Die Menscheit steht den Völkern Afrikas gegenüber in
der Schuld
Rede
des Vizeaußenministers der Republik Kuba in der
Sitzung des UNO Sicherheitsrats über den Kampf gegen
Ebola am 18. September 2014

FRAU Präsidentin,
Erlauben Sie mir, vor allem dem
Generalsekretär, dem Doktor Nabarro, der Doktorin
Chan und Herrn Niamah für die sehr nützlichen und
notwendigen Information zu danken, die sie uns
gegeben haben.
Frau Präsidentin,
die Schwere der Situation, die durch
die Ebola-Epidemie entstanden ist, die einige Länder
in West- und Zentralafrika heimsucht, stellt uns vor
die Notwendigkeit, ihr mit Entschlossenheit zu
begegnen und dabei auf die Mitarbeit aller Länder
zählen zu können.
In diesem Geist hat Kuba auf
Ersuchen des Generalsekretärs der Vereinten
Nationen, des ehrenwerten Herrn Ban Ki-moon, und der
Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation,
Dr. Margaret Chan, sofort einen Kooperationsprozess
unter der Koordinierung der WHO in Gang gesetzt, wie
am vergangenen Freitag vom Gesundheitsminister der
Republik Kuba, Doktor Roberto Morales Ojeda,
angekündigt.
Diese Zusammenarbeit wird es
ermöglichen, eine medizinische Brigade nach Sierra
Leone zu entsenden, deren Teilnehmer ihre
Bereitschaft bekundet haben, gemeinsam gegen diese
Epidemie zu kämpfen. Alle verfügen über mehr als 15
Jahre Berufserfahrung und haben in anderen Ländern
gearbeitet, die von Naturkatastrophen und Epidemien
heimgesucht wurden oder waren mit Projekten
medizinischer Kooperation befasst.
Wir sind dazu bereit, Schulter an
Schulter mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten,
auch mit solchen, zu denen wir keine diplomatischen
Beziehungen unterhalten.
Die kubanische Antwort reiht sich
ein in unsere solidarische Hilfe Afrika, Asien,
sowie Lateinamerika und der Karibik
gegenüber.Während der letzten 55 Jahre haben wir mit
158 Ländern zusammengearbeitet. Daran waren 325.710
Fachkräfte des Gesundheitswesens beteiligt. In 39
afrikanischen Staaten haben 76.744 von ihnen
gearbeitet. Heute leisten 4.048 Kubaner Hilfe in 32
Staaten Afrikas; von ihnen sind 2.269 Ärzte.
Außerdem hat Kuba, obwohl ein
kleines und armes Land, bis jetzt gratis 38.940
Ärzte aus 121 Ländern ausgebildet. Zur Zeit
studieren auf unserer Insel 10.000 junge Ausländer
Medizin, 6000 von ihnen, ohne dafür bezahlen zu
müssen, unter dem Prinzip, weiterhin den Ärmsten zu
helfen, während jene, die über Ressourcen verfügen,
die Kosten dafür übernehmen, um so die
Nachhaltigkeit des kubanischen Gesundheitssystems
und der internationalen Zusammenarbeit zu
gewährleisten.
Frau Präsidentin,
In dieser Schlacht gegen Ebola, die
eine Schlacht aller sein muss, hat die kubanische
Regierung beschlossen die Zusammenarbeit aufrecht zu
erhalten und sie auf die am meisten betroffenen
Länder auszudehnen, die darüber bereits informiert
wurden.
In den übrigen Regionen, die nicht
von Ebola betroffen sind und wo wir, wie schon
erwähnt, mehr als 4.000 Mitarbeiter des
Gesundheitswesens haben, sind wir bereit, bei der
Verhütung dieser Krankheit zu helfen.
Die medizinischen Brigaden, die nach
Afrika geschickt werden, um das Ebola Virus zu
bekämpfen, sind Teil des „Internationalen
Kontingents Henry Reeve“, das 2005 gegründet wurde
und das aus Ärzten besteht, die auf Katastrophen und
Epidemien spezialisiert sind.
Die kubanische Antwort macht die
solidarischen Werte deutlich, die die kubanische
Revolution immer geleitet haben: nicht das zu geben,
was übrig ist, sondern das zu teilen, was wir haben.
Afrika erwartet eine sofortige
Antwort von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten
Nationen und vor allen Dingen von denen, die über
Ressourcen verfügen. Die Zeit drängt, sich in einer
globalen Anstrengung gegen Ebola zu vereinen. Die
Menschheit steht den Völkern Afrikas gegenüber in
der Schuld. Wir dürfen sie nicht enttäuschen.
Vielen Dank.
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