Skandal um
flüchtige Bankiers: Ileana Ros mit versilberten
Händen
Jean-Guy Allard
SENATOR Robert Menéndez, Mitglied des
antikubanischen Mafia-Zirkels im US-Kongress, ist
nicht mehr allein im Skandal um die Brüder Isaías,
flüchtige ecuadorianische Bankiers, zu deren
Gedeihen er beigetragen hat. Die Miami-Repräsentantin
Ileana Ros-Lehtinen versilberte sich ebenfalls die
Hände und nahm Geld von diesen kriminellen
Multimillionären an. Sie half ihnen auch, sich in
ihrer neuen Heimat zu integrieren.
Die Kongressabgeordnete, eine tobsüchtige
Pseudopolitikerin, die keine Gelegenheit auslässt,
um Kuba, Venezuela, Bolivien, Ecuador oder jedes
andere progressive Land in Lateinamerika anzugreifen,
ist gerade - mit Beweisen - auf der Website von The
Daily Beast angezeigt worden, wo enthüllt wird, dass
sie Briefe an verschiedene Bundesstellen in
Fürsprache für die flüchtigen Brüder und einige
ihrer Familienangehörigen geschickt hat, damit sie
ihren Wohnsitz in den USA erhalten.
Das Problem ist, dass Ileana Ros-Lehtinen von den
Betrüger-Brüdern - unter anderem - mindestens 23.000
Dollar für ihren „Wahlkampffonds" erhielt. Vorerst
ist nicht bekannt, ob diese Spende gestohlener
Gelder seitens der ecuadorianischen Multimillionäre
mit anderen Leistungen einher ging.
Die Isaías werden seit dem Zusammenbruch ihrer
Bank Filobanco, die 1998 in Konkurs ging, von
Ecuador gesucht. Laut der ecuadorianischen Justiz
flüchteten die Brüder mit mehr als 100 Millionen
Dollar des Bankfonds.
Vor über zehn Jahren wurden William und Roberto
Isaías in Ecuador wegen Veruntreuung
ecuadorianischer Gelder in Abwesenheit verurteilt.
Seitdem haben sie darum gekämpft, die Auslieferung
zu verhindern und ihren Wohnsitz in den Vereinigten
Staaten zu nehmen.
Sie hatten dabei im Präsidenten des Auswärtigen
Ausschusses des Senats, Robert Menéndez, einen
weiteren Verbündeten kubanischer Abstammung, der in
Unterstützung ihres Antrags Telefonate führte und
Briefe schrieb, erinnert The Daily Beast.
Menéndez und Ros-Lehtinen stehen für die
antikubanische Mafia in Miami. Ros-Lehtinen, die vor
ein paar Jahren einem britischen TV-Sender gegenüber
gestand, dass sie die Ermordung des kubanischen
Revolutionsführers Fidel Castro befürworte, verpasst
im Kongress keine Gelegenheit, die Regierung von
Präsident Rafael Correa zu kritisieren, und steht
mit ecuadorianischen Putschisten in Verbindung.
Die großzügigen Mitglieder der Familie Isaías
trugen auch zu den Wahlkampfspenden von Senator Bill
Nelson aus Florida, der Kongressabgeordneten und
Präsidentin des Demokratischen Nationalausschusses,
Debbie Wasserman-Schultz, und des Abgeordneten Joe
García bei.
Diese drei „Demokraten" sind enge Freunde von
Ros-Lehtinen und teilen ihre ultrarechten Ideen und
ihren Hass auf die Emanzipation Lateinamerikas.
Ros-Lehtinen, die ihre erste Wahl in den Kongress
einer Unterstützungskampagne für den verstorbenen
Terroristen Orlando Bosch verdankt, die sie mit Otto
Reich und Jeb Bush durchführte, hat den Vorsitz über
den Verteidigungsfonds für den Terroristen Luis
Posada Carriles. Sie verdankt ihre Wiederwahl der
antikubanischen Mafia in Miami, Erbin der
kubanischen Diktatur von Fulgencio Batista.
Die 60-Jährige, die nach Honduras reiste, um den
Diktator Roberto Micheletti öffentlich zu
unterstützen, als die Polizei in den Straßen von
Tegucigalpa Demonstranten tötete, ist eine
leidenschaftliche Predigerin für ihre Form der
Demokratie, welche Staatsstreiche und Ermordungen
einschließt.
Nach Angaben des Center for Responsive Politics,
einer unabhängigen Stelle, die Spenden an Politiker
überwacht, akzeptierten Ros-Lehtinen und mehrere
Politiker in Florida Ende des letzten Jahrzehnts
Gelder von dem Betrüger-Bankier Robert Allen
Stanford und Politikern, die in Korruptionsskandale
verwickelt waren, wie Bob Ney, Jack Abramoff und Tom
DeLay.
Ros-Lehtinen und ihre Freunde fühlten sich im
Februar 2010 erleichtert, als sich herausstellte,
dass der Sicherheitschef von Stanford es übernommen
hatte, Tausende von Dokumenten des Bankiers zu
vernichten, als der gigantische Betrug entdeckt
wurde.
Stanford wurde vorgeworfen, Investoren um
mindestens sieben Milliarden Dollar betrogen zu
haben. In seinem Eifer, politische Gefälligkeit zu
kaufen, eine für die US-amerikanische Demokratie
typische Praxis, hat Stanford auch den
Wahlkampffonds von Barack Obama mit 31.750 Dollar
aufgefüllt.
Die Kongressabgeordnete Ros-Lehtinen ist dermaßen
fanatisch, dass sie im Jahr 2012, als sie
Präsidentin des Ausschusses des Repräsentantenhauses
für Auswärtige Angelegenheiten war, ihre Befürchtung
äußerte, „der Iran könne Zugang zu den Uranreserven
von Ecuador bekommen, um sein Atomprogramm
voranzubringen".
Der Präsident von Ecuador war der Erste, der
durch den Bericht überrascht wurde: „Zum ersten Mal
in meinem Leben höre ich davon, dass Ecuador Uran
hat", war sein ironischer Kommentar.
Im Jahr 2010 berief Ros-Lehtinen im Washingtoner
Capitol einen faschistischen Lateinamerika-Gipfel
ein und leitete ihn. „Es ist jetzt mehr denn je an
der Zeit, dass die Vereinigten Staaten ihre Freunde
unterstützen", rief die republikanische Abgeordnete
in einem von Putschisten, Terroristen und
Verschwörern aller Art voll besetzten Saal aus.
Der Aufruf zur Unterstützung der „Freunde", deren
Identität nicht detailliert wurde, provozierte den
Ausdruck von Zufriedenheit auf dem Gesicht vieler
Teilnehmer, unter denen sich der ecuadorianische
Putschist Lucio Gutiérrez befand, der mit dem drei
Monate zuvor versuchten Staatsstreich- und
Attentatsversuch in Quito in Verbindung steht.