Kubanische Künstler und Schriftsteller vertrauen auf
die Kulturpolitik der Revolution
Amelia
Duarte de la Rosa
Der VIII. Kongress der Union
der Künstler und Schriftsteller Kubas begann seine
Tagung an diesem Freitag, dem 11. April, im
Kongresspalast von Havanna, unter Anwesenheit von
José Ramón Machado Ventura, zweiter Sekretär der
Zentralkomitees der Partei und Vizepräsident der
Staats- und des Ministerrats; Miguel Díaz-Canel
Bermúdez , Mitglied des Politbüros des
Zentralkomitees der Partei und Erster Vizepräsident
des Staats- und des Ministerrats; Julian González
Toledo, Minister für Kultur; Abel Prieto, Berater
des Präsidenten des Staats- und des Ministerrats;
Miguel Barnet, Präsident des Organisationskomitees;
und mehr als 300 Delegierten aus dem ganzen Land,
die die Landesverbände und die Provinzkomitees der
Organisation repräsentieren.
In der Eröffnungsrede der
ersten Plenarsitzung betonte Barnet, dass die
Künstler und Schriftsteller den VIII. Kongress „mit
dem Vertrauen in unsere Prinzipien und die
Kulturpolitik der Revolution" erreicht haben.
Als einen außergewöhnlichen
Raum in einer Welt, in der Selbstsucht und
Raubkriege herrschen, bezeichnete der Präsident der
Kommission die UNEAC im Hauptbericht.
„Dass wir eine Organisation
wie diese in einem bedrängten und blockierten Land
wie dem unseren haben, ist ein Privileg. Die UNEAC
hat seit ihrer Gründung nichts anderes getan, als
den edelsten Idealen der Revolution zu dienen",
sagte er.
„Das Schicksal der Kultur in
unserem Land war, ist und wird immer das zentrale
Anliegen der UNEAC sein, wohl wissend, dass dies der
höchste Ausdruck der Politik ist, wie es Fernando
Ortiz, die Seele des Nation, ausdrückte."
In dem Wissen, dass noch
sehr viel zu tun ist, sprach sich Barnet dafür aus,
dass die mehr als neuntausend Mitglieder der
Organisation „immer mehr in Wechselwirkung und im
Einklang mit dem notwendigen und dringenden Prozess
der Veränderungen auftreten müssen, der im
wirtschaftlichen und sozialen Leben Kubas abläuft" .
„Unsere Mitgliedschaft hat
die Pflicht, mit einer fairen Diagnose und
konstruktiven Vorschlägen, die die drängendsten
Problemen der Gesellschaft betreffen, zur
Verbesserung des geistigen und materiellen Lebens
beizutragen."
Der Intellektuelle
berichtete von den erreichten Ergebnissen zwischen
dem letzten Kongress um diesem und erwähnte auch die
vor dem VIII. Kongress durchgeführten Diskussionen
und die geleistete Arbeit.
„Wir haben acht
Nationalratssitzungen durchgeführt, auf denen über
einen umfangreichen Themenkreis der sozialen und
kulturellen Realität diskutiert wurde. Die
Diskussionen in den vorangegangenen Versammlungen
bestätigten die Bedeutung der Aufrechterhaltung der
Kultureinrichtungen, die das künstlerische Schaffen
kanalisieren und unterstützen, deckten aber auch die
Dringlichkeit einer Erneuerung auf, die die richtige
Dimensionierung ihrer Strukturen und Mechanismen
berücksichtigt, die sie wirklich flexible,
arbeitsfähig und angemessen macht, sowohl für die
Anforderungen der Arbeit von Schriftstellern und
Künstlern, als für die neuen Wirtschaftsszenarien,
die sich im Land abzeichnen."
Barnet bekräftigte, dass „es
unumgänglich ist, die Kaderpolitik im Kulturbereich
zu perfektionieren, so dass diejenigen, die die
täglichen Entscheidungen treffen, sich mit der Natur
der künstlerischen Schöpfung identifizieren, eine
echte Beziehung mit Schriftstellern und Künstlern
herstellen und auf die geistigen Bedürfnisse der
Bevölkerung eingehen".
Er erörterte auch Fragen im
Zusammenhang mit der Umstrukturierung der
Organisation und den durchzuführenden Maßnahmen. „Besondere
Bedeutung müssen wir in unseren Foren und Debatten
den Fragen des künstlerischen Schaffens, der Analyse
zeitgenössischer ästhetischer Trends und deren
Widerspiegelung in unserer täglichen Arbeit geben.
Wir sind keine gewerkschaftliche Einrichtung, wie
viele vielleicht denken. Wir sind auch keine
Exekutivbehörde, die Gesetze oder Bestimmungen
erlässt. Wir sind eine Organisation, die die Kultur
fördern und damit zur Bildung des geistigen Gefüges
der Nation beitragen soll.
„Es ist unsere Pflicht, uns
allen Formen der Korruption und Disziplinlosigkeit,
der Verschwendung und der Störung der Ordnung
entgegenzustellen, welche dem Wesen der UNEAC
widersprechen, und dies haben wir getan."
Zum Thema des Verfalls der
staatsbürgerlichen und ethische Werte, den Präsident
Raúl Castro angesprochen hatte, erklärte der
Intellektuelle: „Wir Schriftsteller und Künstler
verstehen die Notwendigkeit, zur Herausbildung und
Förderung der ethischen und staatsbürgerlichen Werte
beizutragen, als einen unserer Existenzgründe. Wir
streben an, dass unser Volk nicht nur instruiert
sondern gebildet sei."
„Merklich, obwohl noch nicht
ausreichend, sind unsere Anstrengungen gewesen, um
diese Werte sichtbar zu machen und gesellschaftlich
auszustrahlen. Wir werden den Weg nicht verlieren,
den Fidel uns wies, als er in den dramatischsten
Momente der Sonderperiode sagte: ´Die Kultur ist die
erste Sache, die gerettet werden muss´, das Motto
dieses Kongresses", fügte er hinzu.
„Die UNEAC ist die Moncada-Kaserne
für die Kultur. Wir überfallen das Hauptquartier der
Schmach, der Dummheit, der Mittelmäßigkeit, des
verletzenden kulturellen Kolonialismus. Wir müssen
konsequent damit sein (...) Wir sind uns im
Wesentlichen einig gewesen, das heißt, in der
Bewahrung der legitimsten kulturellen Werte und der
Bekräftigung der geistigen Identität unseres Volkes."
„Die Union der
Schriftsteller und Künstler Kubas muss im Einklang
mit den Idealen des Apostels im Hinblick auf die
Bewahrung des Reinsten unserer Kultur stehen",
schloss er.
Nach der Verlesung des
Hauptberichts versammelten sich die Delegierten, um
die Kandidaten für den Nationalrat und die Leitungen
der Nationalverbände zu nominieren.
|