Xi Jinping und
Raúl auf Rundgang durch Heldenstadt Santiago
Am
Ende des Staatsbesuchs verabschiedete Raúl Castro
den chinesischen Präsidenten auf dem internationalen
Flughafen Antonio Maceo
Leticia Martinez Hernández
SANTIAGO DE CUBA.- Punkt zwölf
Uhr mittags kamen am Mittwoch die Präsidenten China
und Kubas Xi Jinping und Raúl Castro in Santiago de
Cuba an, wo der asiatische Führer seinen letzten Tag
auf der Insel verbrachte, nachdem er bereits eine
ertragreiche Rundreise durch Lateinamerika gemacht
hatte, in deren Verlauf er auch Brasilien,
Argentinien und Venezuela besuchte.
An der Gangway des Flugzeugs, mit
dem sie zusammen aus Havanna gekommen waren, wurden
sie von Lázaro Expósito empfangen, dem ersten
Sekretär der Kommunistischen Partei Kubas in der
Provinz wie auch von Reinaldo García, dem
Präsidenten der Regierung.

Ihnen sagte der chinesische Führer:
„Es ist mir ein Vergnügen, dieses schöne Fleckchen
Erde zu besuchen.“
Die Fahrt durch die Stadt begann am
Friedhof Santa Ifigenia, wo beide Präsidenten dem
Apostel José Martí die Ehre erwiesen. Unter
gleißender Sonne waren sie Zeugen der Wachablösung
und legten ein Gebinde aus weißen Rosen an dem Ort
nieder, der die Asche des „weltumfassendsten aller
Kubaner“ beherbergt.
Dort erklärte Raúl Castro dem
chinesischen Präsidenten Einzelheiten zu dem
beeindruckenden Mausoleum, das zum Pflichtprogramm
für jeden geworden ist, der diese Stadt im Osten
besucht. Er zeigte ihm auch die Pantheons, die den
Märtyrern des 26. Juli und den im
internationalistischen Kampf Gefallenen gewidmet
sind.
Der Rundgang führte dann zur Moncada
Kaserne, die nach dem Sieg der Revolution zur Schule
des 26. Juli wurde. An diesem geschichtsträchtigen
Ort erzählte Raul Xi Jinping Anekdoten aus dem
Revolutionskrieg, die er als „unauslöschliche
Erinnerungen“ bezeichnete.
In dem Museum, das jedes Jahr über
60.000 Besucher zählt, gingen sie durch Räume, in
denen Fotografien, Dokumente und persönliche
Habseligkeiten der jungen Leute ausgestellt sind,
die 1953 die militärische Einrichtung angriffen.
Unter anderen wertvollen Exponaten aus dieser Zeit
interessierte sich Xi Jinping besonders für das
Gewehr des Comandante, das dieser während des
Kampfes benutzt hatte.
Danach gingen die beiden Präsidenten
zum Sitz der Gemeindeversammlung des Poder Popular
im Gebäude des ehemaligen Gemeindehauses, von wo aus
Fidel am ersten Januar 1959 den Sieg der Revolution
ausrief. Genau auf dem Balkon, der Zeuge dieses
transzendentalen Geschehens war, begrüßten beide
Präsidenten das Volk von Santiago, das sich im
Céspedes Park versammelt hatte, als es vom Besuch
der beiden erfahren hatte.
Raúl sagte, er freue sich, bei ihnen
zu sein und erinnerte daran, dass am 25. Juli des
nächsten Jahres Santiago de Cuba 500 Jahre alt
werde. „Wie würde es euch gefallen, wenn wir das
hier feierten, zur gleichen Stunde, als der Angriff
auf die Moncada Kaserne stattfand?“, schlug er den
Versammelten vor, die das mit heftigem Applaus
unterstützten.
Außerdem sagte er, dass Xi Pinjing
zufällig auch im Juni 1953 geboren sei, scherzte
dann über sein eigenes Alter und unter dem Beifall
der Leute vertraute er ihnen an, dass er sich gesund
fühle, weil er jeden Tag Gymnastik mache. „Eine
Umarmung für die Santiageras und Santiageros“, rief
er, worauf die Menge mit Hochrufen und Grüßen an
Fidel reagierte.
Zum Schluss machten Raúl und Xi
Pinjing vom Volk eskortiert einen Rundgang durch den
Céspedes Park. Dort richtete Raúl wieder das Wort an
die Bewohner Santiagos: „Der 26. hier. Die 500 Jahre
hier. Und wenn ich gestorben bin, soll man mich
hierher bringen, nach Mayarí zu Vilma!“
Um 20Uhr
53 nach dem bewegenden Tag in Santiago de Cuba
verabschiedete der kubanische Präsident sich von Xi
Jinping auf dem internationalen Flughafen Antonio
Maceo, wo ein zweitägiger Besuch sein Ende fand, der
für beide Nationen als historisch zu bewerten ist.
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