Der kubanische Präsident rief zur
tiefgründigen wirtschaftlichen Analyse auf
Havanna, 23. Juni (PL) - Der kubanische Präsident
Raúl Castro rief zur eingehenden Analyse der
Ursachen auf, die die wachsende, aber nicht schnell
genug wachsende nationale Wirtschaft schädigen,
betonten lokale Medien.
„Wir haben eine riesige Aufgabe vor uns, aber wir
dürfen nicht zulassen, dass uns die Probleme
überwältigen, und dürfen uns nicht vor ihnen
fürchten“, sagte der Präsident während der
Ministerratstagung am vergangenen Samstag, über die
am Montag berichtet wurde.
„Die kubanische Wirtschaft wächst im Vergleich zu
2013, erreicht aber nicht das im Plan vorgesehene
Niveau, was zu einer größeren Verlangsamung als
erwartet führt“, sagte der Minister für Wirtschaft
und Planung, Adel Yzquierdo.
Er erklärte, dass dies vor allem darauf
zurückzuführen ist, dass die geplanten
Auslandseinnahmen nicht erreicht werden, sowie auf
die Existenz von widrigen Wetterbedingungen und auf
interne Schwächen, die die Wirtschaft nach wie vor
konfrontiert. Er fügte hinzu, dass sich dies im
Rahmen einer komplexen internationalen Lage und
einer Verschärfung der von den Vereinigten Staaten
auferlegten Wirtschafts-, Handels- und
Finanzblockade abspiele.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres werde ein Wachstum
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 Prozent
erwartet, sagte er.
Der Minister hob unter den Aktivitäten mit größerem
Wachstum die Bereiche Transport, Lagerung,
Kommunikation, Landwirtschaft, Vieh- und
Forstwirtschaft, Zuckerindustrie sowie Hotelwesen
und Gastronomie hervor.
Die stärksten Rückgänge gebe es in der
Industrieproduktion, in anderen Aktivitäten werde
ein ähnliches Niveau wie im ersten Halbjahr 2013
registriert, sagte er.
Er schätzte ein, dass im zweiten Halbjahr eine
größere Wirtschaftsdynamik erforderlich sei. Es
müssen alle Effizienzreserven genutzt werden, um ein
BIP-Wachstum von rund 1,4 Prozent zu gewährleisten.
Auf die Investitionen eingehend, berichtete er, dass
diesbezüglich der Plan des ersten Halbjahres erfüllt
wird und vorgesehen ist, den Plan des Jahres zu 95
Prozent zu erfüllen, was eine Verbesserung in der
Verwaltung des Investmentprozesses widerspiegelt.
All dies werde erreicht, obwohl es weiterhin
Probleme gebe in Verbindung mit der Erlangung
rechtzeitiger Lieferungen, Personaldefizit,
niedriger Produktivität und Mängeln bei der
Erlangung und Ausführung von externer Finanzierung.
Er führte aus, dass der Plan der Warenzirkulation
zwar insgesamt erfüllt werde, es aber Mangel an
bestimmten Produkten hoher Nachfrage der Bevölkerung
gegeben habe, hervorgerufen durch Verzögerungen bei
der Einfuhr von Fertigprodukten und Rohstoffen für
die inländische Produktion.
Die Ministerin für Finanzen und Preise, Lina
Pedraza, berichtete, dass die Umsetzung des
Staatshaushalts im ersten Halbjahr eine
Übererfüllung bei den Einnahmen von 1,3 Prozent
verzeichnet.
Außerdem sei die Nichtausführung von Ausgaben
vorgesehen, hervorgerufen hauptsächlich durch
Ausfälle im Produktionsbereich, was sich ungünstig
auf die Wirtschaft auswirke und sich in temporären
Defiziten von Produkten und dementsprechend der
Notwendigkeit von mehr Importen äußere.
Pedraza führte aus, dass die Einnahmen ins Budget zu
97 Prozent erfüllt werden. Zu den Steuereinnahmen
betonte sie, dass diese 37 % des BIP darstellen und
sich aus der Anwendung von 18 Abgaben der 25, die
schrittweise eingeführt werden, ergeben, darunter 12
Steuern, drei Taxen und drei Beiträge.
Sie fügte hinzu, dass für Bildung, Gesundheit,
Kultur, Sport und Sozialhilfe 66 Prozent der
laufenden Ausgaben des Haushalts aufgewendet wurden.
Auf das Haushaltsdefizit eingehend erläuterte sie,
dass es 1,17 Milliarden Peso (zum offiziellen Kurs
gleich dem Dollar) beträgt, was 45 Prozent des Plans
entspricht. Sie fügte hinzu, dass die
Nicht-Umsetzung des Defizits das Ergebnis der
Nicht-Umsetzung der Gesamtausgaben sei, was mit dem
Mangel an Effizienz in Verbindung steht.
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