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Erklärung
des Außerordentlichen Gipfels
der ALBA-TCP
über Ebola
Die Mitgliedsländer
der Bolivarischen
Allianz für
die Völker unseres
Amerikas -
Handelsvertrag
(ALBA-TCP),
versammelt am 20. Oktober 2014 in
Havanna zum Außerordentlichen Gipfel
zur Bekämpfung der Eboa-Epidemie,
zutiefst besorgt über die
durch
Ebola verursachte
humanitäre Katastrophe in
Westafrika, die von der
Weltgesundheitsorganisation
(WHO) als „gesundheitliche
Notlage“ internationaler Besorgnis
erachtet wird, angesichts der
Bedrohung, die eine Verbreitung
in anderen Ländern und Regionen
der Welt darstellt,
uns der
dringenden Notwendigkeit bewusst, dass die
internationale Gemeinschaft
als Ganzes, in enger
Zusammenarbeit mit der
Weltgesundheitsorganisation
(WHO), der Panamerikanischen
Gesundheitsorganisation (PAHO)
und der UNO-Mission für den
Notfall-Einsatz gegen Ebola
(UNMEER)
Aktionen unternimmt, um diese Geißel
mit allen notwendigen
Ressourcen zu bekämpfen,
mit Besorgnis feststellend,
dass die internationalen Ressourcen weiterhin
unzureichend sind, welche erforderlich sind, um
schnelle und wirksame
Maßnahmen zur Bekämpfung der
Ebola-Epidemie durchführen zu können, die zu einer
der schlimmsten Pandemien
in der Geschichte werden könnte,
bekräftigend, dass
die ALBA-TCP
auf den Prinzipien
der Solidarität, echter
Zusammenarbeit und Komplementarität
zwischen
unseren Ländern sowie der Verpflichtung mit den
am meisten gefährdeten Völkern
und der
Erhaltung des Lebens auf
dem Planeten basiert,
davon überzeugt,
dass die Ergreifung
wirksamer und dringender
Maßnahmen der Zusammenarbeit
unumgänglich ist, die durch
koordinierte Aktionen des
Gesundheitsbereichs und anderer
Sektoren dazu beitragen,
die Ausbreitung der Ebola-Epidemie
auf die Länder
unserer Hemisphäre
zu verhindern,
hinweisend auf die
Bestimmungen der
Internationalen Gesundheitsvorschriften
(2005)
und den Fahrplan der WHO
für die Bekämpfung der Ebola-Epidemie (Ebola
Response Roadmap),
vom 28. August 2014, der
zum Ziel hat, die Übertragung der
Ebola-Krankheit im
globalen Maßstab zu stoppen
und sich mit den
Folgen einer
weiteren internacionalen
Ausbreitung zu befassen,
Kenntnis nehmend
von den
WHO-Protokollen zur
Prävention von Übertragungen der
Ebola-Krankheit zwischen
Menschen, Organisationen
und Bevölkerungsgruppen,
betonend, dass
es möglich ist,
den Ebola-Ausbruch aufzuhalten,
insbesondere
durch die Umsetzung
der festgelegten
Sicherheits- und
Gesundheitsaktionen und
anderer präventiver
Maßnahmen, deren Wirksamkeit sich gezeigt hat,
vereinbaren:
1. Koordination unserer Anstrengungen zur
Verhinderung und Bekämpfung der Ebola-Epidemie,
einschließlich der schnellen Bereitstellung und
Nutzung der gegenseitigen Hilfe mit
Gesundheitspersonal und der entsprechenden
Lieferungen und Materialien zwischen unseren
Ländern.
2. Vorrangige
Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der
Bruderländer der Karibik, damit diese aus der
Zusammenarbeit der Länder der ALBA-TCP bei der
Verhütung und Bekämpfung von Ebola Nutzen ziehen
können.
3. Aktivierung
des Netzes der epidemiologischen Überwachung der
ALBA-TCP, dessen Schaffung auf der ersten Sitzung
der Gesundheitsminister der Allianz, die am 25.
Februar 2014 in Caracas stattfand, vereinbart worden
war.
4. Entschiedene
Unterstützung für die freiwilligen Ärzteteams der
Brigade „Henry Reeve“ der Republik Kuba, die auf den
Umgang mit Katastrophen und großen Epidemien
spezialisiert sind und in afrikanischen Ländern
arbeiten. In diesem Zusammenhang sprechen wir als
Bolivarische Allianz unsere Bereitschaft aus, hoch
qualifiziertes medizinisches Personal zur Verfügung
zu stellen, damit dieses zu den Anstrengungen dieser
Brigade bei Aufgaben beiträgt, die in der
lateinamerikanischen und karibischen Region
erforderlich werden.
5. Aufstellung
nationaler Mechanismen, um Verdachtsfälle von
Infektion schnell zu diagnostizieren und zu
isolieren, unter Berücksichtigung der ersten
klinischen Symptome der Krankheit, der
Reisegeschichte und / oder der Geschichte der
Gefährdung, die vom Patienten berichtet oder aus der
epidemiologischen Untersuchung abgeleitet wird.
