Prinzipien der UN-Frauenrechtskonvention in einem Kontext erfüllt, der von der Aktualisierung des Wirtschaftsmodells und der Begehung des kürzlichen Kongresses des kubanischen Frauenverbandes FMC bestimmt wird?

In Kuba hat es einen sehr starken politischen Willen bezüglich aller Frauenrechte gegeben. Wir waren das erste Land, das die Konvention unterzeichnete, und das zweite, das sie ratifizierte.

Wir haben die verfassungsmäßige Gleichheit der Frau und das hat sich bisher auf keine Weise geändert, aber die Aktualisierung des Wirtschaftsmodells rückt eine Gruppe von Fragen bezüglich der Rechte und der Gleichheit, im Thema der Modifikationen des Managements des Eigentums und in der Arbeitsorganisation in den Vordergrund.

Dies alles wirft hohe Herausforderungen auf, damit die Rechte erhalten bleiben, die bisher im Bereich der Arbeit erreicht worden sind, und sie unter diesen neuen Bedingungen vorangebracht werden.

Die Kubanerinnen beginnen diesen Prozess der Aktualisierung mit vielen Vorteilen, wie zum Beispiel ein hohes Niveau der Ausbildung und beruflichen Qualifizierung. Nun kommt es darauf an, wie wir einige geistige Hindernisse ausräumen, damit sich die Frauen kompetent fühlen.

Wir müssen dieser rückständigen Subjektivität begegnen, die meint, dass sich die Frau nicht in eine fachkundige Arbeit mit einer neuen Form des Managements einbringen kann.

Wir müssen zusammen mit den örtlichen Verwaltungen konjunkturelle Analysen erstellen, um zu sehen, wo Arbeitsstellen für Frauen entstehen und wie sie sich in ländlichen Gebieten auch an der Nutznießung brachliegender Ländereien beteiligen können und in allen Arbeitsstellen, die es im Land gibt.

Diese neuen Bedingungen müssen uns dazu dienen, dass die Frauen auch als Eigentümerinnen und Verwalterinnen in den Bereich der Selbstständigkeit Eintritt finden, und nicht nur der typischen Vorlage folgen, Angestellte zu sein.

Gewisse Risiken dürfen nicht außer acht gelassen werden. Mit diesen neuen Formen des Managements könnte sich die Konzeption verewigen, dass die Frau für Serviceleistungen und Pflege zuständig ist und sich nur um die Küche und das Saubermachen zu kümmern hat …

Wir haben eine neue Frau, die sich wohl kaum ausbeuten lässt, aber mich besorgt mehr, dass sie vielleicht eine Anstellung aufgibt, die ihr in einem anderen Bereich Befriedigung verschafft, weil sie in einer selbstständigen Tätigkeit besser bezahlt wird.

Diese Risiken gilt es zu beachten. Man muss mit den Frauen arbeiten. Ich glaube, dass sie ihren Platz gut einnehmen und dass jene, die in die neue Form des Managements übergehen, dies tun, um sich zu verwirklichen.

Wie ist all dies mit der Situation der niedrigen Geburtenrate im Land verbunden?

Die Herausforderungen, die wir heute mit der Aktualisierung des Wirtschaftsmodells haben, und die Diskussionen, die im Kongress der FMC geführt wurden, sowie die Teilnahme der Frau am Wirtschaftsleben des Landes stehen im Zusammenhang mit der Entwicklungstendenz der Geburtenrate im Land.

Die Veränderungen, die in Kuba vor sich gegangen sind – mit der Bildung der Frauen, dem Zugang zur Arbeit und zum Berufsleben – waren revolutionär, weil sie mit einem besseren Lebensstandard und einer höheren gesellschaftlichen Anerkennung für die Frauen einhergingen.

Aber es wurde zu einer besorgniserregenden Erscheinung für die Gesellschaft, und nicht für die Frau an sich, als wir begannen, Gefahr zu laufen, eine rückläufige Bevölkerungswachstumsrate zu haben.

Auch wirtschaftliche Faktoren beeinflussen dies. Die Verschiebung der Mutterschaft hat hervorgerufen, dass die Frauen oftmals nur ein Kind haben.

Wir müssen weiter arbeiten. Ich glaube, dass es eine Herausforderung für das Land ist, die Bedingungen für das Paar zu verbessern, das beschließt, ein Kind zu bekommen. In Kuba ist man sich dessen bewusst und darüber ist im Frauenverband, im Kongress und in anderen Foren diskutiert worden.

Die Reproduktion und die Geburtenziffern sind nicht allein ein Problem der Frauen, obwohl es sich nicht ohne sie lösen lässt. Es ist ein Problem der Gesellschaft, die diejenige ist, die sich reproduzieren muss und deshalb muss sich auch die Gesellschaft diesem Problem stellen.
 

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