|
Europäischer Markt nähert sich
Kuba an
Lorena Sánchez und Yudy Castro

Die
Anwesenheit Brasiliens auf der FIHAV 2014 hat sich
in diesem Jahr verdoppelt Foto: Alberto Borrego
„In den letzten fünf Jahren ist der Handel zwischen
der Europäischen Union (EU) und Kuba beträchtlich
gewachsen, so dass wir zum zweitgrößten
Handelspartner der Insel geworden sind, nur noch
übertroffen von Venezuela“, sagte gestern der
Botschafter der Europäischen Union in Kuba, Herman
Portocarero , der Presse. Er nahm anschließend an
der Konferenz „Herausforderungen und Chancen beim
Export in die Europäische Union“ teil, die am
fünften Tag der 23. Internationalen Messe in
Havanna (FIHAV 2014) stattfand.
Wie Portocarero erklärte, habe die Europäische Union
ernste Absichten, Kuba bei der Eingliederung in den
europäischen Markt zu unterstützen, da es sich bei
Kuba um ein Land handle, das überall bekannt sei,
was große Vorteile mit sich bringe.
„Die große Herausforderung, die noch bei einem
Handelsaustausch mit Kuba besteht, ist die, eine
größere Diversifizierung der kubanischen Exporte auf
dem europäischen Markt zu erreichen, der sehr groß
ist und viele Möglichkeiten bietet, wenn dort
einmal nicht herkömmliche Produkte mit höherer
Wertschöpfung präsent sind“, sagte er.
Der Botschafter erklärte auch, dass das am Montag
vom kubanischen Ministerium für Außenhandel und
Ausländische Investitionen vorgestellte Portfolio
die großen Strukturen begünstige, die nicht immer
allen Investoren zur Verfügung stünden, weshalb die
mittleren und kleinen Betriebe sich an diesen
Projekten nicht beteiligen würden. Er versicherte
außerdem, dass die europäische Gemeinschaft bereit
sei, Kuba mit allem, was in ihren Möglichkeiten
liege, zu unterstützen.
Brasilien in der FIHAV 2014
Die brasilianische Vertretung auf der Messe hat sich
seit dem letzten Mal verdoppelt. Waren es bei den
letzten Messen noch 30, so sind in diesem Jahr 60
Firmen im Pavillon des südamerikanischen Landes
präsent. Herausragend seien Bereiche wie Schuhwaren,
Kosmetika, elektrische Geräte und Biotechnologie,
sagte gestern der brasilianische Botschafter in Kuba
, Cesario Melantonio Neto, während der Eröffnung
der Veranstaltung zum brasilianischen
Nationalfeiertag.
Er stellte außerdem fest, dass sich die Beziehungen
zwischen beiden Ländern intensiviert hätten, weil
gegenwärtig etwa 12.000 kubanische Ärzte in
Brasilien tätig seien, die ungefähr 48 Millionen
Menschen behandelten. „Brasilien hat die Absicht,
noch mehr kubanische Gesundheitsfachkräfte
aufzunehmen, vor allem im Bereich Allgemeinmedizin“,
sagte der Botschafter.
Der kubanische Minister für Außenhandel und
Ausländische Investitionen Rodrigo Malmierca
betonte den Wunsch Kubas, dass die ersten
Investitionen in der Sonderentwicklungszone Mariel
die brasilianischer Unternehmer seien, ein Wunsch,
der sich seiner Meinung nach in Kürze erfüllen
werde.
Gestern war auch die Eröffnung
des deutschen Pavillons und am heutigen Tag stehen
ein Workshop über Chancen auf dem Gebiet des
Tourismus und Geschäftsstreffen auf dem Programm.
Am Abend wird die Abschlussveranstaltung mit der
Übergabe der Preise der FIHAV 2014 im Palacio de
Convenciones stattfinden.
|