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Internet und die Rechte aus der
Sicht der Studenten
Lissy Rodriguez Guerrero
Die
Nutzung der Informations- und
Kommunikationstechnologie, die Möglichkeiten der
Internetverbindungen der Jugendlichen und der
Bevölkerung im allgemeinen, die Qualität der
technologischen Infrastruktur Kubas und die
Kompetenzen, die man erwerben muss, um sich der
Entwicklung in diesem Bereich stellen zu können,
waren die Themen, die die Studenten der Universität
Havanna (UH) im Rahmen der Versammlung der Union der
Jungen Kommunisten (UJC) der Universität und des
Tages für die Menschenrechte behandelten.

Die Studenten tauschen sich über die
Entwicklung der neuen Informations-
und Kommunikationstechnologie aus.
Foto: Yaimí Ravelo Rojas
Verschiedene Gesichtspunkte wie die des
Mathematikstudenten Ernesto Domínguez und des
Journalistikstudenten Hansel Oro über die
Wichtigkeit, in frühester Kindheit ein kritisches
Bewusstsein bei der Aufnahme von Informationen und
bei der Nutzung dieser Technologie zu entwickeln,
und die des Tourismusstudenten Amed Hernández, der
die Kreativität bei den nationalen Produktionen
vermisste, waren einige der Meinungsnuancen dieses
Treffens.
„Wir
sind ein gebildetes Volk, aber uns fehlt das
Werkzeug, um uns mit dem Cyberspace und mit der
Kultur der Debatte auseinanderzusetzen“, meinte der
Jurastudent Edilio Martínez.
In dem
Meinungsaustausch dominierte die Besorgnis der
Jugendlichen, über einen nicht genügend breiten
Zugang zur „Infomationsautobahn“ und über die
sogenannte „digitale Lücke“.
Der
kubanische Vizeminister für Kommunikation Wilfredo
González sagte, dass im Falle Kubas dieses Phänomen
dadurch geprägt sei, dass der hohe Bildungsgrad der
Bürger nicht dem unzureichenden Fortschritt bei der
Kommunikationsinfrastruktur entpreche. „Die
ökonomischen Beschränkungen, denen wir unterliegen,
haben zur Folge, dass unser Land die Nummer 153 von
157 in diesem Bereich ist“, sagte der Minister.
Die
Anwendung neuer Technologien und die Verkleinerung
der digitalen Lücke zum Nutzen der Bevölkerung sei
eine Notwendigkeit, denn dies sei ein Thema, das
„genutzt worden ist, um uns mit Netzen zu
überziehen, die außerhalb der Rechtmäßigkeit des
Betreibers der nationalen Kommunikation liegen“,
fügte González hinzu und bezog sich auf die Projekte
„Zunzuneo“ und „Piramideo“, die finanziert worden
waren, um Situtionen zu provozieren, die das Land
destabilisieren sollten.
„Im
Juni 2013 ist der Zugang zum Internet auf 118
Einrichtungen ausgedehnt worden und jetzt sind wir
bei 154 angelangt, die bald in die „Joven Club de
Computación“ (Jugendcomputerklubs) eingegliedert
werden“, sagte er. Diese Klubs bestehen seit 20
Jahren und haben als Ausgangspunkt für die
Hinführung der Bevölkerung zur Infomatik gedient.
Der
Minister deutete auch an, dass das Internet
irgendwann drahtlos die Haushalte erreichen werde.
„Es gibt keine politische Restriktion, was die
Erweiterung des Zugangs zum Internet angeht“,
betonte er. „Wir werden im Rahmen unserer
Möglichkeiten diesen Zugang erweitern.“
Der
Rektor der Universität Havanna, Gustavo Cobreiro,
sagte, dass man dort die Bandbreite erweitert habe
und man dabei sei, drahtlose Netze einzurichten.
„Dies ist wahrscheinlich die Einrichtung des
Bildungsbereiches mit den besten Verbindungen ans
Internet“, sagte er.
Abel
Prieto Jiménez, der Berater des Präsidenten des
Staats- und Ministerrats, umriss die Leistungen, die
die Revolution im Bildungsbereich erbracht hat. „Das
Interesse am Lesen, an der Geschichte, am Kino als
Kunstform ist schwächer geworden. Die Schlacht muss
man dadurch gewinnen, indem man den Leuten
Instrumente zur Verfügung stellt, um das zu
analysieren, was die neuen Technologien bieten.“
Professor Raúl Capote, Ex-Agent der Sicherheit des
Staates, nahm Bezug auf die „Welt, in der der Mensch
lebt, abhängig von der allerjüngsten Neuheit und
seiner sozialen Realität entfremdet“.
„Bald
kann man auf ein Land treffen, wo die Leute in einem
Elendsviertel leben, abends nichts zu essen haben,
Analphabeten sind, weil sie keinen Zugang zur
Bildungt haben, aber man wird eine Antenne
vorfinden, und das neueste Mobiltelefon auf dem
Markt. Ist das die Welt, von der wir träumen? Wir
müssen uns dieser Frage stellen, wenn wir uns
verantwortlich und kritisch mit der der Welt der
Technologie auseinandersetzen wollen.“
Der
Internationale Tag der Menschenrechte hat die
Entwicklung der Debattenkultur in Zentren wie der
Hochschule für Design, der Universität für
Medizinische Wissenschaften in Havanna, der
Polytechnischen Hochschule José Antonio Echevarría,
der Universität für Sportwissenschaften und Sport
Manuel Fajardo, der Hochschule für Kunst und der
Universität für Pädagogische Wissenschaften Enrique
José Varona gefördert.
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