6. Gemeinsame
Nutzung und Schaffung von Kapazitäten für die
Krankheitsdiagnose, die Laboratorien mit einer
angemessenen Biosicherheit erfordern.
7. Gestaltung
und Umsetzung von öffentlichen Aufklärungskampagnen
über Prävention und Reaktion auf Ebola zur
Erweiterung der Vorbereitung und Vertrauensförderung
in der Bevölkerung.
8.
Bereitstellung und Stärkung der Präventivmaßnahmen
für die Erkennung und Abschwächung der Gefährdung
einer Ebolainfektion und Bereitstellung einer
wirksamen medizinischen Behandlung für die
Einsatzkräfte.
9. Verstärkung
der epidemiologischen Überwachung und Kontrolle an
den Grenzen, insbesondere in Häfen und Flughäfen.
10. Beteiligung
an der Ausbildung des medizinischen Fachpersonals in
der Prävention und der Konfrontation von Ebola in
den Ländern der ALBA-TCP und der Karibik, aufgrund
der gesammelten Erfahrungen.
11. Schaffung
einer Gruppe von Spezialisten verschiedener
Fachgebiete für die Schulung des
Gesundheitspersonals in Fragen der biologischen
Sicherheit (einschließlich der Verwendung von
persönlichen Schutzausrüstungen angesichts von
vermuteten oder bestätigten Fällen von Ebola), der
Behandlung hämorrhagischer Krankheiten und von
Patienten in kritischem Zustand, die in ihren
jeweiligen Ländern zu Vermittlern und Beratern
werden können.
12. Absicherung
in der größtmöglichen Anzahl von Einrichtungen des
Gesundheitswesens von medizinischen Geräten und
lebenswichtigen Mitteln für den Umgang mit der
Krankheit.
13. Förderung
der wissenschaftlichen, epidemiologischen und
biologischen Forschung über Ebola im Rahmen der
ALBA-TCP. Erleichterung der Zusammenarbeit in diesem
Bereich mit anderen Ländern als Beitrag zu den
internationalen Bemühungen, die Epidemie zu
konfrontieren, sowie mit dem Ziel der Konsolidierung
der wissenschaftlichen, medizinischen und sanitären
Unabhängigkeit der Länder der Allianz.
14.
Verbesserung der Informationsmechanismen zwischen
unseren Ländern, damit die epidemiologische
Situation in den Ländern der ALBA-TCP stets
aktualisiert wird und die gemachten Erfahrungen
leichter verbreitet werden.
15.
Entschiedene Unterstützung der Initiativen der
Vereinten Nationen, insbesondere der WHO / PAHO und
UNMEER, bei der Umsetzung der Empfehlungen des
Gesundheits-Reglements des Internationalen Komitees
für Katastrophenschutz.
16. Förderung
der Zusammenarbeit im Bereich der Konfrontation und
Prävention von Ebola mit anderen Ländern der
Hemisphäre und Durchführung jener gemeinsamen
Programme, die diesem Zweck dienlich sind.
17. Einberufung
einer Fachtagung von Experten und Führungskräften
der ALBA-TCP-Länder für den 29. und 30. Oktober in
Havanna, Kuba, die dem Austausch von Erfahrungen und
Kenntnissen sowie der Konkretisierung von Strategien
der Prävention und Konfrontation der Bedrohung der
Ebola-Epidemie dient.
18.
Beauftragung der Gesundheitsminister der Länder der
ALBA-TCP für die Entwicklung eines Aktionsplans im
Lichte der Empfehlungen der Fachtagung von Experten
und Führungskräften und deren sofortige Umsetzung in
Abstimmung mit PAHO / WHO. Dieser Plan muss den
Staats- und Regierungschefs der ALBA-TCP spätestens
am 5. November 2014 zur Prüfung vorgelegt werden.
19. Nutzung
aller dem Exekutivsekretariat der ALBA-TCP zur
Verfügung stehenden Mittel zur Unterstützung der
vereinbarten Initiativen.
20.
Beglückwünschung der Bolivarischen Republik
Venezuela für die Spende von fünf Millionen Dollar
zur Bekämpfung von Ebola, die dem Generalsekretär
der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, am 16. Oktober
2014 übergeben wurde.
21.
Beglückwünschung der Republik Kuba und ihres Volkes
für den Beweis der Solidarität mit den Bruderländern
Westafrikas durch die Entsendung von kubanischem
Medizinpersonal.
22. Empfehlung
an die Gemeinschaft Lateinamerikanischer und
Karibischer Staaten (CELAC), die regionalen
Anstrengungen zur Verhinderung und Konfrontation der
Ebola-Epidemie zu fördern.
23.
Weiterführung der Zusammenarbeit mit den von der
Epidemie betroffenen Ländern Afrikas, Beibehaltung
der Kooperation mit den nicht betroffenen Staaten
und Übernahme der Erfahrungen der dort arbeitenden
Brigaden, die auf den Umgang mit Katastrophen und
großen Epidemien spezialisiert sind.
Havanna, 20.
Oktober 2014
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