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Havanna, 28 April 2014

 

BIERBRAUEREI „EHEMALIGES HOLZ- UND TABAKLAGER“
Bier, Nostalgie und Meer

René A. Castaño Salazar
Fotos: Alberto Borrego

Das Projekt der Wiederbelebung des Hafens von Havanna hat einen neuen Schritt bei der Umwandlung dieses ehemaligen Industriegebietes in ein neues Erholungsgebiet für Einwohner und Besucher des Ufers der Bucht unternommen: Im März wurde die Bierbrauerei „Ehemaliges Holz- und Tabaklager“ eröffnet.

Bier, Nostalgie und Meer

Die am Ende der Allee Alameda de Paula und direkt neben den „Almacenes San José“ gelegene kleine Brauerei wird mit Technologie und Rohstoffen österreichischer Herkunft betrieben. Bei einer Kapazität für 430 Gäste haben es seine Designer verstanden, in einem komfortablen und weiträumigen Ambiente Funktionalität und Neuzeitlichkeit zu verbinden.

Im alten Lager, einem Schatz des kubanischen Industrieerbes, wurden die Originalstruktur seiner Architektur aus Metall sowie einige Elemente seiner ehemaligen Funktion bewahrt, wie im Fall der Lastenzüge, die im Inneren an den oberen Ecken zu sehen sind. Die Eisenbahnlinie wurde zusammen mit einer der Lokomotiven als aufschlussreiches Detail jenes Erscheinungsbildes des Hafens vom Beginn des 20. Jahrhundert erhalten, als die The Havana Central Railroad Company den Aufbau des Kais aus Stahlbeton in Auftrag gab.

EIN WEITERER SCHRITT

Seine vorzügliche Lage auf einem alten Kai macht es noch immer möglich, dass Interessierte die Luft des Hafenlebens schnuppern, dieses Ein- und Auslaufens von Schiffen, das seit Kolonialzeiten aus der Reede von Havanna einen Ort von maßgeblicher Bedeutung für den Handel machte.

Die Bierbrauerei hält für ihre in- und ausländischen Kunden zwei Grillküchen bereit und die Liebhaber dieses Getränkes finden dort den möglicherweise längsten Tresen des Landes, der 37 Meter misst.  

Eines der kennzeichnenden Elemente dieser Art Einrichtung stellen zweifellos die langen „Prüfstäbe“ oder „Hörner“ dar, die sechs Bierkrüge fassen. Aber das am besten gehütete Geheimnis dieses Ortes ist die Rezeptur des vor Ort hergestellten Bieres, das in diesen Behältnissen enthalten ist.

Mitten in seiner Arbeit vor einer Glaswand, die die Temperatur der Bierfässer erhält und gleichzeitig möglich macht, den gesamten Produktionsablauf zu verfolgen, erläuterte uns Wandy Márquez Suárez, Brauereimeister mit mehreren Jahren Erfahrung, a grosso modo die Abläufe der Herstellung des Getränkes: Schroten, Gärung, Lagern und Abfüllung.

„Wir benutzen gegenwärtig fünf Arten von Gerstenmalz — Pilsen, München, dunkles Karamel, helles Karamel und gerösteten Malz. Indem wir sie in verschiedenen Proportionen kombinieren, können wir Farben und Geschmacksnuancen erreichen, die bei jeder unserer Biersorten verschieden sind. Wir stellen hier drei Arten dieses Getränkes her: Das klare, das dunkle und das schwarze, wobei das klare Bier am meisten konsumiert wird.“

Die auf leichte Gerichte spezialisierte Küche bietet unter anderem Meeresfrüchte vom Grill an, gegrillte Fleischgerichte sowie verschiedene Bratspieße.

Das Lokal, dessen Wände mit Bildern der Künstler Edel Rodríguez Mola, Nelson Ponce und Raúl Valdés geschmückt sind, die eine Traumwelt zwischen Ozean und Bier zeigen, beherbergt genau in der Mitte seines Salons eine schlichte Bühne, die für Aufführungen kleinen Formats geeignet ist, wie uns Grether Rosado González, Fachhändler von Habaguanex, mitteilte.

„Das ehemalige Holz- und Tabaklager hat in seinem oberen Stockwerk auch eine Aussichtsplattform, die das gesamte Dach einnimmt, von wo aus ein vorzüglicher Blick auf die Bucht möglich sein wird, sobald die Bauarbeiten beendet sind. Später wird der hintere Teil der Brauerei des alten Kais auch eine Kaufhalle beherbergen.“

Die Arbeitsgänge des Hafens von Havanna werden schrittweise auf die neue Reede von Mariel übergeleitet. Die zurückgelassenen Installationen verlieren nicht an Attraktivität für die Wiederherstellung des alten Hafengebietes, der sich das Büro des Stadthistorikers widmet. Die Idee einer modernen Uferpromenade mit Einrichtungen, die der gesunden Erholung dienen, wird nach und nach mit Leben erfüllt.

Das Getümmel der „Almacenes San José“ — wo sich der Markt der Kunsthandwerker befindet — und die neue Bierbrauerei verleihen der hauptstädtischen Reede ein anderes Ambiente. Es nähert sich der Zeitpunkt, an dem man sich sehnsüchtig der Handelsschiffe in der Bucht von Havanna erinnern wird. Aber dann werden die Bewohner und Besucher neue Bezugspunkte für die Freizeitgestaltung haben und die Stadt wird einen wichtigen Küstenstreifen zurückgewonnen haben.

 

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